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Weil Sprache eben sehr viel mit Föderalismus zu tun hat

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Die Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des mehrsprachigen Unterrichts hat es auf die Shortlist des Föderalismuspreises geschafft. Das Freiburger Vorstandsmitglied Claudine Brohy erklärt die Ziele der Vereinigung und was sie mit Föderalismus zu tun hat.

«Die Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des mehrsprachigen Unterrichts, kurz APEPS, ist ein Verein interessierter Personen, der sich mit Fragen des mehrsprachigen Unterrichts beschäftigt und oder an dessen Umsetzung beteiligt ist», erklärt Claudine Brohy. Sie war bei der Gründung der APEPS im Jahr 1994 Vizepräsidentin und sitzt heute im Vorstand der Vereinigung.

«Obwohl Freiburg ein zweisprachiger Kanton ist, wird die Zweisprachigkeit noch nicht so gelebt, wie sie gelebt werden könnte», unterstreicht Brohy. Sie ist selbst zweisprachig aufgewachsen und ging in die deutschsprachige Schule. Brohy fährt fort: «Wir hatten als Deutschsprachige im Kollegium Heilig Kreuz manchmal Unterricht mit den Französischsprachigen, umgekehrt war das aber nie der Fall.» Doch schnell habe sie festgestellt, dass der Unterricht auf Französisch die Sprachkenntnisse ihrer deutschsprachigen Schulkameradinnen enorm weitergebracht hat. «Der Fachunterricht, zum Beispiel in Geografie oder Geschichte, in einer Zweitsprache fördert andere sprachliche Kompetenzen als der Fremdsprachunterricht», weiss Brohy.

Polarisierendes Thema

Im Kollegium besteht die Möglichkeit mittlerweile seit vielen Jahren, dass Schülerinnen und Schüler ihre Maturität zweisprachig ablegen und Fachunterricht in ihrer Zweitsprache haben. «Was die obligatorische Schulzeit betrifft, ist es erfahrungsgemäss schwieriger, solche Projekte in die Tat umzusetzen», so Brohy.

«An der Sprachgrenze sind die Widerstände gegen den zweisprachigen Unterricht manchmal grösser als anderswo», wirft Brohy ein. Der mehrsprachige Unterricht sei dann oft ein polarisierendes Thema. Viele seien stark dafür, andere seien dafür ebenso stark dagegen.

Mehr Sensibilität

Argumente gegen einen mehrsprachigen Unterricht seien oft, dass die Kompetenzen in der Erstsprache und den Fächern dann zu wenig entwickelt werden könnten. Dem sei aber nicht so, stellt Brohy klar: «Man hat festgestellt, dass die Sensibilität für Erst- und Zweitsprache mit mehrsprachigem Unterricht sogar besser gefördert wird.» So sei eine andere Sprache oft auch ein anderer Zugang zu den Stoffen und könne so das Lernen sogar erleichtern.

Aus diesen Gründen hat es sich die APEPS zum Ziel gemacht, zweisprachige Unterrichtsmodelle voranzutreiben. «Das muss nicht von Anfang an ein grosses Projekt sein», räumt Brohy ein. Man könne mit kleineren Projekten starten, zum Beispiel mit einem Sprachaustausch, mit zweisprachigen Modulen oder Projekten. Anschliessend könne man konsequentere Modelle anbieten.

Mehr Visibilität

Um ihren Ambitionen und Bemühungen mehr Visibilität verleihen zu können, hatte die APEPS sich für den diesjährigen nationalen Föderalismuspreis beworben und es dort auf die Shortlist geschafft. Der 2014 ins Leben gerufene Föderalismuspreis ist nicht nur mit Prestige verbunden, sondern auch mit 10‘000 Franken dotiert (siehe Kasten).

«Sprachen haben viel mit Föderalismus zu tun», begründet Brohy die Bewerbung der APEPS für den Preis. Für die Zusammenarbeit der Kantone in der Schweiz seien die Verständigung und die Sprachkompetenz in den Landessprachen das A und O. «Um in der Schweiz eine Einheit in der Vielfalt zu schaffen, spielen die Sprachen eine wichtige Rolle», sagt Brohy.

Nicht siegreich

Gewonnen hat die APEPS den Föderalismuspreis 2023 allerdings nicht. Die durchführende CH-Stiftung verlieh ihn dem Campus für Demokratie, einer nationalen Plattform für politische Bildung und Partizipation. «Die Arbeit des Campus für Demokratie stärkt das Verständnis für den Föderalismus und motiviert die nächste Generation, sich mit Politik auseinanderzusetzen», wird Jurymitglied Markus Dieth auf der Website der CH-Stiftung zitiert.  

Föderalismuspreis

So viele Bewerbungen wie noch nie

Dieses Jahr wurde der Föderalismuspreis insgesamt zum zehnten Mal vergeben. 2014 hatte ihn die CH-Stiftung ins Leben gerufen. Die Stiftung ist eine interkantonale Organisation, in der jeder Kanton Mitglied ist und durch eine Person vertreten wird. Nebst der Verleihung des Föderalismuspreises betreibt die Stiftung auch das Haus der Kantone in Bern und setzt sich für die Wahrung von kantonalen Interessen beim Bund ein. Sie ist aber auch zuständig für kulturelle Veranstaltungen, beispielsweise das Übersetzungsfestival Aller-retour, das im Jahr 2024 erneut in Freiburg stattfinden wird.

Während die Verantwortlichen der CH-Stiftung in den ersten sieben Jahren selbst Personen und Organisationen in die engere Wahl des Preises genommen haben, ist es seit drei Jahren möglich, sich für den Föderalismuspreis zu bewerben. «Jede Organisation oder Person kann sich ganz einfach per Online-Formular melden», erklärt Alexander Arens, stellvertretender Bereichsleiter und Projektverantwortlicher. Dieses Jahr hat die Zahl der Bewerbenden mit 51 einen Rekordwert erreicht. Eine divers zusammengesetzte Jury mit Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kultur entscheidet dann über die Finalistinnen und Finalisten und kürt später auch den Sieger oder die Siegerin. leb

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