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«Was bringt Studieren ohne Zukunft?»

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Die vielen jungen Menschen, welche gestern Nachmittag nach und nach auf den Georges-Python-Platz ström­ten, riefen Gänsehaut hervor: «On est chaud, plus chaud que le climat.» Tausend Schülerinnen und Schüler kamen zum Freitagsstreik zusammen, um für ein besseres Klima zu kämpfen. Sie schlossen sich damit dem Vorbild der schwedischen Umweltaktivistin Greta Thunberg an, die mit ihrem Streik für Klimaschutz eine weltweite Bewegung ausgelöst hat. Vor Weihnachten gingen erstmals Schülerinnen und Schüler aus Bern, Basel, Zürich und St. Gallen auf die Strasse.

Kein Planet B

Nun also auch in Freiburg. Obwohl die Schülerinnen und Schüler eine unentschuldigte Absenz für das Fernbleiben vom Unterricht kassieren werden, liessen sie sich nicht davon abhalten, für ihre Zukunft zu kämpfen: «Morgen fängt heute an», «Make climate great again», «Make love, not CO2» – der Fantasie auf den Plakaten waren keine Grenzen gesetzt. Mit dem Slogan «On est chaud, plus chaud que le climat» – «Wir sind heiss, heisser als das Klima» heizten die Schülerinnen und Schüler ein. Dann ergriff Matteo Ducrest vom Kollegium St.  Michael das Wort: «Wir wollen konkrete Taten! Das Parlament muss den Klimawandel ernst nehmen!», rief er den Streikenden zu. «Wir können zwar etwas tun, indem wir den öffentlichen Verkehr benutzen und den Abfall reduzieren, aber das reicht nicht. Die Politik muss endlich das Pariser Abkommen umsetzten. Wir haben keinen Planeten B.» Jubel. «Wenn die Politik ihre Arbeit machen würde, wären wir jetzt in der Schule!»

Um die Klimaziele erreichen zu können, brauche es einen Systemwechsel, schloss Ducrest seine Rede. Das unterstützte Philipp Trummer, ebenfalls Schüler des Kollegiums St. Michael. «So geht es nicht mehr. 2016 stiess die Schweiz 84,3 Millionen Tonnen Treibhausgase in die Atmosphäre.» Wie könne da die Politik wegschauen – auch angesichts der schmelzenden Gletscher und der Regenwälder, die abgeholzt würden? «Was bringt die Schule, wenn die Zukunft grau und trocken aussieht? Wir fordern, dass die Politik den Notstand ausruft.» Sonst würden die Schülerinnen und Schüler weiterkämpfen, bis ein fähiges neues System Einzug halte.

Traum einer grünen Welt

Den Traum einer grünen, nachhaltigen Welt Wirklichkeit werden zu lassen, dazu rief Cléa Voisard in ihrer Rede auf. Einer Welt, die auf Brüderlichkeit und Teilhalbe beruhe und nicht auf Individualismus, Exzessen und Macht. «Stellt euch eine Schweiz vor, die Pionierin in sauberen Energien, Langsamverkehr und biologischer Landwirtschaft ist. Eine Industrie und eine Wirtschaft, die die Umwelt respektieren. Stellt euch eine Politik vor, bei der die Klimafrage Vorrang hat. Gebt diesen Vorstellungen Nahrung, streut sie, und sie werden eine neue Geschichte schreiben.» Jubel.

Die 20-jährige Marie Levrat, wie ihre Vorrednerin vom Kollegium des Südens, rief den Streikenden zu: «Umweltschutz ist kein Wahlkampfthema, es ist ein universeller Kampf.» In Anlehnung an ein Zitat des französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry stellt sie klar: «Wir erben die Erde nicht von unseren Eltern, sondern leihen sie unseren Kindern aus.» Fast wie zum Beweis dafür sprach ein etwa vierjähriges Mädchen ins Mikrofon: «Hört auf, die Natur kaputt zu machen.»

In einem eindrucksvollen Umzug begaben sich die Streikenden sodann zum Rathaus. Von den Hauswänden der Lau­sannegasse schallten die Sprechchöre zurück. Eine Frau meinte: «Das macht Mut!»

Klimastreik

Die Schülerbewegung kommt in immer mehr Städte

In 16 Schweizer Städten sind gestern Schülerinnen und Schüler für das Klima auf die Strasse statt zur Schule gegangen. Mit dem Schwänzen fordern die laut den Organisatoren insgesamt rund 22 000 Jugendlichen Taten in der Klimapolitik.

In Lausanne beteiligten sich rund 8000 Schüler und Studierende am «Marsch für das Klima». In Genf protestierten rund 4 000 Jugendliche am Nachmittag gegen die Untätigkeit der Regierungen angesichts der Klimaerwärmung. Vom Strassenrand her applaudierten Passanten. Ein Teil der Demonstrierenden hielt eine Schweigeminute für das Klima ab. In Zürich nahmen nach Angaben der Juso mindestens 2 000 Schülerinnen und Schüler am Klimastreik teil. Die Stadtpolizei dagegen sprach von mehreren Hundert Personen. In Neuenburg waren es 1 500 Jugendliche. Auf dem Berner Waisenhausplatz versammelten sich rund 1 000 Schülerinnen und Schüler. In Basel beteiligten sich mehrere Hundert am Streik. Die Schweiz müsse bis 2030 klimaneutral sein, forderten sie dort. Auch in Luzern, Sitten und Biel gingen Schüler auf die Strasse.

Der Streik wurde vielerorts von den Schulen mit einer unentschuldigten Absenz quittiert.

sda/rsa

 

Philipp Trummer

«Wir stehen vor einer Katastrophe»

Philipp Trummer ist Schüler des Kollegiums St. Michael. Er streike, weil die Klimakata­strophe bevorstehe. Nach dem Vorbild der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg wollen die Freiburger Schülerinnen und Schüler so lange weitermachen, bis die Politik reagiert. Der 17-Jährige denkt, dass die Anliegen mit einem Streik mehr Beachtung finden werden. «Die Zukunft ist wichtiger, als darauf vorbereitet zu werden», sagt er.

ve/rsa

 

Nico Durisch

«Wir können nur so mitbestimmen»

Nico Durisch ist 15-jährig und besucht die Deutschsprachige Orientierungsschule Freiburg (DOSF). «Die Jugend muss sich für ihre Zukunft einsetzen. Denn die wird oft von den älteren Generationen bestimmt.» Da sie noch nicht stimm- und wahlberechtigt seien, sei der Streik das einzige Mittel, um mitbestimmen zu können. Nico Durisch kritisiert das kapitalistische System und macht es mitverantwortlich für die Klimaerwärmung.

ve/rsa

Eloise Ottinger

«Ich glaube, etwas bewegen zu können»

Eloise Ottinger geht ins Gymnasium des Südens in Bulle zur Schule. Sie schloss sich der Streikbewegung an, weil sie möchte, dass sich die Dinge verändern. «Wir müssen den Leuten klar machen, dass wir ein Problem mit dem Klima haben.» Sie sorge sich schon sehr um die Zukunft des Planeten, sagte die 18-Jährige. «Aber ich habe Hoffnung. Wenn wir es jetzt anpacken, können wir etwas bewegen. Etwa indem wir weniger konsumieren.»

ve/rsa

 

Selma Keller

«Zusammen haben wir mehr Gewicht»

Selma Keller ist 14-jährig. Die Umwelt ist ihr ein grosses Anliegen. Die Schülerin der Deutschsprachigen Orientierungsschule Freiburg (DOSF) findet, dass es höchste Zeit ist zu handeln. Zusammen hätten die Schülerinnen und Schüler mehr Gewicht, und mit einem Streik könnten sie einen stärkeren Akzent setzen. «So können wir mit einer Stimme sprechen und uns Gehör verschaffen. Ich hoffe, dass die Bewegung noch weiteren Zulauf findet.»

ve/rsa

Jeanne Ammann

«Ich habe kein Recht, nicht hier zu sein»

Jeanne Ammann geht ins Gymnasium des Südens in Bulle. Zusammen mit hundert Mitschülern kam sie nach Freiburg, um zu streiken. «Ich identifiziere mich mit dieser Bewegung. Ich bin hier, um für den Planeten zu kämpfen. Wenn wir jetzt nicht handeln, bedeutet das das Ende der Menschheit. Was gibt es Schlimmeres?» Die Frage, ob sie streiken soll, hat sich für die 20-Jährige gar nicht gestellt. «Ich habe kein Recht, nicht hier zu sein.»

ve/rsa

 

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