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Warum Selbstverteidigung nicht das Gleiche ist wie Kämpfen 

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Um sich in kritischen Situationen wehren zu können, braucht es vor allem Mut und Selbstvertrauen. Was eine gute Körpersprache und die richtige Technik alles bewirken können, zeigt Maureen Frei in ihren Selbstverteidigungskursen.

Mit beiden Beinen am Boden stehen, wissen was man will, mit lauter Stimme sprechen und die Hände vor den Körper nehmen: All das sind Dinge, die viel an unserer Wirkung auf andere Personen verändern. Was in der Theorie allen klar ist, ist in der Praxis oft schwierig umzusetzen. Vor allem, wenn man sich bedroht fühlt oder in Stresssituationen ist. 

Dass es trotz Angst aus vielen kritischen Situationen einen gangbaren Ausweg gibt, will Maureen Frei vermitteln. Ihre eigene Erfahrung aus 14 Jahren bei der Polizei gibt die Rechthalterin regelmässig in Selbstverteidigungskursen weiter. Die FN haben sieben Frauen und Mädchen im Selbstverteidigungskurs besucht.

Körpersprache und Techniken

«Die richtige Körpersprache ist matchentscheidend», stellt Frei gleich am Anfang klar. Es sei wichtig, dass die Teilnehmerinnen spüren, was sie mit kleinen Veränderungen an sich selbst beim Gegenüber alles bewirken können.

Eine Teilnehmerin läuft auf die andere zu, die andere soll reagieren: «Stopp!», tönt es durch den Raum, am Anfang noch zaghaft, nach einigen Rückmeldungen immer lauter und bestimmter. 

Im nächsten Schritt sollen sich die Teilnehmerinnen aus einem Handgelenkgriff lösen. Frei führt ihnen die Technik des Schockschlags oder der Überraschung vor, die zum ständigen Begleiter für die Kursteilnehmerinnen wird. Sie erklärt:

Der Schockschlag muss die Initialreaktion auf einen Angriff sein.

Maureen Frei
Kursleiterin

Bei diesem Schlag gehe es darum, den Gegner zuerst zu überraschen und abzulenken, um sich dann mit der entsprechenden Technik zu lösen. «Nur so können wir sicher sein, dass wir im Ernstfall auch direkt reagieren.»

Egal, ob beim Umklammern, im Schwitzkasten oder beim Würgen: Die Teilnehmerinnen werden immer ermahnt, als Erstes mit dem Schockschlag zu reagieren. «Wann immer möglich sollte der Schockschlag mit den Händen erfolgen», sagt Frei. Tritte mit den Füssen seien zwar auch eine Möglichkeit, bergen aber oft das Risiko, dass sie destabilisierend wirken. «So ist es für den Gegner viel einfacher, mich aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wenn ich dann noch verfehlen sollte, dann habe ich verloren», sagt sie. 

«Sich wehren» heisst dabei nicht unbedingt, gegen den Gegner zu arbeiten. «Wenn eine Person an mir zieht und ich ziehe in die andere Richtung, um mich aus dem Griff zu lösen, dann gehen wir sofort in ein Kräftemessen», erklärt Frei. Diese Situation gelte es im Ernstfall zu vermeiden. «Als Frau verliere ich ein solches Kräftemessen in 90 Prozent der Fälle. Deswegen ist es wichtig, die Energie des Gegners einfach ins Leere laufen zu lassen.» Mit dem richtigen Ausweichen, einer guten Technik oder schon nur der Verlagerung des Gewichts könne man viel mehr bewirken als mit Kraft. 

Frei versucht, den Kursteilnehmerinnen Lösungen an die Hand zu geben. Dass diese aber alles andere als gefestigt seien, sei völlig klar. «Ein einziger Kurs reicht nicht aus, damit wir uns im Ernstfall effizient verteidigen können», sagt sie. Es brauche Hunderte, wenn nicht sogar Tausende Wiederholungen, damit man eine Technik in einer kritischen oder stressigen Situation tatsächlich beherrsche.

Lieber zu früh als zu spät

«Aber wozu ein solcher Kurs hilft, ist, dass man sich selbst und seine Körpersprache besser kennenlernt. Und damit kann man schon sehr viel bewirken», so die Kursleiterin. Beim Thema Selbstverteidigung gebe es aber noch Luft nach oben. «Ich würde mir wünschen, dass auch von den Schulen mehr Initiative kommt und dieses Thema ein fester Bestandteil des Lernprogramms wird.» 

Ihre Kurse bietet Frei vor allem für Frauen und Mädchen an, obwohl es auch bei den Jungs sicher Bedarf gäbe. «Für jüngere Kinder habe ich auch schon gemischte Kurse angeboten, das funktioniert ohne Probleme», sagt Frei. 

Was soll eine Frau also als Erstes tun, wenn sie sich in einer brenzligen Situation befindet? Frei sagt:

Wichtig ist, dass man sich nicht selbst in etwas noch Blöderes hineinmanövriert.

Maureen Frei
Kursleiterin

Es gelte, immer sofort die Menschenmenge zu suchen und den Kontakt zu anderen Leuten. «Ja nicht etwa irgendwohin flüchten, wo ich nicht weiss, wie es weitergeht», mahnt sie. 

Generell gelte immer: «Lieber zu früh als zu spät. Wenn wir ein unangenehmes Bauchgefühl haben, dann hat das immer einen Grund. Es ist nie verkehrt, jemanden anzurufen und mit ihm zu reden, damit man sich weniger unsicher fühlt.»

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