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Was Valentin Wegmann aus seiner Zeit als Profi-Basketballer gelernt hat

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Er war einer der wenigen Deutschschweizer Profi-Basketballer: Valentin Wegmann. Vor rund zehn Jahren hat er den Profisport verlassen. Im Rahmen der FN-Portraitstafette erzählt er, was er aus seiner Zeit als Profi in die Berufskarriere mitnehmen konnte.

Valentin Wegmann ist kaum zu übersehen. Beim vereinbarten Treffpunkt im Freiburger Perolles-Quartier ist er der Grösste unter den Passanten. Dabei ist er mit seinen 1.92 Metern für einen Basketballspieler nicht einmal besonders gross. Der Wahlfreiburger mit Zürcher Wurzeln ist einer der wenigen Deutschschweizer, die als Profi im Basketball Fuss fassen konnten.

Die FN treffen ihn in einem Café in Freiburg, wo Wegmann einen Grüntee bestellt. Dann beginnt der 42-Jährige zu erzählen, und während er das tut, behält er stets ein Lächeln im Gesicht. «Schon als kleiner Bub habe ich Basketball gespielt.» Dann kamen die 1990er-Jahre. Es war die Zeit von Michael Jordan und des Dream Teams: der Basketball-Nationalmannschaft der USA, die 1992 überlegen die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen holte. Der Sport boomte.

Valentin Wegmann war damals 13 Jahre alt. «Da hat es mich voll gepackt.» An einem Schülerturnier entdeckte ihn ein Trainer und holte ihn zum Basketball Club Wetzikon. Dort spielte er ab 1994, wurde unter anderem zweimal Schweizermeister mit der U21-Mannschaft. 

«Eine ganz neue Welt»

1999 folgte der Wechsel zu Freiburg Olympic. «Das war eine ganz neue Welt für mich.» Freiburg war schon damals die «Hochburg des Basketballs» in der Schweiz, wie Wegmann es formuliert. Neben dem täglichen Training arbeitete Wegmann zu hundert Prozent als Bankfachmann. Kurz vor Ablauf seines einjährigen Vertrages holte er mit dem Team den Titel in der U21-Meisterschaft und spielte dabei eine Schlüsselrolle. 

Freiburg Olympic bot ihm einen Dreijahresvertrag an. Daneben studierte er an der Hochschule für Wirtschaft in Freiburg. Das Studentenleben kombiniert mit der Konzentration auf den Sport habe ihm gut gepasst. «Es war eine sehr lehrreiche Zeit, aber auch verbunden mit viel Druck. Bei Olympic war das Ziel immer, den Titel zu holen.» Gelungen ist es in der Zeit, in der Wegmann dort war, nicht: «Wir haben leider vier Finale verloren.»

«Die schönste Saison»

Nach vier Saisons hatte Wegmann sein Diplom in der Tasche. Und es kam die Zeit, zu wechseln: Zum BBC Monthey, diesmal als Profi. «Ich kannte den Trainer und weitere Spieler. In Monthey herrschte eine sehr familiäre Atmosphäre, die mir gefallen hat.» Mit Monthey wurde er in der Saison 2004/2005 Schweizer Meister und als bester Schweizer Spieler ausgezeichnet. «Das war wahrscheinlich meine schönste Saison.» Ein Jahr später holte Monthey auch den Cup-Titel. Wegmann spielte zudem in der Nationalmannschaft und hatte dort einen gewissen Status erreicht.

Ohne nebenbei zu arbeiten oder zu studieren, habe er sich ganz auf den Sport konzentrieren können. Aber: «Mir fehlte der mentale Ausgleich.» Er begann, zu 50 Prozent im Bezirksspital Tafers zu arbeiten. Nach der Saison 2007/2008 kam Wegmann zurück nach Freiburg, wieder als Profi, trainierte wieder zweimal am Tag. Der Start war nicht einfach. «Ich hatte gesundheitliche Probleme, war müde, der Profisport zehrte an mir.» Dennoch erreichet er das Ziel, mit Freiburg noch einen Titel zu holen, nämlich jenen des Liga-Cups. 

Nach dieser Saison ging er nach Basel, wo der befreundete Trainer Patrick Koller, ein früherer Olympic-Spieler, eine gute Deutschschweizer Mannschaft aufbauen wollte. Nebenher machte Wegmann ein PR-Praktikum bei Novartis. Die ersten Monate waren auch da schwierig – doch dann kam 2010. «Ein Jahr, in dem sehr viel passiert ist.» Am 1. April kam Valentin Wegmanns erstes Kind zur Welt, am 10. April holte er mit Basel den Cup-Titel. Als erste Deutschschweizer Mannschaft seit 50 Jahren. «Das war der Wahnsinn.»

«Jetzt ist es gut»

Und dann kam ziemlich rasch der Moment, die Karriere zu beenden. «Es hat alles gepasst. Ich sagte mir: Jetzt ist es gut.» Seit er 15 Jahre alt war, stand Wegmann jeden Tag in einer Halle. Er war Profi-Spieler, hat zahlreiche Titel geholt, war während zwei Saisons Captain der Nationalmannschaft.

Und ihm gelang der Übergang ins «normale» Berufsleben rasch. «Ich glaube, es hat geholfen, dass ich nicht zu lange Vollzeit in einer ‹Sportler-Bubble› war», sagt Wegmann. Er habe viel Wert auf seine Ausbildung gelegt. «Mir war es wichtig, nicht zu viele Löcher in meinem beruflichen Lebenslauf zu haben.» Ihm sei von Anfang an klar gewesen, dass es ein Leben nach dem Sport gebe. «Ich glaube, dieses Bewusstsein haben alle Sportlerinnen und Sportlern, die nicht gerade Millionen verdienen. Man muss irgendwann loslassen können.»

Dem Sport blieb Wegmann dennoch verbunden. Er arbeitete zunächst für Dartfish, einer Freiburger Firma, die Technologien wie Videoanalysen spezifisch für den Sport herstellt. Später wechselte er zum Schweizerischen Basketballverband und heute arbeitet er beim Unternehmen Swiss Timing, das Technologien wie Zeitmessungen und TV-Grafiken für Sportanlässe aufbereitet. 

«Das machen, was Freude macht»

«Die Leidenschaft für den Sport hat mich nie losgelassen», sagt Valentin Wegmann. Was hat er aus seinen Jahren als Profi mitnehmen können für das weitere Berufsleben? «Dass man Erfolg nur mit einem guten Team haben kann. Und die Geduld, auch bei Misserfolgen weiterzumachen und an sich und das Team zu glauben.»

Das Teekännchen von Wegmann ist mittlerweile leer. Er hat in weniger als einer Stunde detailreich aus seinem Leben erzählt, mit der Routine von jemandem, der nicht das erste Interview gibt. Nun ist es Zeit, nach Hause zu gehen, nach St. Ursen, zu seiner Frau und den beiden Söhnen, elf und zehn Jahre alt. Spielen sie auch Basketball? «Nein, sie spielen Fussball. Sie sollen das machen, was ihnen Freude macht und ihren Weg gehen.» Ein Basketball-Korb hängt trotzdem zu Hause. Und ab und zu schiesst Valentin Wegmann noch ein paar Körbe – zum Spass. 

Serie

Eine Stafette mit Portraits

In einer losen Serie stellen die FN verschiedenste Menschen aus ihrem Einzugsgebiet vor. Die Serie funktioniert wie eine Stafette: Es ist der Porträtierte, der das nachfolgende Porträt bestimmt. jmw

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