Von Schwarzsee nach Murten: Laufen für den guten Zweck

Zwei Sensler haben Grosses vor: Stefan Udry und Steve Cavalli wollen vom Schwarzsee bis zum Murtensee laufen. Dabei geht es aber nicht nur um eine sportliche Herausforderung: Die beiden wollen mit ihrer Aktion möglichst viele Spenden für einen guten Zweck sammeln.

Es ist ein ruhiger Vormittag am Schwarzsee – fast niemand spaziert entlang des am Wochenende so beliebten Fusswegs um den See. Da fallen die beiden Männer, die mit grossen Schritten und viel Motivation vom See her in Richtung der Talstation laufen umso mehr auf. Stefan Udry aus Alterswil und Steve Cavalli aus Schmitten werden bald nicht mehr nur zum Vergnügen um den Schwarzsee wandern: Anfang Mai wird der Rundweg ihre Startetappe auf einer 100 Kilometer langen Wanderung sein.

Zusammen mit ihren zwei Kollegen David Udry und Safet Ibrahimi werden Udry und Cavalli von Schwarzsee nach Murten wandern. «Wir haben uns gefragt, welche Herausforderungen wir uns dieses Jahr vorgeben wollen», beschreibt Stefan Udry die Motivation hinter dem Vorhaben. «Ich wollte 100 Kilometer laufen, und Steve will einen Marathon schaffen – also haben wir beschlossen, beide beides zu machen.»

Udry und Cavalli suchen aber nicht nur die sportliche Herausforderung. Sie wollen den 100-Kilometer-Marsch auch für einen guten Zweck nutzen. Darum haben die beiden beschlossen, im Rahmen ihrer Aktion Spenden zu sammeln. Der Erlös wird an die Schweizer Tafel gehen. «Wir haben uns bewusst für eine Schweizer Organisation entschlossen», betont Steve Cavalli. «Es gibt hier genug Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind.» Dass sich der Hauptsitz der Schweizer Tafel in Kerzers befindet, hat ebenfalls dazu beigetragen, dass sich die beiden Sensler für die Organisation entschieden haben.

Ursprünglich hatten Udry und Cavalli den Plan, von Brienz im Berner Oberland in den Sensebezirk zu laufen. «Es war von Anfang an klar, dass wir nicht direkt einen Berglauf absolvieren wollten», sagt Steve Cavalli und lacht. Schlussendlich haben sich die beiden 33-Jährigen dann doch für eine Route durch die eigene Heimat entschieden. «Das hat den Vorteil, dass wir unterwegs einige Leute kennen und einen kurzen Halt einlegen können», sagt Stefan Udry. Beispielsweise bei seinem Vater in Plasselb oder beim Zuhause von Steve Cavalli in Schmitten. «So haben wir fixe Verpflegungsposten auf der Route eingebaut.»

Gleichzeitig wird die Vierergruppe von einem mobilen Verpflegungsposten begleitet. Denn im eigenen Rucksack wollen die Sensler nicht zu viel Gepäck mitschleppen müssen. «Ein wenig Wasser und etwas Kleines zu essen – mehr wollen wir nicht tragen», sagt Cavalli.

Je nach Wetter hoffen die vier Jungs, die 100 Kilometer lange Strecke innerhalb von maximal 24 Stunden zurückzulegen. «Das eigentliche Ziel wären aber 22 Stunden», betont Cavalli und schmunzelt. Die Strecke des Monstermarschs ist bereits definiert. Zum Auftakt am 6. Mai wird die Vierergruppe als Erstes eine Runde um den Schwarzsee drehen. Und auch unterwegs wird die eine oder andere Extrarunde nötig sein, um schlussendlich eine Distanz von 100 Kilometern zu erreichen.

Auf ihrer Webseite (siehe Kasten) können Interessierte die Wandergruppe während des gesamten Marschs live mitverfolgen. Per GPS wird ihr Standort direkt auf ihre Webseite übertragen. «Wir würden uns freuen, wenn uns einige auf unserem Weg während einigen Metern oder Kilometern begleiten», betont Stefan Udry und fügt an: «Oder uns unterwegs etwas zu essen oder zu trinken bringen, das wäre natürlich auch schön.»