Der Schwarzsee liegt mir sehr am Herzen. Doch es fehlt eine Zukunftsvision: der gemeinsame Wille, die Zukunft positiv zu gestalten und dabei auch den Ehrgeiz zu haben, aus der Normalität auszubrechen. Denn die politische und touristische Vision heisst derzeit «mittlere Unzufriedenheit». Dass ich in einem Leserbrief meine Besorgnis über die Entwicklung von Schwarzsee und die fehlenden gemeinsamen Visionen zum Ausdruck bringe, hat einen Grund. Ich möchte eine Reihe von Reaktionen provozieren. Dabei stellte ich die Frage, wie sich Schwarzsee aus der jetzigen Lähmung befreien kann. Ich habe hierzu einen konkreten Vorschlag. Es wäre dringend an der Zeit, dass sich die Verantwortlichen aus Politik, Tourismusgewerbe, dem Bausektor und der Land-Alpwirtschaft etc. für zwei Tage an einem möglichst isolierten Ort zusammenfinden und dort vier Fragen diskutieren.
• Was sind die langfristigen Chancen von Schwarzsee?
• Was sind die Gefahren für Schwarzsee? Solche gibt es.
• Was sind die Stärken von Schwarzsee? Und solche gibt es viele.
• Was sind die Schwächen von Schwarzsee?
Alle beteiligten Persönlichkeiten müssten versprechen, bei den Diskussionen nicht eigene oder politische Interessen, sondern nur das Gemeinwohl im Auge zu haben. Jeder sollte seine Beteiligung so gestalten, dass er in 20 Jahren seinen Kindern oder Enkeln in die Augen schauen und voller Stolz sagen kann: «Das habe ich für dich bewirkt.» Aufgrund einer solchen strategischen Analyse könnte dann ein Leitbild entwickelt werden–unabhängig von Parteizugehörigkeit und anderen persönlichen Interessen. Man muss kritisch hinterfragen dürfen, aber bereit sein, konstruktiv an der Zukunftsgestaltung mitzuwirken, eine Plattform bieten.
