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Weniger Strassenlärm und weniger Schadstoffe

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Seit der Schliessung der Zähringerbrücke in der Freiburger Altstadt und der gleichzeitigen Eröffnung der Poyabrücke im Oktober 2014 fahren deutlich weniger Autos durch das Burgquartier als zuvor. Dafür gibt es deutlich mehr Verkehr auf der Murtenstrasse in Granges-Paccot. Das Freiburgische Amt für Umwelt hat nun untersucht, wie sich die neuen Verkehrsströme auf die Luft- und die Lärmbelastung in den einzelnen Quartieren auswirken.

Der gestern veröffentlichte Bericht des Umweltamts zeigt, dass die Belastung durch Stickstoffdioxid (NO2) im Vergleich zum Jahr 2005 fast überall abgenommen hat. Deutlich ist die Abnahme im Burgquartier: Hier betrug der Anteil an Stickstoffdioxid im Jahr 2005 noch 38 Mikrogramm pro Kubikmeter; 2015 waren es 21 Mikrogramm pro Kubikmeter. Der Immissionsgrenzwert beträgt 30 Mikrogramm.

Auch an der Joseph-Piller-Strasse im Freiburger Stadtzentrum nahm die Schadstoffbelastung ab – dort hat die Stadt eine Begegnungszone mit Tempo 20 eingerichtet.

Auf der Murtenstrasse und der Chantemerle-Strasse in Granges-Paccot hat der Verkehr zugenommen. Über die Murtenstrasse fahren täglich rund 25 000 Autos. Doch auch dort lag der Stickstoffdioxid-Anteil letztes Jahr mit 29 Mikrogramm pro Kubikmeter knapp unter dem Grenzwert von 30 Mikrogramm.

Über dem Grenzwert liegt er an der Villarsstrasse in Freiburg – hat aber immerhin von 43 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahr 2005 auf 37 Mikrogramm abgenommen. Auch auf den Strassen Chamblioux und Chantemerle in Freiburg sowie den Strassen Belfaux und Alcantara in Givisiez liegen die Werte deutlich über dem Immissionsgrenzwert von 30 Mikrogramm pro Kubikmeter. Allgemein hält das Umweltamt dazu fest, dass die Autos heute weniger Schadstoffe ausstossen – weil aber mehr Autos unterwegs sind, wird diese Schadstoffabnahme wieder kompensiert, gerade auf der Autobahn und den Kantonsstrassen, die als Stadttangenten dienen. Aber: Dies liege nicht an der Poyabrücke: «Eine Erhöhung der Luftbelastung im Zusammenhang mit dem Poyaprojekt konnte nicht beobachtet werden», heisst es.

Keine Zahlen fürs Juraquartier

Nicht gemessen hat das Umweltamt die Luftschadstoffe im Juraquartier. Dort ärgert sich die Bevölkerung über den Mehrverkehr, den die Poyabrücke gebracht hat (die FN berichteten). «Im Juraquartier hatten wir nie Probleme mit Schadstoffen», sagt Hans Gygax, Chef der Sektion Luftreinhaltung beim Umweltamt. Vor zwanzig Jahren, als die Luftbelastung höher gewesen sei als heute, hätten die Gemeinden viel mehr Messstationen unterhalten. Damals habe sich gezeigt, dass im Juraquartier «die Luft gut verdünnt wird» und die Schadstoffbelastung nie an die Grenzwerte herankam. Darum habe das Umweltamt jetzt im Juraquartier keine Messstation eingerichtet. «Aber aus politischen Gründen wäre dies vielleicht angebracht gewesen.» Über die General-Guisan-Allee fahren heute täglich rund 7000 Autos.

Das Umweltamt hat auch den Lärm gemessen. Das Amt geht davon aus, dass vor der Eröffnung der Poyabrücke 7838 Personen einer zu hohen Lärmbelastung ausgesetzt waren; 2018 werden es noch 4210 sein. Viele Strassen erhalten bis dann einen Flüsterbelag. Wo dies nicht reicht, ist es in der Stadt schwierig, den Strassenlärm weiter einzudämmen. Lärmschutzwände beispielsweise sind kaum einsetzbar.

Juraction ist unzufrieden

Die Quartierorganisation Juraction zeigt sich in einer Mitteilung alles andere als einverstanden mit dem Bericht des Umweltamts, welches die Lärmsanierungen dank der Poyabrücke hervorhebt. «Zahlreiche Bewohner der Quartiere Jura, Torry und Miséri­corde erleben das in ihrem Alltag ganz anders», schreibt Jurac­tion. Nicht nur das Juraquartier, auch die Chantemerle-Strasse in Granges-Paccot leide unter deutlichem Mehrverkehr. «Oft wird die Poyabrücke als Erfolg bezeichnet, weil das Burgquartier weniger Verkehr hat», heisst es in der Mitteilung; «dieses Resultat muss aber angesichts des Mehrverkehrs in anderen Quartieren relativiert werden». Juraction stellt zudem erneut die Ergebnisse der Verkehrszählung infrage.

Begleitmassnahmen

Der Teilrichtplan Verkehr wird aufgehoben

Mit der Eröffnung der Poyabrücke trat ein Teilverkehrsrichtplan in Kraft. Der Plan legte fest, dass die Poyabrücke auf gewissen Achsen in Freiburg und Granges-Paccot keinen Mehrverkehr generieren darf. Die Gemeinden heben den Teilrichtplan nun voraussichtlich auf, wie Corinne Margalhan-Ferrat, Koordinatorin der Agglomerationen beim Kanton, auf Anfrage bestätigte. «Dafür gibt es auf Agglo-Ebene andere und breiter gefasst Instrumente für den Verkehr.»

njb

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