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Was der Slow-up mit der Expo.02 zu tun hat

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Der Slow-up um den Murtensee fand im Jahr 2000 zum ersten Mal statt. Die Seeumrundung mit dem Velo war hinsichtlich der Expo.02 initiiert worden. Mit Michel Schafroth, Mitgründer des Slow-up, blicken die FN zurück auf die Anfangszeit des Anlasses. 

Die Expo.02 bot den Besucherinnen und Besuchern unzählige Arteplages und verschiedene Attraktionen. Im Zuge der Landesausstellung entwickelte sich auch ein Grossanlass, der inzwischen nicht mehr aus der Region wegzudenken ist: der Slow-up. Vertreter der Region Murten haben die Rundfahrt um den Murtensee für die Expo.02 ins Leben gerufen – inzwischen ist sie Tradition. 

Doch was hat der Slow-up mit der Expo.02 zu tun? Michel Schafroth, Mitgründer des Slow-up, klärt auf: Angefangen habe alles mit einer Reise nach Deutschland im Jahr 1999, welche die Tourismusverbände rund um den Murtensee und der Gemeindeverband des Seebezirks – damals war Schafroth dessen Präsident – im Auftrag der Expo.02 gemeinsam unternahmen. Sie besuchten den Velotag auf der rund 85 Kilometer langen Deutschen Weinstrasse. 

Der Auftrag: so etwas Ähnliches für die Expo.02 und ihr Projekt Human Powered Mobility ins Dreiseenland zu bringen. Zurück in der Schweiz, haben sie ein Organisationskomitee gegründet und direkt mit der Planung des ersten Slow-up um den Murtensee begonnen. «Ich fand das sehr spannend, es war gleichzeitig aber auch das erste Mal, dass ich so etwas organisiert habe», sagt Schafroth, der damals Präsident des OK war.

Wir haben komplett bei null angefangen, denn so etwas gab es zuvor in der Schweiz noch nicht.

Der Erlebnistag für nicht motorisierte Fortbewegungsmittel sollte ein Jahr vor der Landesausstellung stattfinden – als Testlauf. Die Landesausstellung wurde um ein Jahr verschoben, der Slow-up fand trotzdem statt. 

Viel zu beachten

Die Organisatoren mussten sich mit der genauen Route, Parkplätzen, Animationen, öffentlichem Verkehr, Sicherheit, Finanzen, Logistik und vielen weiteren Themen auseinandersetzen. Am Namen des Erlebnistags wurde ebenfalls eine Weile gefeilt: «Wir wollten etwas, das in beiden Sprachen funktioniert.» So entstand Slow-up.

Auch mit Vertretern der Polizei hatte Schafroth einiges zu tun: «Als ich ihnen das erste Mal die Idee vorstellte und ihnen sagte, dass dafür die Strassen fast einen Tag lang gesperrt werden müssten, glaubten sie mir zuerst nicht», sagt er. Nicht einmal für die Tour de France würden die Strassen den ganzen Tag gesperrt, so auch nicht für einen bisher unbekannten Anlass, lautete die Antwort. Schliesslich willigten die Behörden ein. Mit den einzelnen Gemeinden, durch die die Route führte, nahm Schafroth ebenfalls Kontakt auf. «Am Anfang waren einige Gemeinden unsicher, weil sie für die Sicherheit auf ihrem Gemeindeboden zuständig sind und das viel Verantwortung bedeutet.» Schliesslich habe das Organisationskomitee alle Gemeinden überzeugen können, an einem Strang zu ziehen. 

Das erste Mal

Am 3. September 2000 war es so weit: Die Velofahrerinnen und Velofahrer konnten von 10 bis 17 Uhr in beiden Richtungen um den Murtensee radeln. «Wir haben das für die Velofahrerinnen und -fahrer gemacht, die nicht um den ganzen See fahren wollten. So hatten sie die Möglichkeit, nach Belieben zurückzukehren», sagt Schafroth. Die Hauptstrasse zwischen Muntelier und Sugiez war damals noch nicht freigegeben – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten durch das Grosse Moos beim Gefängnis Bellechasse vorbeifahren. 

Der erste Slow-up sei ein voller Erfolg gewesen und habe die Erwartungen der Organisatoren übertroffen. Es habe entlang der Strecke Strassenfeste gegeben, und der Anlass habe Menschen aus der ganzen Schweiz angezogen. Fast 30’000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer traten an diesem Tag in die Pedale. 

Wir waren sehr stolz auf das, was wir geschafft hatten.

Das zweite Mal

2001 fand der Slow-up im September erneut statt – noch erfolgreicher als zuvor. «Wir hatten aus der ersten Ausgabe gelernt, das Konzept überarbeitet und angepasst», sagt Schafroth. 

So gaben 2001 die Organisatoren eine Fahrtrichtung vor, die Strecke verlief hauptsächlich nur noch über Kantonalstrassen und wurde verlängert, es gab keinen offiziellen Start im Stedtli Murten mehr, und die Veranstalter sperrten die Hauptstrasse zwischen Sugiez und Muntelier für den motorisierten Verkehr. Fast 50’000 Menschen fuhren mit dem Velo, dem Trottinett, den Rollerblades, dem Einrad, dem Skateboard oder mit sonst einem nicht motorisierten Fortbewegungsmittel auf der knapp 33 Kilometer langen Strecke. «Das war ein perfekter Tag, alles hat gestimmt», erinnert sich Schafroth. 

2002 dann richtig 

2002 fand die Expo.02 schliesslich statt – und damit zum dritten Mal der Slow-up um den Murtensee. Dieses Mal im Juni – als Vor-Event der Landesausstellung. Mittlerweile war die Planung bei den Veranstaltern bereits Routine geworden. Ohne einen Schreckmoment ging das Event jedoch nicht über die Bühne. «Einen Tag vorher merkten wir, dass auf einem kleinen Teil der Slow-up-Strecke wegen der Expo motorisierter Verkehr zugelassen war», sagt Schafroth. Alles drohte schiefzugehen. «Wir haben die Slow-up-Strecke zum Glück anpassen können, und alles konnte nach Plan weitergehen.» Rund 30’000 Menschen sind dann um den Murtensee geradelt, geskatet und gefahren. «Wir waren sehr zufrieden mit dem Anlass und wollten, dass er auch nach der Expo bestehen bleibt», sagt Schafroth. Dafür gingen die Organisatoren auf Sponsorensuche und wurden bei Vereinen, lokalen Unternehmen und Gemeinden fündig. Die ersten drei Jahre hatte sich die Expo.02 an der Finanzierung des Anlasses beteiligt. 

Jedes Jahr dabei

Fünf Jahre lang war Schafroth Präsident des Organisationskomitees und organisierte 2004 das letzte Mal einen Slow-up. Es sei nicht leicht gewesen loszulassen, aber er sei stolz auf das Geleistete. Selber habe er bisher an jedem Slow-up mit dem Velo teilgenommen; das sei ein Muss für ihn. «Ich hätte am Anfang nie erwartet, dass es so ein grosser Erfolg sein wird.»

Es ist schön, dass der Slow-up nicht mehr aus der Region Murten wegzudenken ist.

2019 wurde der Slow-up um den Murtensee zum 20. Mal durchgeführt. Mit dabei: Michel Schafroth, Mitgründer des Slow-up.  
Corinne Aerberhard/a

Serie

Die Expo.02 in Murten

Vor 20 Jahren prägte die Expo.02 das Geschehen im Dreiseenland. In Murten, Biel, Neuenburg und Yverdon befanden sich vom 15.  Mai bis am 20. Oktober 2002 die «Arteplages» genannten Ausstellungsgelände. Das Interesse war gross. Über zehn Millionen Eintritte wurden gezählt. In einer losen Serie blicken die «Freiburger Nachrichten» zurück auf rund fünf Monate Landesausstellung in und um die Arteplage Murten. Denn auch zwei Jahrzehnte später sind die Spuren der Expo.02 sichtbar. jmw

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