Dienstag, 7.15 Uhr in Marly: Auto um Auto fährt vorbei in Richtung Stadt. Beim Kreisel vor der Bushaltestelle Grand Pré bremsen alle ab, in vermindertem Tempo bewegt sich die Autoschlange zur Perollesbrücke. Es ist eine Situation, wie sie sich unter der Woche wohl jeden Tag präsentiert. An diesem Morgen stockt der Verkehr jedoch noch mehr als sonst: Ein Polizist ermahnt die Lenker, abzubremsen, in der Mitte der Fahrbahn verteilen mehrere Personen in orangen Leuchtwesten Flyer. Auf diesen wird ein Pauschalangebot angepriesen, das während der Freiburger Mobilitätswoche (siehe Box) vom 16. bis zum 22. September gültig ist.

Erstmals Pauschalangebot

«Wir wollen die Leute dazu einladen, den kombinierten Verkehr zu entdecken», sagt Silvia Maspoli von der Sektion Freiburg des Verkehrs-Clubs Schweiz (VCS). Erstmals bieten die Veranstalter eine «SeMo-Pauschale» an. Das Kombi-Ticket kostet 49 Franken, umfasst ein siebentägiges Abonnement für alle Frimobil-Zonen, berechtigt zur Nutzung der Park-and-Ride-Plätze und beinhaltet eine Publi-Bike-Karte im Wert von 20 Franken. Zudem kann der Inhaber des Tickets am Wochenende drei zusätzliche Personen auf Frimobil-Strecken kostenlos mitnehmen.

Staus vermeiden

«Viele Leute stehen jeden Tag im Stau. Wir möchten ihnen eine Möglichkeit aufzeigen, um dies zu vermeiden», sagt Pierre-Olivier Nobs (CSP), VCS-Mitglied und Freiburger Generalratspräsident. «Ich bin mir bewusst, dass manche Leute für einen Teil ihres Arbeitswegs das Auto benötigen», sagt Silvia Maspoli. Gerade in der Agglomeration gebe es mit Park-and-Ride-Angeboten und dem Velopass-Netz jedoch genug Möglichkeiten, um das Auto stehen zu lassen.

Gelungene Aktion

Während am Dienstagmorgen die meisten Lenker interessiert die Fenster öffnen und die Flyer entgegennehmen, blicken andere starr geradeaus und fahren weiter. «Wir können niemanden zwingen», sagt Nobs. Insgesamt ist er aber zufrieden mit der Aktion. «Ich hoffe, viele werden das Angebot ausprobieren.» Trotzdem scheint er froh, als er nach einer Stunde die Strasse verlassen kann. «Auch die Luft wäre mit weniger Verkehr deutlich besser», sagt er.