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«Wer Fahrrad fährt, ist lernfähiger»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: anne-sophie zbinden

Mit dem Beginn des neuen Schuljahres stellt sich für viele Eltern die Frage, mit welchem Verkehrsmittel ihre Kinder zur Schule gehen sollen. Für die Organisation Pro Velo ist klar: «Wer Velo fährt, ist gesünder und lernfähiger. Gleichzeitig wird das Verhalten im Verkehr geübt.» Tatsächlich wirken sich schon täglich 20 Minuten Sport positiv auf die Gesundheit aus. Da heute bereits jedes fünfte Kind übergewichtig ist, ist die Förderung von Bewegung naheliegend. Aus diesem Grund und um Schüler sowie Eltern für ein ökologisches Verkehrsmittel zu gewinnen, hat Pro Velo zu Beginn des Schuljahres die Aktion «bike2school» lanciert (siehe Kasten).

Sozialer Aspekt

Im Kanton Freiburg nehmen drei Schulen an der Aktion teil: Heitenried, Plaffeien und Bulle. «Für unsere Schule ist Gesundheit schon lange ein Thema», sagt Ursula Mühlematter von der Primarschule Heitenried. Seit der Lancierung des Projektes kommen viele Kinder in Gruppen mit dem Fahrrad zur Schule. Auch der soziale Aspekt soll dabei gefördert werden. So helfen beispielsweise ältere Schüler den kleineren, wenn die Radkette aus dem Zahnkranz springt. In Heitenried kommen von den rund 140 Schülern ungefähr 40 regelmässig mit dem Fahrrad zur Schule.

Mehr den sportlichen und wettkämpferischen Anreiz sieht die Orientierungsschule Plaffeien in diesem Projekt, erklärt ein Sekundarlehrer. Den Schulweg mit dem Velo zurückzulegen, wird als Training für einen Duathlon angesehen, der später im Jahr stattfinden soll.

Laut Marcel Gutschner von Pro Velo ist die Situation im Kanton sehr unterschiedlich: «Es gibt Schulen, welche sehr aktiv sind, und andere, welche das Velo verbieten.»

Zu wenig Sicherheit

So hat zum Beispiel die Orientierungsschule in Avry verboten, dass die Schüler mit dem Fahrrad zur Schule kommen. «Rein rechtlich ist zwar der Schulweg Sache der Eltern», betont Yvan Girard, Direktor der OS Avry. Aber auf Grund der Verkehrssituation rund um die Schule kann die Sicherheit nicht gewährleistet werden, wenn die Kinder den Schulweg mit dem Velo bewältigen.

Girard ist allerdings nicht grundsätzlich gegen das Fahrrad: «Wenn es mehr Velowege gäbe, würde ich das Velofahren natürlich unterstützen. Aber unter den aktuellen Umständen ist es ganz einfach zu gefährlich. Ausserdem sind Ausnahmen nach Absprache mit den Eltern möglich.»

Die Angst der Eltern ist berechtigt

Düdingen wiederum hat eine andere Regelung: «Schüler, welche in einer Entfernung von weniger als drei Kilometer vom Schulhaus entfernt wohnen, dürfen nicht mit dem Velo kommen», sagt Eliane Aebischer, Schulleiterin. Allerdings betont sie, dass es nicht so wichtig sei, ob die Kinder zu Fuss oder mit dem Velo kämen. Viel wichtiger sei es, dass sie nicht mit dem Auto gebracht würden. «Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bringen, stellen eine Gefahr für die anderen Kinder dar. Ausserdem ist ein Schulweg von 15 bis 20 Minuten zu Fuss oder mit dem Fahrrad durchaus zumutbar.» Ein gemeinsamer Schulweg sei ausserdem wichtig für die Schüler, besonders auch aus sozialen Gründen, so Aebischer.

Die Angst der Eltern bezeichnet Marcel Gutschner als einen der wichtigsten Faktoren, weshalb viele Kinder das Velo nicht benutzen. «Generell lernen die Kinder jedoch schnell, sich im Verkehr sicher zu bewegen», findet Gutschner. Pro Velo empfiehlt allerdings, erst ab der 4. Klasse das Fahrrad zu nehmen. Gutschner ist ausserdem der Meinung, dass Kinder auf Velos zwar exponiert, jedoch nicht speziell gefährdet sind.

Auch Ursula Mühlematter betont die Ängste der Eltern. «Tatsächlich ist es so, dass gewisse Wege sehr gefährlich sind.» Als grösseres Hindernis zeigten sich jedoch zu lange oder zu kurze Distanzen. «Für Kinder, welche im Dorf selber leben, lohnt es sich nicht, das Velo zu nehmen.» Wichtig ist für Mühlematter, dass die Kinder lernen, sich im Verkehr richtig zu verhalten. Idealerweise lernen die Kinder dies von den Eltern. Zusätzliche Anweisungen gibt die Verkehrspolizei, welche im ganzen Kanton regelmässig die Primarschulen besucht.

Gefahr in der Stadt

«Ich unterstütze es nicht, dass die Kinder in der Stadt Freiburg mit dem Fahrrad zur Schule gehen», sagt Gemeinderätin Marie-Thérèse Maradan Ledergerber, Schulpräsidentin. Die Gefahren auf der Strasse seien zu gross, und es fehlten die nötigen Velowege.

Maradan Ledergerber empfiehlt jedoch, die Kinder zu Fuss zur Schule zu schicken. Auch sie ist der Meinung, dass die grösste Gefahr auf dem Schulweg die Eltern in ihren Autos seien. «Das rücksichtslose Verhalten vieler Autofahrer ist auch nicht förderlich», sagt die Gemeinderätin. Idealerweise sollte die Infrastruktur für Fahrräder ausgebaut werden, was aus technischen Gründen häufig nicht möglich ist. Maradan Ledergerber sagt jedoch auch, dass das Problem der Velos auf Schulwegen in ihrem Ressort noch nicht besprochen wurde.

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