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Was Bolz ist und wann man Kilbisenf isst

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Apéro nach der Vorstellung des neuen Infodossiers des Freiburgischen Roten Kreuzes (FRK) für Migranten war stellvertretend für dessen Inhalt: Cuchaule und Focaccia, Kilbisenf und Humus, Feta und Tomme. Das FRK will Migranten die Besonderheiten des Kantons Freiburg und der Schweiz näherbringen, indem es die Unterschiede darstellt. Gestern wurde der Ordner der Presse vorgestellt. Es wurde in einer ersten Vorserie mit 60 Exemplaren auf Französisch und 20 auf Deutsch aufgelegt.

Das reich illustrierte und locker-luftig geschriebene Buch soll laut Sonia Jungo, beim FRK zuständig für Migration, zugleich spezifische praktische Fragen beantworten und ein Fundament von Allgemeinbildung ermöglichen. Damit sollen Migranten nicht nur informiert sein, sondern sich aktiv an Diskussionen beteiligen und themenspezifisches Vokabular aufbauen.

Mehr als ein Sprachkurs

Die Publikation sei eine Folge der erfolgreichen Sprachkurse des FRK, sagte Direktor Charles Dewarrat. Diese erwiesen sich aber als ungenügend. Die Kursleiter vermittelten auch allgemeinbildende Elemente. «Wir merkten, dass wir mehr machen und den interkulturellen Austausch fördern müssen.» Freiwillige Fachleute lieferten Inhalte. Nach einer Pilotklasse startete je eine Gruppe in Freiburg und Bulle einen Kurs mit dem Dossier.

Neben Migranten mit einem sicheren Aufenthaltsstatus gehörten auch Einbürgerungswillige zum Zielpublikum, sagte Dewarrat weiter. Minimale Sprachkenntnis und Motivation seien die wichtigsten Bedingungen. Die Zutrittshürde mit einem Kurspreis inklusive Dossier von 50 Franken sei bewusst tief gehalten, so Dewarrat. Das Zielpublikum seien vor allem einkommensschwache Menschen.

Nach dem Start der ersten beiden Workshops mit rund 30 Teilnehmern im französischen Kantonsteil im September wollen die Verantwortlichen auch welche in den deutschsprachigen Bezirken durchführen, «so bald wie möglich», wie Jungo betonte. Die FRK-Kurse sind auf 15 Lektionen unterschiedlicher Länge angelegt. Sie können vom FRK durchgeführt werden. «Oder die Gemeinden veranstalten mit dem Dossier eigene Kurse», so Jungo.

 Lob von allen Seiten

Der kantonale Integrationsbeauftragte, Bernard Tétard, schätzt am Dossier, dass es einem praktischen Ansatz folgt und rasch aktualisiert werden kann. Aus Sicht des Teilnehmers sind die Kurse und das Dossier eine grosse Hilfe, um sich in der Schweiz zurechtzufinden, wie der aus Venezuela stammende Samuel Arian Guerrero Franco sagt: «Ich will mich integrieren. Für mich ist es wichtig, zu wissen, was in der Schweiz passiert.» Kursleiterin Leonie Drijvers weiss, dass alltägliche Probleme, zum Beispiel im Gesundheitswesen, viel Interesse wecken.

Auch der anekdotische Charakter des Dossiers kommt bei den Teilnehmern sehr gut an. Sie habe ihren Schülern die Geschichte von Wilhelm Tell mehrmals erzählen müssen und auch die Legende der Murtenlinde habe grosses Interesse geweckt. «Die Migranten wollen in Kontakt kommen mit der Realität in der Schweiz.»

Zahlen und Fakten

Zu Bildung, Budget und Behausung

Das Dossier ist in 15 Bereiche aufgeteilt. Sie behandeln Themen wie Gesundheit, Recht, Schule, Arbeit, Politik Brauchtum und Traditionen. Neben der direkten Demokratie werden zum Beispiel auch Schwingen und Hornussen erklärt. Die Kapitel beginnen mit einem fiktiven Dialog, der das Problem aufreisst. Dann werden die Fragen spielerisch aus Schweizer und Freiburger Perspektive beantwortet. Am Ende hat es ein Glossar und einen Test sowie Platz für Notizen. Der Kurs schlug mit rund50000 Franken zu Buche, die Herstellung des Dossiers kam auf 15000 Franken zu stehen, 5000 Franken kostete die Übersetzung ins Deutsche. Die Finanzierung übernehmen der Kanton sowie das Schweizerische und das Freiburgische Rote Kreuz. Die Verantwortlichen hoffen, das Dossier auch an Private, Gemeinden und Unternehmen verkaufen zu können.fca

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