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Wenn die Pflicht zum Vergnügen wird

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Marjolein Bieri

«Gruppe daher!» Die jungen, auszubildenden Kaderanwärtersoldaten treten heran und formieren sich vor dem hellblauen Personenwagen. Der Berufsunteroffizier der Freiburger Kaserne «La Poya», Stabsadjutant Alexander Leu, erklärt den Ablauf einer Fahrzeugkontrolle. Wo sind die «Reflex-», die «Ziel-» und die «Greifzone» und was bedeuten sie? Welcher ist der angemessene Tonfall des Kontrolleurs und welche Hand wird dem fahrenden Auto richtigerweise entgegengestreckt? Der gesamte Ablauf einer Kontrolle ist minutiös geregelt, und Berufsunteroffizier Leu weiss, wie es geht. Mit sichtlicher Freude und grossem Körpereinsatz instruiert der Stabsadjutant die Lernenden. «Wir sind hier nicht in Hollywood. Verstecken hinter der Autotür geht nicht. Das gibt einen glatten Durchschuss, meine Herren», warnt er.

Umweg zum Traumberuf

«Das ist genau das, was ich an diesem Beruf so mag: Wissen auf praktische Art an die Kaderanwärter weiterzugeben, so dass diese schliesslich die Rekruten ausbilden können», sagt Leu.

Alexander Leu arbeitet seit 2004 als Berufsunteroffizier, sein Traumberuf. Der gebürtige Stadtberner hatte zuerst eine Lehre als Kaufmännischer Fachangestellter absolviert. «Dies war ein ziemlicher Fehlgriff und wohl auch ein wenig elterngesteuert», weiss Leu heute. Die Abwechslung, der Sport, die Herausforderung und die Bewegung in der Natur, die er schliesslich in der Rekrutenschule erlebte, liessen ihn nicht mehr los. Trotzdem nahm er ein Angebot zum Berufsmilitär nicht gleich an. Sein damaliger Job bei der Oberzolldirektion schien zu sicher, zu gut, um einen Neubeginn zu wagen.

Sein Aktionsdrang trieb ihn dann aber doch noch in die Armee: Über den Umweg als Militärfahrlehrer in Wangen an der Aare fand er eine Stelle als Klassenlehrer in der Unteroffiziersschule in Romont und später in Schönbühl. Seit dem 1. Juli diesen Jahres ist er nun in der Kaserne La Poya stationiert. Seine Entscheidung, Berufsmilitär zu werden, hat er trotz der häufigen Wechsel des Arbeitsortes nie bereut. «Ich wusste, was auf mich zukommt. Schliesslich steht unter dem Begriff Arbeitsort in meinem Anstellungsvertrag auch ?ganze Schweiz? ».

Hauptaufgabe Motivation

Der Kontakt mit Menschen sei ihm sehr wichtig, sagt Leu. «Dies setzt aber ein gesundes Selbstvertrauen, Sozialkompetenz und viel Selbstdisziplin voraus.» Denn die wichtigste Aufgabe in seinem Beruf und gleichzeitig auch die grösste Schwierigkeit und Herausforderung sei es, die Kaderanwärter jeden Tag neu zu motivieren. «Die Gruppen- und Zugführer sind allesamt Milizsoldaten. Viele haben nicht freiwillig weitergemacht und müssen ständig vom Sinn und Nutzen der Aufgaben überzeugt werden.»

Psychologie und Feingefühl

Das Coaching der Kaderanwärter sei nicht bloss ein Kommandieren, Kontrollieren und Korrigieren (KKK), wie dies bei den Rekruten und Soldaten der Fall ist, sondern ein gemeinsames Suchen der idealen Lösung. «Man muss die Gruppenführer auch mal machen lassen, damit sie ihre eigenen Erfahrungen sammeln können und Selbstvertrauen gewinnen.»

«Der Ton macht die Musik»

Entgegen den typischen Vorurteilen hält Leu wenig von lautem Herumschreien, wie dies mancher vom Militär erwartet. «Meine Devise ist, ruhig, aber bestimmt zu sein. Der Ton macht die Musik.» Man gewinne eher den Respekt seiner Untergebenen, wenn man nicht ständig herumbrülle, sondern nur in ausgewählten Situationen die Stimme erhebe, zum Beispiel wenn Gefahr drohe.

Daher wird er auch nicht laut, als die Umfrageresultate der Rekruten über die Kaderanwärter besprochen werden, die leider ziemlich durchzogen ausgefallen sind. Trotzdem erfährt die Reporterin der FN schliesslich, dass aufgrund ihrer Anwesenheit seine Ausdrucksweise an diesem Tag weit weniger «koloriert» ausgefallen sei als normalerweise.

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