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Wenn dem Bauern die Bäuerin fehlt, kommt die Familienhelferin zum Einsatz

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Autor: Fahrettin Calislar

Sieben Frauen, alle mit bäuerlichem Hintergrund und viele um die 50, greifen ab 1. Mai hilfsbedürftigen Bauern unter die Arme. Zum Einsatz kommen sie auf Abruf und temporär. «Das Bedürfnis ist da», sagt Monika Bineau, Geschäftsführerin des Betriebshelferdienstes Secada. Beispielsweise wenn die Bäuerin krank im Bett liegt, der Bauer geschieden ist oder auf dem Hof aus anderen Gründen eine Aushilfe benötigt wird. Die Secada organisiert den Dienst. Die Kosten entsprechen denjenigen der Spitex.

Damit erhält der französischsprachige Kantonsteil ein Angebot, das in den Bezirken See und Sense schon bekannt ist. So arbeitet die Stiftung Conchita M. Hartmann im Seebezirk in einem ähnlichen Bereich. «Vor allem in der Deutschschweiz ist dieses Angebot schon verbreitet», sagt Bineau. «Wir hinken damit hinterher, es war höchste Zeit.»

Seit gestern erhalten die Familienhelferinnen entsprechend ihren Fähigkeiten und Mängeln einen Auffrischungskurs. Dieser umfasst Themen wie Sicherheit, effizientes Arbeiten und Gesundheit. «Viele bringen schon einen fachlichen Rucksack mit, aber wir müssen ihr Wissen auffrischen, zum Beispiel in Reinigungstechnik oder gesunder Ernährung mit Produkten vom Hof», sagt Eva Flückiger, Hauswirtschaftliche Beraterin im Landwirtschaftlichen Institut Grangeneuve (LIG). «Wir wollen effizient und professionell arbeitende Mitarbeiterinnen», sagt Flückiger.

Vielseitig einsetzbar

Die sieben Damen kochen, kaufen ein, reinigen, waschen, bügeln, gärtnern, begleiten die Kinder in die Schule und helfen in der Not sogar bei der eigentlichen Arbeit auf dem Hof aus. Für das Angebot haben sich das LIG, die Landwirtschaftskammer als Dachorganisation und der welsche Bäuerinnenverband zusammengeschlossen.

Früher war oft die Verwandtschaft die Anlaufstelle bei Personalnot – die Mutter, die Schwester oder die Schwägerin. Heute suchen viele Bauern Unterstützung auf dem Hof. Auch im Wohnbereich. Das Angebot von Secada sei mit dem der Spitex vergleichbar, aber Pflege gehöre explizit nicht zu den Aufgaben der Familienhelferinnen, betont Flückiger. «Wenn sie gefragt wird, ob sie hilft, die Kühe auf die Weide zu treiben, kann sie das», betont Bineau. Ausmisten liege aber nicht mehr drin.

Sinnvolle Beschäftigung

«Als Bäuerin weiss ich, worum es geht, es ist nicht etwas total Neues für mich», erläutert Marianne Chammartin aus Murist. Die Motivation für ihre Teilnahme am Programm: Sie wolle ihre freie Zeit für einen guten Zweck einsetzen. Ihre Kinder seien erwachsen, sie habe Zeit, nebenbei noch solche Einsätze zu übernehmen. Brigitte Poliart aus Moléson sagt, sie wolle aus den freiwilligen Hilfsarbeiten, die sie schon zuvor geleistet habe, nun einen Gelderwerb machen.

Auch deutschsprachige Helferinnen wären willkommen. Nicht als Konkurrenz für die Dienste in Deutschfreiburg, sondern vor allem für die Bauern in Jaun und für «eingewanderte» Landwirte aus der Deutschschweiz, sagt Bineau.

Unter Umständen kann ein Einsatz auch länger dauern, beispielsweise bei einem ledigen Bauern. «Es ist eine Kostenfrage für die Landwirte», gibt Flückiger zu bedenken. Bineau räumt ein, dass sie nicht wisse, wie sich das Projekt entwickeln werde; es fehlten die Erfahrungswerte. Wenn es ein Erfolgsgeschäft werde, erwäge sie Festanstellungen.

In Grangeneuve lassen sich derzeit Frauen ausbilden für den neu gegründeten Familienhelferdienst für den welschen Kantonsteil. Die Kurse beinhalten Themen wie gesunde Ernährung, Reinigungstechnik oder Sicherheit.Bild Corinne Aeberhard

Betriebsdienst: Bauern wollen flexible Hilfe

Das Kerngeschäft der Secada, der Betriebshelferdienst, hat ein durchzogenes Jahr hinter sich. Die zwei Festangestellten seien nicht ausgelastet, bedauert Monika Bineau. Während sie 2010 während 1400 Stunden gearbeitet hatten, kamen sie 2011 nicht einmal mehr auf 1000 Stunden; eine Reduktion um fast einen Drittel. Schon 2010 war ein Rückgang zu verzeichnen. «Wenn wir Geld verdienen wollen, müssen wir entweder Pensen reduzieren oder gar Leute entlassen.» Die Zahl der Einsätze ist aber angestiegen. Das bedeutet kürzere Einsatzdauern und mehr Arbeit für jene rund zehn Mitarbeiter, die auf Abruf arbeiten. «Die Bauern haben kein Geld mehr und ziehen flexiblere Einsätze vor», erklärt sich Bineau diesen Trend. Secada hat 1350 Mitglieder. Durch die schlechte Auslastung der Vollzeitangestellten schrieb sie 2011 einen Verlust von gegen 32000 Franken.fca

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