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Von grosser Poesie

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Geschichtenerzähler Nelson Goerner

Unter vielen guten Pianisten seines Alters ragt Goerner durch stupende Virtuosität, verbunden mit einer grossen Innerlichkeit, heraus. Er vermag Klavierabende zu geben, wo sich unglaubliche Schwierigkeiten aneinanderreihen und kulminieren. Selber bleibt er dabei zurückhaltend und konzentriert im Hintergrund. Schon der blutjunge Genfer Preisträger erstaunte durch ernsthafte Reife.

Auch in Freiburg erlebte man seine spezielle Aura. Umso mehr, als er ein Programm präsentierte, das von subtilen, leisen Begegnungen geprägt war. Debussys 24 «Préludes» sind aufgeteilt in zwei Hefte, von denen Goerner das erste spielte. Die kurzen Stücke bestechen durch unerhörte Vielfalt an musikalischer Atmosphäre. Sie vermitteln durch verfeinertste Nuancen nie zuvor erlebte Schwebezustände in der Musik. Es sind Bilder von höchster poetischer Suggestion.
Debussy hat ihnen wie beiläufig Namen angefühgt als bescheidener Hinweis auf seine Inspiration. Sie sind eine Quelle anregender Assoziationen beim Zuhörer. «Tänzerinnen aus Delphi» war der geheimnisvolle Beginn, den Goerner sanft und konzentriert gestaltete. «Segel» deutete er als versunken unbestimmten Klangzauber in ganz subtilen Bewegungen. Die Zuhörer liessen sich ein auf diese leise, magische Sprache der Sammlung. Freilich gab es da auch «Die Hügel von Anacapri» ein quirliges Bild des Südens und unerbittliche Tumulte in «Was der Westwind gesehen». Ahnungsvoll feierlich entstand die Erinnerung an «Die versunkene Kathedrale», ein Stück von besonders atmosphärischer Dichte. «Minstrels» entliess in frechen Synkopen und verhaltenem Feuer.
Diesem delikaten, höchst dünnhäutigen ersten Teil folgte eine ebenso sensible Auswahl von Werken Chopins. Vier Nocturnes – op. 48 und op. 62 – führten in einen Schwebezustand von Traum und dramatischem Ausbruch, von Melancholie und höchst gespannter Innerlichkeit. Goerner spielte mit überlegener Selbstverständlichkeit. Er war nie Draufgänger, aber einer, dem alle technischen Mittel zur Verfügung stehen. Er verstand die Kunst der grossen Bögen und der spannenden Ritardandi. Er spielte Triller von unglaublicher Weichheit und Läufe mit perfekter Selbstverständlichkeit. Die Geschichte der unendlichen Bewegung des Meeres erzählte er in der versonnen glutvollen Barcarole, die Geschichten von Sehnsucht und polnischer Sagenwelt in den Balladen op. 38 und op. 47. Es waren Eingeständnisse grosser Verletzlichkeit und tiefer Gefühle.

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