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Was kostet die Kunst?

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Wenn in den kommenden Tagen und Wochen in Freiburg seltsame neue Geldscheine auftauchen, dann ist nicht etwa eine Verbrecherbande am Werk, sondern das Bollwerkfestival. Mit den Scheinen, den «Belluards», macht das Kunstfestival auf seine 36. Ausgabe aufmerksam, die vom 27. Juni bis zum 6. Juli stattfindet. Und wem so eine Note in die Hände fällt, der sollte sie unbedingt aufbewahren: Denn während des Festivals kann man damit sowohl Tickets als auch Getränke oder Essen bezahlen – allerdings zu täglich wechselnden Kursen.

Das eigene Geld ist nicht nur eine clevere Marketing-Idee, sondern hat mit dem Leitmotiv des diesjährigen Festivals zu tun: Alles dreht sich nämlich um den Wert, die Wirkung und den Nutzen von Kunst. «Wir fragen uns, ob man Kunst in Zahlen ausdrücken, ob man sie messen kann – oder ob ihr Wert nicht gerade im Unermesslichen liegt», sagte Festivalleiterin Anja Dirks gestern bei der Präsentation des Programms vor den Medien.

Theater, Musik und Tanz

Insgesamt präsentiert das Belluard Bollwerk International dieses Jahr 24 Projekte der verschiedensten künstlerischen Disziplinen, aus der Schweiz und aus dem Ausland. Theaterstücke und Performances finden sich ebenso im Programm wie Konzerte, Tanzkreationen oder Diskussionsanlässe. Etwas anders als gewohnt verlief dieses Jahr der Projektwettbewerb des Festivals: Dieser war ausnahmsweise nicht öffentlich ausgeschrieben, sondern richtete sich nur an die Künstlerinnen und Künstler, die in den letzten Jahren beim Projekt «Watch & Talk» dabei waren. Dort tauschen sich seit 2010 Kunstschaffende aus der Schweiz und aus dem Ausland über das Festival aus. «Wir fanden es schade, dass wir so viele interessante Künstler bei uns empfangen haben, aber nie einen Beitrag von ihnen im Programm hatten», sagte Anja Dirks. Darum konnten diese Künstler dieses Jahr ihre Projekte einreichen.

Fünfzig Dossiers sind eingegangen, sechs Vorschläge haben es ins Programm geschafft: Der indische, in Amsterdam ansässige Künstler Abhishek Thapar präsentiert das Projekt «Surpassing the beeline», in dem sechs Migranten anhand ihrer Lieblingsgerichte von ihrer Heimat erzählen. «Unfortunately still without any title» ist eine Performance des Franzosen Robin Lescouët mit dem Freiburger Joël Maillard. Die polnische Sängerin und Performerin Maria Magdalena Kozlowska teilt in «European Songs» ihre Vision von einem geeinten Europa, während sich die Basler Alessandro Schiattarella und Jonas Gillmann in «Rejected» mit Stereotypen der Männlichkeit und dem männlichen Umgang mit Zurückweisung beschäftigen. Die Südafrikanerin Buhlebezwe Siwani zeigt mit «Baqamile» ein Raumtheater um Übergangsriten und Spiritualität, und die Französin Elise Simonet regt mithilfe eines Kartenspiels zum Nachdenken über Sprache und Sprechen an.

Viele Freiburger Künstler

Die Freiburger Szene ist am Festival ebenfalls gut vertreten: Gleich mit zwei Stücken ist der Schauspieler und Performer Martin Schick präsent. Die Tänzerin und Choreografin Nicole Morel realisiert ein Projekt mit der französisch-britischen Szenografin Lea Hobson. Die in Freiburg aufgewachsene und in Lau­sanne wohnhafte Schauspielerin Aurore Jecker zeigt ein Solostück, das am Bollwerkfestival 2017 seinen Anfang nahm. «Freiburg unbekannterweise» ist ein Film- und Musikprojekt des Filmclubs Cinéplus rund um das Freiburg der Sechzigerjahre. Zehn Freiburger Schauspielerinnen und Schauspieler sind schliesslich an der syrischen Theater-Installation «Aleppo – A portrait of absence» beteiligt.

Musikalische Entdeckungen kommen dieses Jahr aus der Ukraine und aus Deutschland: Der 70-jährige ukrainische Pianist Lubomyr Melnyk präsentiert seine hypnotische «continuous music», und die in Berlin wohnhafte Norwegerin Stine Janvin ist mit ihrer «fake synthetic music» zu Gast, scheinbar elektronischen Klängen, die sie allein mit ihrer Stimme erzeugt.

Belluard Bollwerk International: 27. Juni bis 6. Juli. Informationen und Vorverkauf: www.belluard.ch

Zahlen und Fakten

4000 Franken ans Publikum verschenkt

Das Belluard Bollwerk International findet diesen Sommer zum 36. Mal statt. Auf dem Programm stehen 24 Projekte, darunter 15 Stücke, die im Rahmen des Festivals produziert und uraufgeführt werden. Eine Besonderheit ist dieses Jahr die Eröffnungsfeier vom 27. Juni, die in den «Social Muscle Club» im Bollwerk integriert ist, ein partizipatives Performanceprojekt aus Basel. Speziell ist auch die eigene Währung «Belluards», die am Festival gültig ist: Die Organisatoren verschenken auf diese Weise im Vorfeld 4000 Franken an das Publikum, statt das Geld in eine Plakatkampagne zu investieren. Das Bollwerkfestival zieht jährlich rund 8000 Besucherinnen und Besucher an. Es funktioniert mit einem Budget von etwa 900 000 Franken.

cs

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