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Was macht eigentlich die Agglo?

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Busse der Linie 1 fahren heute im Zehn-Minuten-Takt von Marly nach Granges-Paccot. Am Samstag fahren auf dem ganzen TPF-Netz mehr Busse als vor fünf Jahren. Und bald gibt es beim St. Leonhard in Freiburg eine neue SBB-Haltestelle. Zehn Gemeinden rund um Freiburg folgen in ihrer Raumplanung strikteren Vorgaben, als der Kanton vorgibt–und planen mit einer koordinierten Sichtweise.

Die Agglo koordiniert

All dies ist der Verdienst der Agglomeration Freiburg. Und doch nimmt das kaum jemand zur Kenntnis. Denn die Aufgabenbereiche der Agglo sind weder aufsehenerregend noch neu: Sie übt Tätigkeiten aus, die sie von ihren Mitgliedsgemeinden Avry, Belfaux, Corminboeuf, Düdingen, Freiburg, Givisiez, Granges-Paccot, Marly, Matran und Villars-sur-Glâne übernommen hat. Das Neue ist: Seit fünf Jahren arbeiten diese Gemeinden nicht mehr für sich alleine, sondern zusammen. So entwirft nicht mehr jede Gemeinde im stillen Kämmerlein ein Konzept für sich; sondern die Agglomeration erarbeitet Visionen für den Grossraum Freiburg.

Das alles ist der Bevölkerung schwierig zu vermitteln. «Die Agglomeration ist eine Koordinationsstruktur», sagt Geschäftsleiterin Corinne Margalhan-Ferrat. Bei einer Koordinationsstruktur sei es nie einfach, zu zeigen, was sie mache. «Erst wenn sie nicht da ist, entstehen Probleme–zu zeigen, dass es dank der Agglo weniger Probleme gibt, ist schwierig.»

Damit in der Öffentlichkeit sichtbar wird, was die Agglo macht, taucht nun systematisch ihr Logo auf. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember klebt das Agglo-Logo beispielsweise auf allen TPF-Bussen, welche die Agglo-Gemeinden bedienen. Und im Busbahnhof der Freiburger Verkehrsbetriebe TPF in Freiburg zeigen Lichtstelen auf einigen Perrons, dass hier Agglo-Busse abfahren. Auch auf den Plakaten und Flugblättern der Kulturveranstaltungen, die dank Agglo-Subventionen stattfinden, prangt das Logo.

«Seit der Gründung der Agglo hat sich die Zusammenarbeit unter den Gemeinden stark verbessert», sagt Margalhan-Ferrat. «Aber noch sind Fortschritte möglich.» Die Agglo sei auch eine Plattform, auf welcher sich die Gemeinden austauschen könnten. «Gerade die Gemeinderatsmitglieder, die im Vorstand sind, kennen sich gut und wissen, was die anderen machen.»

Die Agglo schränkt ein

Der Weg zu gemeinsamen Visionen und konkreten Projekten kann harzig sein. Doch haben sich die zehn Mitgliedsgemeinden auf eine gemeinsame Raumplanung geeinigt–auch wenn die Vorgaben strikter sind als jene des Kantons. «Wir wollen im Zentrum verdichtet bauen und so viel Land wie möglich erhalten», sagt René Schneuwly, Präsident des Agglovorstandes und Syndic von Granges-Paccot. «Je weiter weg eine Gemeinde vom Zentrum ist, umso stärker beschränken wir sie in ihrem Wachstum.» So soll verhindert werden, dass weit ab vom Zentrum neue Siedlungen entstehen, aus denen Pendler ins Zentrum reisen. Das stete Bevölkerungswachstum bringe immer mehr Verkehrsprobleme mit sich. «Darum müssen wir umdenken und nicht noch mehr Land aufbrauchen», sagt Schneuwly. So einfach sei das aber nicht: «Solche Einschränkungen müssen die Gemeinden erst einmal akzeptieren.»

Das sieht auch Corinne Margalhan-Ferrat so: Bisher sei jede Gemeinde Herrin auf ihrem Territorium gewesen. «Eine regionale Raumplanung zu erarbeiten, ist ein Lernprozess und braucht Zeit.» Die Gemeinden müssten nun die Vorgaben aus der strategischen Planung der Agglo in ihren Ortsplänen umsetzen. «Das verursacht bei einigen Zähneknirschen.»

 Die strikte Raumplanung ist nicht nur ökologisch und verkehrstechnisch ein Fortschritt. Die Agglo kann dadurch auch in den Genuss von Bundessubventionen kommen. Diese dienten dann allen Gemeinden–unter anderem beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs.

Bisher erschienen:«Fünf Jahre Agglomeration Freiburg: Ein Blick zurück und in die Zukunft» (1. Juni).

Die Agglomeration Freiburg kümmert sich für die zehn Mitgliedsgemeinden um den öffentlichen Verkehr–und zeigt das seit Dezember mit dem Logo im Busbahnhof der TPF in Freiburg sowie auf den Bussen selber. Bild Charles Ellena

Die Zusammenarbeit unter den Gemeinden hat sich verbessert. Aber noch sind Fortschritte möglich.

Corinne Margalhan-Ferrat

Geschäftsleiterin Agglo Freiburg

Kurzinterview: Die Agglo für ein starkes Zentrum

S eit fünf Jahren präsidiert René Schneuwly, Syndic von Granges-Paccot, den Vorstand der Agglomeration Freiburg.

 

Die Bevölkerung weiss nicht genau, was die Agglomeration macht. Kommunizieren Sie nicht genug?

Wir haben noch Verbesserungspotenzial in der Kommunikation, das stimmt. Unter einer Bedingung: Wir kommunizieren nur, wenn wir auch etwas zu sagen haben. Wir haben nicht viele Projekte, die aufsehenerregend sind; trotzdem glaube ich, dass unsere Arbeit sichtbarer wird.

 

Nennen Sie zwei Agglo-Projekte, welche die Bevölkerung konkret betreffen.

Da sind einerseits die Subventionen an die Kultur. Wir unterstützen Akteure, die dank uns ihr Angebot erhalten oder gar ausbauen konnten. Wir unterstützen heute mehr Kulturprojekte als noch vor fünf Jahren. Ein zweites wichtiges Gebiet ist die Mobilität. Die Busse fahren heute häufiger als noch vor fünf Jahren, und es gibt mehr Buslinien. Zudem bauen wir das Velopass-Netz aus und setzen auf Park-and-Ride.

 

Ist die Agglomeration heute für Grossfreiburg wichtiger als eine grosse Fusion?

Die Agglomeration ist eine existierende Struktur, die zeigen konnte, dass sie ihre Aufgaben wahrnehmen kann. Sie ist zweifellos ein gutes Instrument, um das Ziel eines starken Zentrums zu erreichen. njb/Bild aw/a

Übriges: Agglo fördert Kultur, Tourismus und Wirtschaft

D ie Agglomeration Freiburg hat von ihren Mitgliedsgemeinden die Kompetenz in sechs Bereichen übernommen. Nebst Raumplanung und Mobilität gehört auch die Umwelt dazu – dieses Thema wird aber eher stiefmütterlich abgehandelt und findet in den Bereichen Raumplanung und Mobilität Unterschlupf.

Zwei Millionen für Kultur

Eine wichtige Aufgabe ist hingegen die Kulturförderung. Die Agglo betreibt eine regionale Kulturpolitik und verteilt jährlich 1,6 Millionen Franken an Subventionsgeldern an Ku lturprojekte. Sie will den Betrag auf zwei Millionen erhöhen. «In Zeiten, da anderswo die Gelder für die Kultur eher abnehmen, stocken wir kontinuierlich auf», sagt Agglo-Geschäftsleiterin Corinne Margalhan-Ferrat. «Aber auch so haben wir ein beschränktes Budget und können nicht alle Kulturschaffenden unterstützen.»

590 000 für Tourismus

590 000 Franken im Jahr lässt sich die Agglomeration die Tourismusförderung kosten. Sie hat diese Aufgabe in einem Mandat vergeben, und zwar an Freiburg Tourismus Region. Denn als öffentliche Körperschaft darf die Agglo den Tourismus nicht selber fördern. Viele Mitgliedsgemein den kannten vor der Gründung der Agglo gar keine Tourismusförderung – ebenso wenig wie eine Wirtschaftsförderung. Dafür ist nun auch die Agglo zuständig: als Kontakt für Unternehmen, die bereits in der Region angesiedelt sind. njb

Raumplanung: Der Saanebezirk plant erstmals regional

V on seiner Grösse her ist der Bereich Raumplanung der zweitgrösste der Agglo. Erstmals haben es Gemeinden im Saanebezirk geschafft, gemeinsam die Zukunft ihrer Raumplanung anzugehen. Die Agglo hat dazu den Richtplan ausgearbeitet: In ihm wird geregelt, in welchen Gebieten Wachstum erwünscht ist und in welchen künftig nicht gebaut werden soll. Die Gemeinden haben also einen Teil ihrer Autonomie an die Agglo abgetreten. In die Raumplanung fliessen auch Verkehrsfragen (siehe Text links) ein.

Der Richtplan der Agglo geht in seinen Vorgaben weiter als der Kanton. Die Agglo hofft so auf Bundesgelder. Sie hat den Richtplan als «Agglomerationsplan 2. Generation» beim Bund eingereicht. Ende 2013 entscheidet der Bund, welche Agglomerationsprogramme in der Schweiz er unterstützt.

Erster Plan erlitt Schiffbruch

Bei ihrer Gründung hatte die Agglo Freiburg den ersten Agglomerationsplan beim Bund eingereicht – und war gescheitert: Der Bund lehnte den Plan teilweise ab. Er kritisierte vor allem, dass der Plan zu wenig für den Langsamverkehr vorsehe. Auch die Siedlungsplanung war ein Schwachpunkt. Diese Mängel wurden unterdessen verbessert; der «Agglomerationsplan 2. Generation» setzt vermehrt auf Langsamverkehr und hat strenge Vorgaben für die Raumplanung aufgenommen. «Unsere Philosophie lautet: Es gilt, die bestehenden Bauzonen zu nutzen, nicht auszuweiten», sagt Agglo-Geschäftsleiterin Corinne Margalhan-Ferrat. njb

Mobilität: Öffentlicher und privater Verkehr als Gesamtpaket

D ie Mobilität ist der grösste Aufgabenbereich der Agglo, die jährlich 21 Millionen Franken in diesen Bereich investiert. Die Agglo plant – teilweise zusammen mit dem Kanton oder den Gemeinden – die Gesamtmobilität ihrer Mitgliedsgemeinden; sie baut also nicht nur ein Netz von Velo-Ausleihstationen auf, sondern sorgt auch dafür, dass die Velofahrenden sicher unterwegs sein können. Dafür soll dereinst die «Trans-Agglo» sorgen, ein Velo- und Fussweg, der von Avry bis nach Düdingen quer durch die Agglo führt.

Das Angebot ausgebaut

Die Agglo hat die Leistungen des öffentlichen Verkehrs ausgebaut. So gibt es heute mehr Buslinien als vor zehn Jahren, und die Busse fahren in der Stadt Freiburg auf den Linien 1 und 2 alle zehn statt wie früher alle 15 Minuten. Am Samstag sind auf allen Linien mehr Busse und Züge unterwegs. «Freizeitaktivitäten wie Sport und Einkaufen generieren viel Verkehr», erklärt Agglo-Geschäftsleiterin Corinne Margalhan-Ferrat.

Die Agglo sensibilisiert die Techniker in den Gemeinden für Themen rund um den Verkehr – beispielsweise weist sie in einer Broschüre darauf hin, wie die Haltestellen einem neuen Bundesgesetz angepasst werden müssen. Zurzeit ist die Agglo daran, das Netz von Park-and-Ride-Angeboten zu überdenken. «Die Mobilität ist ein Gesamtpaket, da spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle», sagt Margalhan-Ferrat. Und fügt an: «Für die Fussgänger müssen wir noch einiges verbessern.» njb

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