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Vor dem Schweizer Filmpreis: Pierre Monnard über «Platzspitzbaby»

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Der Freiburger Regisseur Pierre Monnard bei Dreharbeiten.
Alain Wicht/a

In fünf Kategorien ist der Kinofilm «Platzspitzbaby» für den Schweizer Filmpreis nominiert, welcher am Freitagabend vergeben wird. Der Freiburger Regisseur Pierre Monnard über den Erfolg seines zweiten Spielfilms, die zukunftsträchtige Zusammenarbeit mit den Hauptdarstellerinnen und seine wahre Leidenschaft.

Zwei der für den Schweizer Filmpreis nominierten Filme wurden von Westschweizern gemacht: «Platzspitzbaby» und «Schwesterlein» von Stéphanie Chuat und Véronique Reymond. Doch beide Filme wurden nicht auf Französisch gedreht – die Schauspielerinnen und Schauspieler sprechen Deutsch oder Schweizerdeutsch.

«Ich wollte die Geschichte erzählen, die sich um dieses Epos des Platzspitzes dreht», sagt Pierre Monnard im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Für mich war es fast selbstverständlich, dass der Film auf Schweizerdeutsch gedreht werden musste, obwohl es ein Thema ist, das die ganze Schweiz betrifft.»

Schweizer Filmkritikerinnen und Filmkritiker haben «Platzspitzbaby» zum besten Schweizer Film des Jahres 2020 gekürt. Das Drama lockte rund 330’000 Filmfans in die Schweizer Kinos und stellte als Kassenschlager sogar amerikanische Blockbuster in den Schatten.

Wie ist diese Anziehungskraft zu erklären? Menschen seiner Generation – Pierre Monnard ist 45 – und Älteren sei der Platzspitz in lebendiger Erinnerung: «Wir alle haben einen direkten oder indirekten Bezug zu der offenen Drogenszene von damals. Wir alle kannten Leute, die diesen Ort frequentierten, die sich dorthin verirrten.»

Das sei aber sicher nicht der einzige Grund für den Erfolg des Films, glaubt der Regisseur: «Es gab noch keinen Spielfilm zu diesem Thema», liefert er eine weitere Erklärung. Ausserdem basiere «Platzspitzbaby» auf dem gleichnamigen Buch, das 2013 in der Deutschschweiz für Aufsehen sorgte und auf den Filmstart hin auch auf Französisch erschien.

Karriere abseits der Kinos

Während «Platzspitzbaby» ab dem 16. Januar 2020 für drei Monate in den Deutschschweizer Kinos lief, konnte er in der Westschweiz nur noch wenige Wochen vor einem limitierten Publikum gezeigt werden. Ob der Film nach der Coronakrise noch einmal in die Säle zurückkehren wird, bleibt ungewiss. Wahrscheinlicher ist, dass «Platzspitzbaby» wie viele andere Kinofilme mit Jahrgang 2020 eine Karriere ausserhalb der Kinos, also auf DVD oder Streamingplattformen, blüht.

«Platzspitzbaby» erzählt die Geschichte einer drogensüchtigen Mutter, gespielt von der Basler Schauspielerin Sarah Spale, 31, und ihrer Leinwandtochter Luna Mwezi, 14. Beide sind für ihre Rolle für einen Schweizer Filmpreis nominiert. «Ich würde sehr gerne wieder mit diesen beiden Schauspielerinnen zusammenarbeiten», so Pierre Monnard. Er sei bereits auf der Suche nach Ideen für die Umsetzung dieses Wunsches.

Spale und Monnard haben bereits für die SRF-Krimiserie «Wilder» zusammengearbeitet, in der die Baslerin die Hauptrolle der Ermittlerin Rosa Wilder spielt. Auf die Frage, mit wem er sonst noch gerne drehen würde, nennt Pierre Monnard sofort die Schauspielerin Frances McDormand, die für ihre Rolle im Film «Nomadland» einen Oscar gewinnen könnte: «Ich denke an sie, weil ich den Film gerade gesehen habe. Aber das ändert sich jede Woche.»

Bevor er selber Filmemacher wurde, war Pierre Monnard ein absoluter Fan des amerikanischen Independent-Kinos. Die Coen-Brüder (Frances McDormand ist die Frau von einem von ihnen, Joel Coen), David Lynch und David Croneneberg gehörten zu seinen Lieblingsregisseuren.

Verbunden mit der Deutschschweiz

«Platzspitzbaby» ist der zweite Spielfilm von Pierre Monnard (»Rcycling Lily»). Daneben spielt der Filmemacher gerne mit anderen Formen wie dem Kurzfilm, Werbespots, Musikvideos, Serien oder Dokumentationen. Das Genre spiele keine Rolle, sagt er. «Was mich wirklich interessiert, ist das Geschichtenerzählen.»

Um Werbespots und Musikvideos zu drehen, ist Pierre Monnard im Jahr 2002 nach Zürich gezogen. «Wenn man in der Schweiz Filme machen will, ist das Potenzial im deutschsprachigen Teil des Landes grösser», sagt er. «Es gibt mehr Produzenten, der Markt ist grösser und die Filme sind etwas publikumsorientierter, das fand ich sehr interessant.»

Mit dem Wandel der Presse und dem Verschwinden der Kritiken – «sie sind oft sehr voreilig gemacht» – sucht Pierre Monnard das Feedback gerne woanders. Bei einem Kreis von Menschen, «deren Meinung mir sehr wichtig ist und die mir geschworen haben, ehrlich zu sein.» Am Freitagabend kommt aus, ob sein neuster Film auch ein positives Feedback in Form von Filmpreisen einheimsen wird.

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