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Wald und Biodiversität zahlen den Preis

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Eine Reaktion auf den Artikel «Gigantische Heizspeicher für Kerzers», FN vom 4. April.

Es sind beeindruckende Zahlen, welche zum Bau des neuen Heizkraftwerks in Kerzers geliefert werden. Jährlich sollen dort 9380 Tonnen CO2 eingespart werden. Toll und nachhaltig, denkt man! Allerdings: «Eingespart»? Natürlich ist es sinnvoll, die drei Millionen Liter Heizöl nicht zu verbrennen. Allerdings setzt verbranntes Holz ebenfalls CO2 frei. Es wird also zuerst einmal rein gar nichts «eingespart»! Natürlich wächst das Holz nach. Dies braucht aber Zeit – viel Zeit! Etwa 80 bis 100 Jahre, bis das in die Atmosphäre entwichene CO2 wieder gebunden ist. Zumal Bäume in den ersten Jahren nach der Pflanzung eher geringe Biomassevorräte anlegen. Erst ältere Bäume speichern vermehrt CO2.

Prinzipiell ist nichts gegen Holz als Energieträger einzuwenden. Irgendwo müssen wir die Wärme zum Heizen ja hernehmen. Auch Aspekte wie die regionale Gewinnung des Rohstoffs sind positiv zu werten. Dabei in eine Nachhaltigkeits-Euphorie zu verfallen, greift jedoch zu kurz. Besonders nachdenklich stimmen mich die unübersehbaren Kollateralschäden rund um die Energieholzgewinnung: Leidtragende sind nämlich nicht zuletzt die besagten regionalen Wälder. Die Öfen haben einen grossen Hunger! Manch einer gewinnt bereits heute den Eindruck, dass da und dort geholzt wird, als gäbe es kein Morgen mehr! Der Druck auf den Wald nimmt zu. Gerade Altbestände – oft Mischwald, der im letzten Jahrhundert ungestört wachsen konnte – fallen der Energieholzgewinnung zum Opfer. Solche forstwirtschaftlich überalterte Bestände sind für die Biodiversität und als Rückzugsort für Wildtiere von unschätzbarem Wert. Viele Vögel, Insekten, Pflanzen und Pilze sind auf ausgewachsene, alte Bäume angewiesen. Jeder Holzschlag in solch einem Waldstück lässt wertvollen Lebensraum für sehr lange Zeit verschwinden. Bleibt zu hoffen, dass sich nicht alle Waldbesitzer von den euphorischen Zahlen rund um die Energiegewinnung auf Kosten des Waldes hinreissen lassen. Sei es, weil auch sie die weit vielfältigeren Funktionen des Waldes erkennen oder einfach nur der schieren Schönheit eines verbleibenden, intakten Waldstücks wegen.

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