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«Wer mich findet, findet Leben» (Sprüche 8,35)

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Das Fest der Erscheinung des Herrn am 6. Januar gibt den darauffolgenden Sonntagen ihre thematische Richtung vor: Gott erscheint! Nicht als Herrscher, sondern in einem hungrigen, weinenden, schlafenden Säugling. Doch was geschieht eigentlich danach? Obwohl über die Phase zwischen seiner Geburt und seinem öffentlichen Auftreten wenig bekannt ist, findet sich im Lukas-Evangelium ein interessanter Hinweis: «Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen» (Lukas 2,52). Eigentlich ist dieser Satz unerhört. Sogar der menschgewordene Gott selbst muss an Weisheit zunehmen!

Weisheit; was ist das eigentlich? Das Wort klingt alt, sogar etwas verstaubt. Hat das überhaupt noch etwas mit unserer funktional ausdifferenzierten Gegenwart zu tun? Kaum jemand hat heute noch einen Überblick über die komplexen kulturellen, politischen und technologischen Zusammenhänge unserer Gesellschaft. Wie also umgehen mit diesen Komplexitäten? Genau hierfür bräuchte es Weisheit. Denn Weisheit meint ja nicht ein abstraktes Wissen um irgendwelche statischen Gesetzmässigkeiten, sondern die Fähigkeit, gelingend mit der Welt und den Menschen umzugehen.
Als praktisches Erfahrungswissen ist die Weisheit jeglicher Trennung von Theorie und Praxis vorgeordnet. Sie kann einordnen und vermitteln. Gerade deshalb wurde sie durch die Zeit hindurch als so wichtig erachtet. In der heutigen Lesung aus dem Buch der Weisheit Salomos wird diese Hochschätzung ausgedrückt: «Mehr als Gesundheit und Schönheit liebte ich sie und zog ihren Besitz dem Lichte vor; denn niemals erlischt der Glanz, der von ihr ausstrahlt» (Weisheit 7,9).
Weisheit ist wichtiger als alles andere, weil sie mit allem anderen umzugehen weiss. Zugleich ist Weisheit niemals einfach Folge strategischen Kalküls; eher hat sie den Charakter eines Geschenks. Der heilige Thomas von Aquin, dessen Gedenktag heute gefeiert wird, wusste um diesen Gnadenaspekt der Weisheit. In seinem Gebet vor dem Studium wird das Zusammenspiel des eigenen Handelns mit der Gnade Gottes wunderbar ausgedrückt. In diesem Sinne kann es als Gebet für jegliche Lebenslage dienen: «Gewähre mir Scharfblick wahrzunehmen; Kraft, zu fassen und zu behalten; Fähigkeit und Geschick, hinzuzulernen; Genauigkeit des Urteilens und die volle Gnade der Sprache. Füge du den Beginn, gib dem Fortschreiten die Richtung und Vollendung dem Ausgang.»

zvg

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