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Was der Schweizer gerne is(s)t …

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Carolin Foehr

Nicht umsonst trägt die «Goûts et Terroirs» in Bulle, die aktuelle Schlemmer-Stube des Landes, ihren Beinamen: «Schweizer Gastromesse für einheimische Spezialitäten». Neben den gepriesenen Produkten und den kauffreudigen Besuchern kann man an dem fünf Tage dauernden Anlass noch viel mehr über «einheimische Spezialitäten» entdecken. Ein Rundgang durch die Ständereihen mit Seitenblick auf nationale Tugenden …

Der Schweizer is(s)t … patriotisch: Was bemerkt der Besucher als Allererstes an der Messe? Nicht das Gebäude, auch nicht die gemächliche Warteschlange, nein, es ist – das Raclette! Der käsig-herzhafte Duft umgibt das Areal voll warmer Verführung und lässt dem vorfreudigen Besucher das Wasser im Mund zusammenlaufen. Drinnen geht es weiter mit einer ganzen Palette von Nationalgerichten: Fondue, Foie gras, Rösti, Choucroute, und die Vorfreude weicht der Ratlosigkeit: Wo soll man bloss anfangen?

… eine Naschkatze: Herzhafte Spezialitäten schön und gut, aber an der Gastromesse machen die Süsswarenstände ganz klar das Rennen. Karamel-Bonbons, Honig, Bricelets, erste Weihnachtsguezli, hausgemachte Sablés und Makronen – an beinahe jedem Stand kommen Naschkatzen auf ihre Kosten. Eine persönliche Neuentdeckung sind die selbst kreierten Meringues mit exotischen Aromen. Pistazie und Heidelbeere mögen ja bekannt sein, aber wie steht es mit einem sahnigen Genuss aus indischen Gewürzen?

… nicht vegetarisch: Während der Besucher Stand um Stand hinter sich lässt, hier und da eine Kostprobe stibitzt, steigert sich seine Ratlosigkeit in Mutlosigkeit. «Möchten Sie ein Stück Straussenpastete?» «Kosten Sie unser Bündner Fleisch!» «Eine Kostprobe der Ajoie-Wurst gefällig?» Wer kein Fleisch isst, stösst in Bulle auf die gleichen Probleme – und skeptischen Blicke – wie in traditionellen Restaurants: Kein vegetarisches Gericht in Sicht! Stützt man sich auf die Verteilung der Lebensmittel an den Ständen, ernährt sich der Durchschnittsschweizer von 1) Fleischpastetchen, 2) Wein, 3) Ölen, Senfsorten und Oliven, 4) Süsswaren, 5) Käse. Brot, Gemüse und frisches Obst sind – mit einigen Ausnahmen – leider Mangelware.

… ein Bergliebhaber: Nach langer und verzweifelter Suche – um nicht zu sagen Jagd – entdeckt der Besucher endlich, im Herzen der Messe, die «Käse-Meile». Hier reihen sich Freiburger, Berner, Walliser, Jurassier und Bündner Käseräder aneinander. Aber nicht nur der Alp-Käse erinnert an das Wahrzeichen der Eidgenossenschaft. Aus den Bergen stammt zum Beispiel auch der kremige Löwenzahn-Honig, den Greyerzer Bienen von den Bergwiesen des Kantons herbeischaffen. Die Bodenständigkeit des Schweizer Bergwanderers zeigt sich auch beim Fisch-Verkauf: Gerade einen Stand findet man zwischen den 279 anderen. Und der verkauft, wie sollte es auch anders sein, Lachs aus Kanada, Thunfisch aus dem Indischen Ozean – und ein paar Makrelen aus einheimischen Tümpeln.

… weltoffen: Denn auch wenn die Messe sich gern mit den Bezeichnungen «schweizerisch» und «einheimisch» schmückt – der Rundgang führt nicht nur in Nachbarkantone, sondern auch in andere Länder und auf ferne Kontinente: Trockenfrüchte aus Frankreich, Schokolade aus Lateinamerika, Reis und Gewürze aus Asien, Tee, Sirup, Öl und Essig aus Afrika. Zeigt sich hier etwa eine versteckte, neuartige Tugend des Schweizers? Damit Sie es nicht falsch verstehen: Die Früchte und Schokolade waren einfach himmlisch!

… robust: Viele Zahlen rund ums «Goûts et Terroirs» sind bekannt: die der Aussteller, der Ehrengäste, der gebackenen Brote und gekochten Gerichte, die erwarteten Zuschauer und später auch der Umsatz. Über Sanitäter und den Bestand an Erste-Hilfe-Pillen bei Magengrimmen schweigen sich die Organisatoren dagegen aus. Ob dies auf der altbewährten Formel von Angebot und Nachfrage beruht oder der typische Schweizer sein selbstverschuldetes Unwohlsein still erträgt, bleibt offen. Aus eigener Erfahrung bleibt festzuhalten: Einen Cocktail aus Raclette-Käse, Löwenzahn-Honig, getrockneten Tomaten, Meringues, Senfbrot, Alpkäse, Trockenfrüchten und Schokolade sollte man nur einmal im Jahr geniessen. Wohl bekomms!

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