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Warum klafft in Ueberstorf ein Loch in der Mauer des Schlosses?

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So breit wie eine Garage ist das Loch, das in die Mauer des Schlosses Ueberstorf geschlagen wurde. Ein Bürger von Ueberstorf und FN-Leser wundert sich: «Bei den Gebäuden rund ums Schloss werden nicht mal kleinste bauliche Veränderungen vom Kulturgüteramt bewilligt, weil damit die Ansicht des Schlosses beeinträchtigt würde. Aber die jahrhundertealte Mauer wird einfach niedergerissen?» Das könne sich niemand erklären. Er selbst finde die Sache ziemlich seltsam, sagt der FN-Leser.

Loch wurde bewilligt

Stanislas Rück vom Kulturgüteramt bestätigt auf Anfrage: Das Amt hat das Loch bewilligt. Vor kurzem habe es eine Unterteilung der Besitzerschaft gegeben. Die Kaplanei, die sich hinter dem Schloss an der Mauer befindet, sei an einen neuen Besitzer gegangen. Damit dieser eine eigene Zufahrt erhält, sei das Loch in der Mauer bewilligt worden. Es dürfe aber nur so breit sein wie eine Garage. Zudem werde es ein Holztor geben. Und die Mauerkronenüberdachung, die sich über die Mauer zieht, müsse wieder hergestellt werden. Der Durchbruch werde also mehr wie ein Tor als wie ein Loch aussehen.

«Die Alternative wäre gewesen, eine Zufahrt durch den Garten zu bauen», sagt Rück. Man habe eine Interessenabwägung gemacht und sich für die Mauer entschieden. «Das Gartenensemble gehört ebenfalls zum Schloss und zur Kaplanei. Dort hätten wir viel mehr kaputt gemacht als bei der Mauer», so Rück. Das Kulturgüteramt stufte also die Gartenumgebung als wichtiger ein als die Mauer. «Die Mauer kann man auch relativ einfach wieder herstellen. Bei einer Zufahrt durch den Garten wäre das schwieriger», so Rück.

«Ausnahmsweise zugestimmt»

Hans Ulrich Baumgartner von der Bauberatung des Amts für Kulturgüter hat das Dossier behandelt. Er erklärt: «Dem Mauerdurchbruch wurde ausnahmsweise zugestimmt, da sonst keine Zufahrt zur Kaplanei mehr bestehen würde und damit längerfristig die Bewohnbarkeit der Liegenschaft Kaplanei infrage gestellt würde.» Diesen Frühling habe die Bauherrschaft die Arbeiten mit dem Amt für Kulturgüter besprochen, und seit Sommer seien diese in Gang. Das Amt habe sie bislang noch nicht abgenommen.

Das Schloss Ueberstorf entstand im 16. Jahrhundert, die Kaplanei wurde im 19 Jahrhundert gebaut (siehe auch Kasten). «Wahrscheinlich gab es von Anfang an, also seit dem 16. Jahrhundert, eine Mauer rund um das Schloss», sagt Stanislas Rück. Die Schlossherren hätten sie im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erneuert.

Hätte man den neuen Besitzern die Zufahrt nicht auch einfach ganz verweigern können? Stanislas Rück sagt dazu: «Es gibt natürlich auch ge-wisse Rechte, und wir versuchen grundsätzlich, Lösungen zu finden.»

Chronologie

Das Schloss Ueberstorf

Die Familie Englisberg hat das Schloss Ueberstorf im Jahr 1505 gebaut. Es war darum auch lange unter dem Namen Englisberg-Schloss bekannt, wie aus der Broschüre zum 500-Jahr-Jubiläum des Schlosses hervorgeht. Im 18. Jahrhundert starb die Familie Englisberg aus, danach sind verschiedene Familien als Besitzer vermerkt. 1879 kaufte der damalige Ueberstorfer Ammann das Schloss, um es den Ingenbohler Schwestern zu vermitteln. Diese betrieben dort von 1881 bis 1910 ein Mädchenpensionat. Danach wohnten noch bis 1971 Schwestern im Schloss; sie nutzten es als Erholungsheim. 1973 erwarb der Künstler Paul Talmann das Schloss, der unter anderem mit Jean Tinguely befreundet war. 1991 ging das Gebäude schliesslich an die Stiftung Schloss Ueberstorf. Heute dient es als Seminarort, als Event-Location und als Restaurant.

nas

 

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