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«Wer geht schon mit dem Computer an den Strand oder ins Bett?»

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Autor: Regula Saner

Es ist ein Ort für kleine und grosse Leseratten, die Deutsche Bibliothek an der Spitalgasse 2 in Freiburg. Fast 2000 Leserinnen und Leser, vornehmlich aus der Stadt und aus Grossfreiburg, leihen sich dort regelmässig ein Buch aus. Manchmal ist es auch eine CD oder eine DVD. Die Bibliothek ist aus der Stadt nicht wegzudenken. Susanne Gapany hat sie vor 37 Jahren mitbegründet. Damals, 1971, hatte die Primarlehrerin gerade ihr Studium der Germanistik und Romanistik abgeschlossen und viel Zeit zum Lesen, nur gab es keine Bibliothek. Im Pfarrblatt habe sie von der Ferienbibliothek für Kinder in der Paulusbuchhandlung gelesen. «Das hat mich interessiert, und ich bin hingegangen», erinnert sich Susanne Gapany.

Das Angebot wurde von einer Gruppe von Deutschsprachigen initiiert, welche in der Folge die erste Deutsche Bibliothek in der Stadt aufbauen sollten. «Sie haben mich gepackt, und ich war dabei.» Die ersten 4000 Bücher kamen von der damaligen Schweizer Volksbibliothek in Bern (heute Bibliomedia). Der erste Job, den Susanne Gapany gefasst hatte, war, eine Auswahl der Bücher zu treffen. Zwei Jahre später, 1973, wurde sie Leiterin der Deutschen Bibliothek. Diese war zuerst bei der Paulusbuchhandlung, dann im alten Gambachschulhaus untergebracht, seit 1988 ist sie im Alten Bürgerspital an der Spitalgasse.

Deutschsprachige wollten zuerst nicht mit Welschen

Die Bibliothek sei von Anfang an vom Kanton und der Gemeinde unterstützt worden. Die französischsprachige «Bibliothèque de la Ville» hätte gar mit der Deutschen Bibliothek zusammenarbeiten wollen. «Aber wir wollten damals noch nicht, wir hatten Angst geschluckt zu werden», erzählt Susanne Gapany weiter. Somit sei 1973 der Trägerverein der Freunde der Deutschen Bibliothek gegründet worden. Bis heute ist die Bibliothek privat organisiert, wird aber nach wie vor stark von der öffentlichen Hand unterstützt (Stadt mit nahezu 60 Prozent).

Detektiv-, Problembücher und «Saumödeli»

Selber eine grosse Leseratte, war Susanne Gapany als Leiterin der Deutschen Bibliothek in ihrem Element. Sie hat ganze Generationen von Kindern und Jugendlichen erlebt, die übrigens auch heute noch gerne Detektivbücher lesen, wie Gapany weiss. Nicht zu vergessen, dass der grössere Bücherbestand der Deutschen Bibliothek für Erwachsene ist.

In den Anfängen der Bibliothek habe es in der Gesellschaft Tendenzen gegeben, bei der Jugendliteratur Vorschriften machen zu wollen. «Aber wir haben das nicht mitgemacht.» Nur selten, wenn ein Buch sehr brutal gewesen sei, habe sie es aussortiert, sagt Gapany. Später seien dann die «Problembücher», wie sie sagt, aufgekommen, mit Titeln wie «16 und schwanger». Harry Potter habe schliesslich eine regelrechte Leserevolution ausgelöst. «Das Buch hat vor allem auch Eltern zum Lesen motiviert, weil sie wissen wollten, was ihre Kinder lesen.»

Ja, und dann habe es eine Weile die «Saumode» gegeben, dass Schüler aus Sachbüchern Bilder für einen Vortrag ausgeschnitten hätten. Aber mit dem Einzug des Computers und den Kopierapparaten sei das nun vorbei.

Das viel beschworene Ende des Buchs sieht Susanne Gapany nicht. «Wer geht schon mit dem Computer an den Strand oder ins Bett?» Und wer gerne lese, werde auch in Zukunft die Deutsche Bibliothek nicht missen wollen.

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