Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Vor der Mülltonne gerettet und repariert

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Einmal im Monat können in Murten kaputte Sachen in die fähigen Hände der freiwilligen Reparaturexperten und Näherinnen des Repair Cafés gelegt werden. Das Ziel ist klar: Sie sollen defekte Dinge reparieren und so vor der Mülltonne retten. 

Früher war es üblich, Gegenstände und Kleidungsstücke möglichst lange zu verwenden und sie zu reparieren, wenn sie kaputt waren. Heutzutage werden materielle Dinge nur noch kurz verwendet und anschliessend entsorgt. Die Wegwerfgesellschaft stellt damit das Gegenteil einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft dar. Das Repair Café in Murten möchte etwas gegen die wachsenden Abfallberge und den zunehmenden Ressourcenverschleiss unternehmen und bietet konkrete Lösungen.

Anmeldung geschieht online

Einmal im Monat, immer samstags, öffnet das Repair Café im alten Feuerwehrlokal an der Bernstrasse in Murten seine Türen. Wie der Name schon sagt, geht es um das Wiederherstellen von Objekten. Egal ob Spielzeuge, Elektrogeräte oder Kleider – die Reparaturexperten und Näherinnen des Repair Cafés Murten haben ein klares Ziel: Sie wollen defekten Dingen wieder neues Leben einhauchen.

Damit keine Wartezeiten entstehen, meldet man die gewünschte Reparatur über die Website des Cafés zuvor an. An einem Samstag werden im Durchschnitt ein Dutzend Gegenstände wieder flott gemacht. «Es geht zeitlich immer auf, und niemand muss bei uns Schlange stehen», erklärt Yvonne Meyer. Als Mitbegründerin des Repair Cafés Murten organisiert sie seit 2019 die Aktivitäten der Reparaturwerkstatt. «Es geht nicht nur um das Reparieren, sondern auch um die Hilfe zur Selbsthilfe. Wir zeigen, wie ein Gerät funktioniert, wie es gereinigt und gewartet werden kann.»

Das Recht auf Reparatur 

Im vergangenen Jahr haben Hilfesuchende, die ihr Lieblingsstück vor dem Daseinsende bewahren wollten, fast 130 Artikel in die heilenden Hände der Reparaturkünstlerinnen und -künstler gelegt. Sie konnten bis zu 70 Prozent der abgegebenen Objekte auch wirklich retten. «Wir haben öfters Menschen, die kommen und sagen: Ihr seid meine letzte Hoffnung!», sagt Yvonne Meyer. Generell mache es der Hersteller schwer, Dinge überhaupt zu reparieren – natürlich, um dann ein Ersatzgerät verkaufen zu können. Meyer:

Die Reparaturkultur wird heutzutage nicht gut gepflegt.

Es ärgere sie, wenn sich ein Gerät nicht einmal öffnen lasse.

Immer wieder landen laut Meyer Produkte im Abfall, die nur kleine Defekte aufweisen und mit geringem Aufwand repariert werden könnten. Oftmals sei eine Reparatur laut Herstellerangaben gar nicht erst möglich. Um dieser Entwicklung entgegenzusteuern, engagiere sich das Repair Café auch auf politischer Ebene zusammen mit der Stiftung für Konsumentenschutz. So soll das «Recht auf Reparatur» gesetzlich verankert werden. Zudem soll das Gesetz die Verfügbarkeit von Ersatzteilen gewährleisten. Meyer stellt klar:

Wir wollen einfach ein Zeichen setzen.

Besonders junge Menschen möchte das Repair Café anziehen und unter ihnen Spass am Reparieren entfachen. Obwohl das Publikum in der monatlichen Pop-up-Werkstatt, das auf eine Wiederbelebung seiner defekten Geräte hofft, sehr vielfältig ist, sind die meisten Gäste 60 Jahre und älter. «Es wäre schön, wenn wir noch mehr junge Leute erreichen könnten», wünscht sich Meyer. Dabei sei es auch wichtig, dass die Eltern eine Vorbildfunktion übernehmen und die Kinder zum Reparieren animieren.

Bis Ende des Jahres findet das Repair Café Murten noch im alten Feuerwehrlokal an der Bernstrasse 9 in Murten statt. Dann muss es der neuen Mehrzweckhalle weichen. Für 2024 ist Yvonne Meyer mit ihren freiwilligen Helferinnen und Helfern auf der Suche nach einer neuen Lokalität.

Zahlen und Fakten

Die Schweiz ist der drittgrösste Erzeuger von Elektroschrott 

Die Schweizer Bevölkerung erzeugt 23,4 Kilogramm Elektroschrott pro Kopf und Jahr und ist damit weltweit die Nummer drei. Diese stetig steigende Zahl lässt sich auch dadurch erklären, dass eine Reparatur oft teurer und komplizierter ist als ein Neukauf. Das Repair Café Murten ist in Zusammenarbeit mit der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) entstanden. Seit Anfang 2014 hat die SKS bereits über zweihundert Repair-Café-Initiativen in der Schweiz unterstützt und gefördert. Die Kombination aus Reparieren und Kaffeetrinken ist ein Erfolgsrezept. Im Kanton Freiburg gibt es neben dem Café in Murten auch Repair Cafés in Freiburg und Düdingen. jhg

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema