Die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Freiburg wagt im Rahmen ihres Jubiläumsjahres «250 Jahre Recht in Freiburg» am Mittwoch ein Experiment. Drei Bereiche, die auf den ersten Blick nun kaum etwas gemeinsam haben, treffen sich zu einem Stelldichein: der Sensler Dialekt, die Literatur und die Juristerei. «Sensler Sprachspielereien auf Juristisch» heisst der Titel des Abends mit dem Sensler Journalisten und FN-Mitarbeiter Christian Schmutz.
Eine Sprache für sich
Der Slam-Poet und Mundartspezialist Schmutz tritt seit vier Jahren als «Slämsler», ein Kunstwort aus Slam Poetry und Sensler, auf und präsentiert Wortklaubereien, Geschichten, Gedichte und Satiren–auf Senslerdeutsch und in der Standardsprache. Nun wagt er sich an Wortspielereien in einer Sprache, in welcher er sich noch nicht so auskennt, auf «Juristisch». Das ist die Sprache der Rechtspflege. Mit der Literatur hat sie die Liebe zur Sprache gemeinsam.
Ihre Wissenschaftler können still geniessen – und bei Bedarf alles umdeuten und verdrehen, so Schmutz: «Nach der Auseinandersetzung mit der Rechtssprache weiss ich: Gesetzestexte sind Interpretationsmasse.»
In Schmutz’ Auftritt im Rahmen des Jubiläumsjahres sehen die Professorinnen Alexandra Rumo-Jungo (Privatrecht) und Bettina Hürlimann-Knup (Zivilrecht) eine «Carte blanche». fca
Universität Freiburg,Gebäude MIS 10, Saal 101, 1. Stock, Romallee 6. Mi., 25. September, ab 17 Uhr. Anschliessend wird ein Sensler Apéro angeboten.