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Wenn Pflanzen im Winter blühen

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Die milde Witterung führt dazu, dass Pflanzen auch im Winter blühen. Marc Blaser erklärt, was das für seinen Garten bedeutet. Vor allem fürchtet er sich vor langen Trockenperioden mit Nachtfrost.

Auf ein weihnachtliches Winterwunderland wartete Freiburg in den letzten Wochen vergeblich. Grüne Wiesen sowie künstlich beschneite Pisten prägten die Ferienzeit. Am Neujahrstag mass das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie zum ersten Mal eine Januartemperatur über 20 Grad Celsius auf der Alpennordseite. Was bedeutet diese milde Witterung für die einheimischen Pflanzen?

Marc Blaser kann diese Fragen beantworten, denn seit über 25 Jahren kultiviert er den Jardin Intramuros, einen naturnahen Heilkräutergarten, der zwischen den Mauern der Komturei St. Johann und der gleichnamigen Kirche in der Unterstadt versteckt liegt. Inzwischen wohnen dort mehr als 500 Pflanzenarten, darunter einjährige, die jedes Jahr wieder von Neuem aus Samen gezogen werden müssen. Das tut Blaser jeweils im März in seinem «Gewächshaus», einer einfachen, weder isolierten noch beheizten Glaskonstruktion. Die Reserveexemplare bewahrt er jeweils so lange auf, bis sie im Winter eingehen.

Wenn der Tabak blüht

Heute ist der Holztisch im Gewächshaus jedoch bedeckt mit grünen, teilweise immer noch blühenden Pflanzen wie der Tabakpflanze oder dem Borretsch. «Das ist das erste Mal so», erklärt der passionierte Hobbybotaniker. In der Wildnis seien ihm ebenfalls blühende Pflanzen begegnet, zum Beispiel Haselsträucher. Diese gehörten zwar zu den Frühblühern, so zeitig hätten sie aber selten schon gestäubt.

Es ist gefährlich, wenn die Natur zu früh erwacht.

Im Herbst verlieren die meisten einheimischen Arten ihre Blätter und ziehen die Säfte in die Wurzeln, Knollen oder Zwiebeln, die Nährstoffe werden also eingelagert. Wenn es wieder wärmer wird, passiert das Gegenteil, der Saft steigt wieder hoch, Blätter und Blüten entstehen, und die Fortpflanzung beginnt. Kommt es nun zu einer Frostperiode, friert der Pflanzensaft, dehnt sich aus und zerstört die Zellen.

Verheerende Trockenperioden

Neben der Temperatur habe auch die Feuchtigkeit einen grossen Einfluss auf die Entwicklung der Pflanzen, betont Blaser. Mittelmeerpflanzen wie Rosmarin, Salbei und Lorbeer verlieren im Winter ihre Blätter nicht. «Bei immergrünen Pflanzen verdunstet Wasser über die Blätter. Sie brauchen also auch im Winter genügend Wasser.» Solange es regnet oder schneit, sei Kälte grundsätzlich kein Problem. Doch lange Trockenperioden mit Nachtfrost, wie im letzten Winter, fürchtet der Pflanzenliebhaber. Dann wäre nämlich Giessen nötig, aber nicht möglich: Das Wasser sickert nicht schnell genug ein, vereist und zerstört die Wurzeln.

Klimawandel

Die Schweizer Flora ändert sich

Der Klimawandel führt zu einem Anstieg der Durchschnittstemperatur. Milde Winter und heisse Sommer sind häufiger. «Wir werden mehr Mittelmeerarten beobachten, die bei uns einwandern», erklärt Nicolas Küffer, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Botanischen Garten der Universität Freiburg. Der Französische Ahorn beispielsweise stehe kurz vor der Schweizer Grenze. «In 50 bis 100 Jahren wird er wohl bei uns heimisch sein», so der Biologe.

Viele Schweizer Arten wie Löwenzahn werden sich unter den veränderten Bedingungen halten können. Die Bergpflanzen stünden jedoch vor einem Problem: «Sie klettern immer höher, wo es kühler ist. Irgendwann ist es dann vorbei.» Der fehlende Niederschlag wird ebenfalls zum Aussterben gewisser Arten führen. Als Beispiel nennt er den Westlichen Alpen-Mohn, der sich vor allem in den Voralpen in den Kantonen Freiburg, Bern und Waadt wohlfühle. Er wachse auf feuchtem Grobschutt. Kommt es nun zu langen Trockenperioden, verliert er sein Habitat.

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