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Wenn es an Konzentration fehlt

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Wenn es an
Konzentration
fehlt

Tim ist gerade am Spielen, als das Telefon läutet, er rast hin und rennt ohne mit seinem Götti zu reden in die Küche und verschüttet in der Hast seinen Saft: Liegt hier etwa eine Aufmerksamkeitsstörung vor? Im Rahmen der Serie «Störungen» antwortet heute die Psychologin Christa Fankhauser.

Mit CHRISTA FANKHAUSER
sprach IRMGARD LEHMANN

Aufmerksamkeitsstörungen sind im Wesentlichen durch Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität gekennzeichnet. Wie verhalten sich Kinder mit solchen Störungen?

Unaufmerksamen Kindern fällt es schwer, sich ruhig, ausdauernd und gelassen mit einer Sache zu beschäftigen. Hyperaktive Kinder schaffen es nicht, sich für eine Zeitlang Ruhe zu gönnen oder auch mal still zu sitzen. Sie wirken wie «aufgezogen». Impulsive Kinder reagieren oft voreilig, so dass ihnen gehäuft Fehler unterlaufen und sie viele Misserfolgserlebnisse erfahren.

Nicht selten finden die Kinder keine Freunde und haben sowohl in der Schule als auch in sozialen Situationen grosse Schwierigkeiten, da sie dazwischen rufen, den Clown spielen und aus Unbedachtheit viele Fehler machen.

Wie entstehen Aufmerksamkeitsstörungen?

Eine Aufmerksamkeitsstörung entwickelt sich aus einem biologischen Grundrisiko heraus (genetische Veranlagung, Sauerstoffmangel bei der Geburt). Sie wird aber auch durch Einflüsse aus der Umgebung (Familie, Schule, Gleichaltrige) aufrechterhalten und häufig weiter verschärft.

Was kann man tun?

Die Behandlung setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen: Aufklärung und Beratung der Eltern, Lehrpersonen und des Kindes über die Störung.

Kognitive Verhaltenstherapie mit dem Kind zur Vermittlung von Selbststeuerungsfertigkeiten und zur Verbesserung seines Verhaltens ist zu empfehlen.

`Ausserdem gibt es auch die Möglichkeit einer medikamentösen Therapie (Ritalin, Concerta). Dies wenn eine starke Ausprägung der Symptomatik und ein erheblicher Leidensdruck für das Kind bestehen und sich die Verhaltensprobleme durch psychologische Massnahmen allein nicht reduzieren lassen.

Allerdings sprechen nicht alle Kinder auf die Medikamente an, und die Nebenwirkungen sind durch den Arzt oder die Ärztin sorgfältig zu beobachten.

Eine Kombination von Verhaltenstherapie und pharmakologischer Therapie hat sich als sehr erfolgversprechend erwiesen.

Wie wird bei einer Diagnostik vorgegangen?

Eltern, Lehrer und auch das Kind sollten zu Wort kommen. Neben Befragungen zur aktuellen Problematik (Häufigkeit, Intensität) und zum bisherigen Verlauf werden zusätzliche Informationen eingeholt über Fragebögen, Telefonate oder Berichte.

Unerlässlich ist eine sorgfältige körperliche und neurologische Untersuchung des Kindes, die normalerweise vom Kinderarzt durchgeführt wird.
Im Weiteren soll eine testpsychologische Untersuchung Hinweise auf die Intelligenz des Kindes liefern (Unterforderung, Hochbegabung).

Christa Fankhauser ist Mitarbeiterin bei der Psychologischen Beratungsstelle der Uni Freiburg, rue Faucigny 2. Im Rahmen der Serie «Störungen bei Kindern» hat sich die Stelle u. a. bereits zu folgenden Themen geäussert: «Aggressives Verhalten von Jugendlichen» 18.4.; «Kinder nach der Scheidung» 22.3.; «Mobing in der Schule» 23.1.; Tel. 026 300 76 47.

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