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Wahlkampf während der Pandemie

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Wer soll in der künftigen Gemeinde Tafers im Gemeinderat sitzen? Über diese Frage entscheiden in knapp zwei Wochen die Wählerinnen und Wähler der heutigen Gemeinden Alterswil, Tafers und St. Antoni. Für die neun Sitze im neuen Taferser Gemeinderat bewerben sich insgesamt 31 Kandidatinnen und Kandidaten. Die gut gefüllten Listen sind das Resultat einer intensiven Kandidatensuche (siehe Text unten). Die FN haben mit den Parteien und Gruppierungen über den Wahlkampf gesprochen.

Schwierig, präsent zu sein

Die Corona-Pandemie bewirke eine sehr grosse Einschränkung im Wahlkampf, findet Margrit Dubi-Bertschy, bisherige Taferser CVP-Gemeinderätin, die erneut antritt. Viele Veranstaltungen seien gestrichen, an denen ihre Partei Präsenz hätte zeigen können. «Die einzige Möglichkeit ist eigentlich, mit Plakaten, Flyern und in den Medien auf uns aufmerksam zu machen.»

Ziel sei es gewesen, auch im Wahlkreis Alterswil/St. Antoni eine volle Liste zu haben, sagt Peter Blanc, Wahlkampfleiter der CVP für alle drei Gemeinden. «Wir haben mitten in der Corona-Zeit mit der Suche angefangen und uns in Videokonferenzen ausgetauscht.» Nacheinander seien alle Anlässe abgesagt worden, an denen sich die Kandidaten hätten zeigen können. «Also haben wir eine Internetseite gestaltet, attraktive Wahlflyer entworfen und einen Facebook-Account eröffnet.» Das soll vor allem dazu beitragen, die Neuen vorzustellen. «Die Bisherigen haben es leichter. Hubert Schibli und Pascal Julmy sind durch ihr Engagement für das Mehrzweckgebäude in Alterswil bekannt. Christian Sommer hat seine Qualifikation gezeigt, indem er die Finanzen von St. Antoni saniert hat.»

Peter Blanc hat die Kandidaten animiert, mit Karten, Briefen und Mails ihre persönlichen Kontakte für die Wahlen zu sensibilisieren. Er sei jedoch überzeugt, dass die Wahlbeteiligung höher sein werde als bei normalen Gemeindewahlen. «Die Leute waren neugierig, wer auf den Listen war. Die Wahlen stossen auf grosses Interesse.»

«Es ist relativ schwierig, die Wähler zu erreichen», sagt hingegen Beat Glauser von der Liste SVP und Unabhängige im Wahlkreis Alterswil/St. Antoni. Seine Partei setze auf die neuen Medien, sei im Internet und auf Facebook präsent. «Wir versuchen schon, an gewissen Orten wie etwa bei den Läden mit den Wählern in Kontakt zu kommen, aber das ist nicht so einfach in Corona-Zeiten.» Da die SVP kürzlich die verschobene Generalversammlung nachgeholt hat, konnte die Ortspartei dort ihre Kandidaten vorstellen. «Das Gute ist, dass alle Parteien im gleichen Boot sitzen und neue Wege finden müssen.»

Gaston Waeber (SVP), aktueller Syndic von Tafers, der wieder antritt, sagt: «Der persönliche Kontakt ist eigentlich das Wichtigste im Wahlkampf. Jetzt geht dieser verloren.» Die Taferser Liste SVP und Unabhängige setzt auf Plakate und Broschüren. «Ich hoffe, dass die Leute sich auch daran erinnern, was wir in den letzten Jahren gemacht haben, und das in die Waagschale werfen.»

Vereine als Plattform

Obwohl Anlässe wie der Tafers-Märit gestrichen sind, setzt Stephan Schick, der einzige Kandidat auf der Taferser Liste der Mitte links – CSP, auf persönliche Kontakte. «Ich plane, in meinem Umfeld von der Kandidatur zu erzählen, und will die Vereine, in denen ich Mitglied bin, persönlich anschreiben.» Neben Flyern will er zudem auch in den sozialen Medien die Werbetrommel rühren.

«Wir nutzen die Kanäle, die uns zur Verfügung stehen», sagt Michel Modoux, der im Wahlkreis Alterswil/St. Antoni die gemeinsame Liste 4 von Grünliberalen, Mitte links – CSP und Parteilosen anführt. Um die Wählerinnen und Wähler zu erreichen, habe man eine Wahlbroschüre sowie eine Facebook- und Instagram-Seite kreiert. Zudem gebe es eine eigene Website, und es soll eine Whatsapp-Kampagne durchgeführt werden. «Wir konnten im September und Oktober an ein paar Generalversammlungen von Dorfvereinen dabei sein und haben jeweils unter Diverses einen Pflock für unsere Liste eingeschlagen», führt er aus. Vorletzten Samstag waren die Kandidierenden zudem im Dorfzentrum von St. Antoni präsent, um mit den Passanten das Gespräch zu suchen und ihnen ein Geschenk zu überreichen.

Krise als Chance

Die Taferser Liste 2, SP und Grüne, setzt auf die sozialen Medien, wie die Taferser SP-Gemeinderätin Riccarda Melchior sagt. Die vier Kandidierenden auf der Liste würden zudem persönliche Karten versenden. «Der Tafers-Märit wäre für uns ein wichtiger Anlass gewesen.» Sie fügt hinzu: «Das Gute ist, dass die Voraussetzungen für alle gleich sind.» Die Covid-Krise habe den Wahlkampf natürlich beeinflusst, sagt auch Yves Bürdel von der Liste SP und Grüne im Wahlkreis Alterswil/St. Antoni. «Wir haben diese Krise jedoch als Chance gesehen, auch einmal etwas Neues zu testen», erklärt er. Die Kandidierenden der SP und der Grünen prüften die Möglichkeit, vor den Wahlen auf Instagram und Facebook die Fragen der Bürger zu beantworten.

 

«Viele haben keine Zeit»

 

Zwar tritt mit 13 Frauen und Männern im Wahlkreis Tafers und mit 18 Frauen und Männern im Wahlkreis Alterswil/St. Antoni eine beachtliche Zahl an Kandidatinnen und Kandidaten für die neun Gemeinderatssitze an: Die Bevölkerung hat damit zweifelsohne eine Auswahl. Doch einige Parteien sagen, dass die Kandidatensuche nicht gerade einfach gewesen sei. Am offensichtlichsten ist das bei der Mitte links – CSP Tafers: Hier steht mit Stephan Schick nur gerade ein Kandidat auf der Liste. Ein Zusammengehen mit anderen Parteien auf einer gemeinsamen Liste sei kein Thema gewesen, sagt Schick. Die CSP Tafers habe entschieden, allein zu fahren.

Mit offenen Karten

Mehr Glück bei der Kandidaten- und Partnersuche hatte die CSP im Wahlkreis Alterswil/St. Antoni. Dort gibt es eine gemeinsame Liste Grünliberale, Mitte links – CSP und Parteilose. «Tim Spicher von der GLP und ich als Parteiloser waren uns schnell einig, dass wir eine gemeinsame Liste machen. Nach Diskussionen mit anderen Parteien haben wir uns entschlossen, mit der Mitte links – CSP zusammenzuspannen», erklärt Michel Modoux aus St. Antoni. So umfasste die Liste, auf der auch der Alterswiler Gemeinderat Silvio Serena steht, schon zum Start der Kandidatensuche die Namen von drei bisherigen Gemeinderäten. Sie hätten vor den Sommerferien mit der Suche begonnen, aber schnell festgestellt, dass es nicht einfach werden würde, eine Fünferliste zu stellen.

«Wir haben vor allem persönliche Gespräche geführt und viele Telefonate gemacht. Wir haben auf die Wichtigkeit der Wahlen im November hingewiesen, den potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten aber auch gesagt, dass im Fall einer Wahl und von deren Annahme einiges auf sie zukommen werde.» Er nimmt an, dass dies wohl viele abgeschreckt habe. «Wir wollten aber von Anfang an mit offenen Karten spielen», sagt Michel Modoux.

Zeitaufwand schreckt ab

Das Ziel der CVP Tafers war es, zwei Frauen und zwei Männer aufzustellen. Nun sind es neben der bisherigen Gemeinderätin Margrit Dubi-Bertschy drei Männer. «Viele Frauen, die wir gefragt haben, haben eine Familie mit Kindern, und der Zeitaufwand für ein Gemeinderatsamt ist ihnen schlicht zu gross – besonders jetzt nach der Fusion.» Die CVP Tafers verzichtete auf ein Zusammengehen mit einer anderen Partei. «Wir sind nicht angefragt worden und wollten ausschliesslich in unserer Partei suchen», sagt Dubi-Bertschy.

Man habe in beiden Wahlkreisen eine volle Liste angestrebt, sagt Peter Blanc, der Wahlkampfleiter der CVP für alle drei Gemeinden. In Alterswil hätten die beiden Bisherigen sehr schnell zugesagt. Auch Christian Sommer wollte wieder antreten, er habe aber eine Weile überlegt, ob er auf die Liste der CVP wolle. Deshalb hat diese Partei die Liste mit «Freie Wähler» erweitert und ihn so ins Boot geholt. Wie schon 2016 sei es sehr schwierig gewesen, Frauen für eine Kandidatur auf der CVP-Liste zu finden. Er sei deshalb froh, dass mit Claudia Gfeller wenigstens in St. Antoni eine Frau gefunden werden konnte. Er habe bei Absagen oft gehört, dass man nicht als Gemeinderatsneuling einsteigen wolle, sagt Peter Blanc.

Auch die SVP hat sich zum Ziel gesetzt, in beiden Wahlkreisen eine ausgeglichene Liste vorzulegen. «Uns ist es leider nicht gelungen, eine Frau zu finden», sagt Beat Glauser, Kandidat auf der Liste SVP und Unabhängige und Präsident der SVP Alterswil. Im Wahlkreis Alterswil/St. Antoni tritt die Partei mit drei Kandidaten an. «Wir hätten gerne mehr Namen auf die Liste gesetzt. Es gibt viele Leute, die fähig wären, aber die meisten von ihnen sind schon anderweitig engagiert», sagt er. Absagen habe es auch gegeben, weil die Gefragten befürchteten, dass das Gemeinderatsamt mit der Fusion noch arbeitsintensiver sein würde als sonst. Andere hätten abgewogen und in diesen wirtschaftlich nicht einfachen Zeiten aus Angst vor einem Stellenverlust ihrer Arbeit Priorität gegeben, so Beat Glauser.

Die SVP nimmt in den beiden Wahlkreisen auch Unabhängige mit auf die Liste. «So sind wir offener», sagen sowohl Glauser als auch Gaston Waeber aus Tafers. Waber fügt an: «Im Gemeinderat selber ist die Parteizugehörigkeit nicht mehr so wichtig, dann geht es um eine gute Zusammenarbeit.»

Engagierte Frauen

Als weniger schwierig empfand Riccarda Melchior von der Liste SP und Grüne Tafers die Kandidatensuche. Sie habe bereits Anfang Jahr Leute angesprochen, die sie kannte. Jetzt sind auf der Liste drei Frauen und ein Mann. «Darauf sind wir stolz», sagt sie. Sie habe keine grosse Mühe gehabt, Frauen zu finden, was wohl auch daran liege, dass es im linken Umfeld mehr engagierte Frauen gebe.

Im Wahlkreis Alterswil/St. Antoni tritt die SP ebenfalls gemeinsam mit den Grünen an. Der Rekrutierungsaufwand für neue Kandidatinnen und Kandidaten sei vergleichbar gewesen mit dem Aufwand in den letzten Jahren, als keine Fusion angestanden sei, sagt Yves Bürdel, der einzige Bisherige auf der Liste, die zwei Männer und drei Frauen aufführt. «Vielfach stellten sich die angefragten Personen jedoch Fragen wie jene nach dem Arbeitsaufwand in der neuen Gemeinde im Vergleich zu früher.»

«3-2-1 Tafers»

Fusionsgemeinde plant bereits das Startfest am 1. Januar 2021

Die Fusion zwischen den heutigen Gemeinden Alterswil, St. Antoni und Tafers wird auf den 1. Januar 2021 umgesetzt. Wie es in einer Mitteilung heisst, soll dieser Startschuss für eine gemeinsame Zukunft mit einem Fest am Neujahrstag begangen werden. Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Riccarda Melchior, Gemeinderätin von Tafers, organisiert dieses Fest zusammen mit Bürgerinnen von Alterswil, St. Antoni und Tafers unter dem Motto «3-2-1 Tafers». Da der Anlass aufgrund der Covid-Krise nicht zentral durchgeführt werden kann, finden drei kleinere Anlässe in den jeweiligen Ortschaften statt. Die Details sind noch nicht klar, doch diese Treffen sollen den Einwohnerinnen und Einwohnern Gelegenheit bieten, auf die gemeinsame Zukunft und gleichzeitig auf ein gutes neues Jahr anzustossen, heisst es in der Mitteilung.

Weiter gibt die Gemeinde bekannt, dass der Hauptstandort der Verwaltung inklusive zentrale Dienste und Finanzen ab dem 1. Januar 2021 in Tafers sein wird. In St. Antoni sind die Kompetenzzentren Bau und Immobilien angesiedelt. Die Einwohnerinnen und Einwohner werden jedoch nicht nur am Schalter in Tafers bedient. Vielmehr ist geplant, dass sie während einer Übergangszeit und an gewissen Tagen auch in Alterswil und St. Antoni SBB-Tageskarten oder Abfallmarken kaufen, offizielle Dokumente und Formulare bestellen, sich beraten lassen sowie um Informationen ersuchen können. Für Alterswil ist ein spezielles Konzept geplant: Dieser Standort soll allein von Lernenden betreut werden.

im

 

Weitere Infos: www.tafers.ch

 

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