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Vor der Premiere der Neujahrsoper

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Hubert Reidy

Bei den Proben wirft eine Bühne mit einer breiten, dunklen Treppe, mit unvollständigen Säulen, mit mobilen Baumstämmen Fragen nach dem Inszenierungsstil auf. Das Sängerensemble hat sich in gebrauchte Kleider der «Péricole» geworfen.

Die originalen, wunderbaren Kostüme der diesjährigen Oper werden im Untergeschoss der Universitätsaula bearbeitet: Jean-Claude de Bemels liess bekannte Gemälde des 18. Jahrhunderts auf die wertvollen Stoffe drucken; jeder Solist soll das ihn charakterisierende «Gemälde» tragen.

Gespannt erwarten wir den 31. Dezember.

Gisèle Sallin ist Direktorin des Théâtre des Osses in Givisiez. Die diesjährige Oper ist bereits die fünfte, die sie in Freiburg inszeniert.

Vier Solistinnen und drei Solisten bewegen sich auf der breiten marmornen Treppe, fügen sich zu wechselnden Paaren, sind empört und betören das fiktive Publikum: «Che smania orribile» – welche Verwirrung! Ohn’ alle Rettung, der Zorn zernaget mir das Herz im Leibe …»

Gisèle Sallin dirigiert ruhig Richtungswechsel, korrigiert körperlichen Ausdruck und Blickrichtungen, verbindet den musikalischen Rhythmus des Klaviers mit dem gestischen Rhythmus der «Schauspieler», nimmt Alternativvorschläge einer Solistin auf, verknüpft sie mit ihren eigenen, klaren Vorstellungen.

Gisèle Sallin, welches Ziel haben Sie vor Augen?

Ich möchte mit den Sängerinnen und Sängern eine bewegende Geschichte erzählen. Und Mozart kannte die Menschen gut, er kannte ihre unterschiedlichen Gefühlslagen, die Liebe, die Trauer, die Verzweiflung, die Rache; er schuf mit seiner fantastischen Musik eine pulsierende Szenerie.

Weshalb die Wahl der «Finta giardiniera» von Mozart?

Wir wollten eine Oper von Wolfgang Amadeus Mozart umsetzen, nicht unbedingt eine der häufig gespielten, bekannten Mozart-Opern. Da bot sich «La finta giardiniera» geradezu an. Sie beinhaltet gewiss einige Längen. Und so haben wir zwei Arien und einige Rezitative gestrichen, die Substanz des Werkes aber keinesfalls angegriffen.

Der «coup de poignard dans le coeur» (Dolchschlag ins Herz) ist in der «Finta giardiniera» zentral.

Ja, da ist einerseits der reale Dolchschlag des Grafen von Belfiore gegen die Gräfin Violante Onesti in der Vorgeschichte der Oper, da ist aber auch der fiktive Dolchschlag, der die tiefsten Gefühle der sieben Darstellerinnen und Darsteller auflodern lässt, der eine schreckliche Trauer über verlorene Unschuld auslöst.

Diese Trauer erlaubt eine erneute Liebe, ein tieferes Verständnis für Liebe, eine Transformation der Liebe. Und Mozart drückt all diese Gefühlsebenen mit einer unglaublichen Sensibilität aus.

Die kunstvollen Kostüme verweisen auf eine «historische», an die Entstehungszeit anknüpfende Inszenierung?

Gemeinsam mit Jean- Claude de Bemels, der für die Bühne und die Kostüme verantwortlich ist, sahen wir Bilder und Assoziationen zum 18. Jahrhundert, zu einer Welt eines Marivaux (1688-1763), einer Welt der Aufklärung – zugleich wird in der Oper aber auch eine Welt gezeichnet, in der ein Zaubergarten zarte Poesie, heftigste Emotionen, Irrsinn, Albträume hervorruft.

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