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Wie die Kinder in der Waldspielgruppe Ärgeraschnägge den Wald entdecken

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Seit zehn Jahren gibt es die Waldspielgruppe Ärgeraschnägge in Plasselb. Die Kinder können dort spielend den Wald entdecken und den Umgang mit der Natur lernen. Die FN waren bei einem Waldspielgruppenmorgen dabei. 

Das Feuer knistert in der Feuerstelle. Der Schnee fällt mit einem grossen «Wumms» von den Ästen herab. Schneebälle fliegen in einer Mini-Schneeballschlacht durch die Gegend. Die Kinder der Waldspielgruppe Ärgeraschnägge in Plasselb sind an diesem Freitagmorgen in ihrem Element – wortwörtlich. Unter der Aufsicht der beiden Leitungspersonen Florence Gasser und Werner Düro toben sie im Wald herum, lassen sich auf einer grossen hölzernen Ryttigampfa in den Himmel schaukeln oder lauschen am wärmenden Feuer einer Geschichte. 

Die Waldspielgruppe wurde als Verein gegründet und feiert demnächst ihr 10-Jahr-Jubiläum (siehe Kasten). Die Kinder der Waldspielgruppe sind zwischen drei und fünf Jahre alt. «Es sind mehrheitlich Kinder aus der Region», erklärt Düro. Dabei fällt etwas auf: Die aktuelle Gruppe ist trilingual – es wird Deutsch, Französisch und Englisch gesprochen. 

Sich frei entfalten 

Gasser und Düro gehen mit den Kindern einmal in der Woche, am Freitag, in den Wald in Plasselb. Dort gibt es Spielzeit und ein Znüni. Einmal im Monat findet die Waldspielgruppe etwas später statt, dafür mit einem Mittagessen. «Es gibt kein Programm im eigentlichen Sinne», sagt Irène Haymoz, die Vereinspräsidentin. Dafür gebe es verschiedene kleine Rituale wie den Wald am Anfang zu begrüssen, fährt Düro fort: «Der Sinn ist, dass wir Respekt zeigen, weil wir hier in einem Zuhause von anderen Lebewesen sind.» Andere Rituale seien das Znüniessen mit dem Teetrinken und am Mittag konsequenterweise die Verabschiedung des Waldes. Ansonsten sei das Programm flexibel gestaltet. 

«Das Ziel der Waldspielgruppe ist es, dass die Kinder das freie Spiel und den Wald selber entdecken», erklärt die Vereinspräsidentin. Man lässt die Kinder einfach machen. «Sie sollen sich frei entfalten können, und wir wollen ihnen auch die Natur näherbringen», fügt Leiterin Florence Gasser hinzu. Es soll aber nicht nur ums Spielen gehen: «Sie können auch etwas lernen, über die Jahreszeiten zum Beispiel.» Ein Ziel sei auch die Sensibilisierung der Kinder, sagt Haymoz: «Wir wollen ihnen weitergeben, dass sie Sorge zum Wald und zur Natur haben sollen.» 

Viele besondere Momente

«Hetz!» Ein paar Kinder spielen zusammen Fangen. Andere rennen über die Wippe, die aus einem Baumstamm besteht. Ein Kind erkundet neugierig die Natur um sich herum, buddelt im Schnee. «Wir haben nur ein paar Schaufeln, die sie benutzen können, ansonsten können sie alles brauchen, was der Wald hergibt», erläutert Irène Haymoz. 

Ab und zu hustet eins der Kinder, bei einem anderen muss der Handschuh wieder korrekt angezogen werden. Gasser und Düro haben allerhand zu tun. «Es ist aber schön, zuzusehen, wie die Kinder sich durchs Jahr hindurch entwickeln», sagt Gasser. «Sie sind in einem Alter, in dem sie zuerst für sich allein spielen und dann lernen, mit anderen zusammen zu spielen.» Für Düro gibt es besonders einen schönen Moment: «Wenn die Kinder aus vollstem Herzen lachen, dann ist das ein Zeichen für mich, dass sie sich wohlfühlen und uns vertrauen.» 

Besonderes Konzept 

Bisher sind laut Haymoz die Rückmeldungen mehrheitlich positiv gewesen. Ihr Erfolgsrezept sei schwierig zu erklären, sagt die Vereinspräsidentin nachdenklich. «Eine Waldspielgruppe ist etwas, was es nicht überall gibt.» Im ganzen Oberland gebe es nur zwei. «Wir haben zum Teil Kinder aus Freiburg, Marly, Tentlingen und Alterswil. Das Gebiet ist also richtig gross.» Sie sieht auch einen anderen möglichen Grund für den Erfolg: «Die Menschen haben weniger Zeit rauszugehen, in die Natur und den Wald. Die Waldspielgruppe ist dann die Gelegenheit, es ihrem Kind doch zu ermöglichen.» 

Nachdem den Kindern also die Möglichkeit gegeben wurde, sich im Wald auszutoben und ihn zu entdecken, ist es schon Zeit für den Aufbruch. «Aufräumen!»: Mit einem Gong werden die Kinder auf das Ende der Waldspielgruppe aufmerksam gemacht. In kürzester Zeit sammeln sie alles ein, packen ihre Rucksäcke und führen mit Werner Düro das Abschiedsritual durch. Zusammen mit ihren Leitpersonen laufen die Kinder durch den verschneiten Wald zurück zur Sammelstelle, wo ihre Eltern sie wieder abholen. Mit einem gut gefüllten Bauch, mit Zweigen in der Hand und vielen erlebten Abenteuern im Rucksack. 

Waldspielgruppe 

Ärgeraschnägge feiern 10-Jahr-Jubiläum  

Die Waldspielgruppe Ärgeraschnägge in Plasselb feiert am 4. Februar ihr zehnjähriges Bestehen. Der Verein entstand, nachdem zwei Spielgruppenleiterinnen in Plasselb auf Irène Haymoz, damals Kindergartenlehrerin, zukamen, weil sie eine Waldspielgruppe gründen wollten. «Sie wollten eigentlich mit den Spielgruppenkindern nach draussen gehen, so wie ich mit den Kindergartenkindern, hatten aber keinen richtigen Platz. So kamen sie auf die Idee», erinnert sich Haymoz. Gemeinden, Sponsoren und die Eltern mittels Einschreibegebühren finanzieren die Waldspielgruppe. Ihren besonderen Namen hat sie dem Fluss Ärgera zu verdanken, der ganz in der Nähe vorbei fliesst. Danach hätten sie noch nach einem Tier gesucht und seien auf die Schnecke gestossen, erklärt Haymoz: «Wir haben im Wald auch einen grossen Schnägg, den jemand für uns aus Holz gemacht hat.» 

Besondere Auflagen 

In der Waldspielgruppe dürfen sie bis zu zwölf Kinder haben, so die Auflagen des Jugendamts. Auch für die Gruppenleitenden gelten bestimmte Voraussetzungen, erläutert Haymoz: «Es muss immer mindestens eine von beiden Leitpersonen ausgebildet sein.» Das letzte Schuljahr gestaltete sich schwierig. Es gab viele Wechsel bei den Leiterinnen und Leitern. «Es ist aber auch schwierig, welche zu finden, die die nötige Ausbildung haben», sagt Haymoz und fügt hinzu: «Wir müssen mit dem Jugendamt immer schauen, ob es die Ausbildung anerkennt.» 

Viele schöne Erinnerungen

«An diese letzten zehn Jahre gibt es viele schöne Erinnerungen», schliesst Haymoz. Eine besonders schöne sei das Liechtlifest, das jedes Jahr im November stattfindet: «Die Kinder können am Abend in den Wald kommen, und alles ist mit Laternen und Kerzen beleuchtet.» Sie findet es schön, dass es die Waldspielgruppe immer noch gibt und sie immer noch gefragt ist. Sie wünscht sich für die Zukunft, dass es mit ihr weitergeht und die Kinder weiterhin ihre Zeit im Wald geniessen können. agr

Weitere Informationen über die Waldspielgruppe Ärgeraschnägge finden Sie auf: https://waldspielgruppe-argeraschnaegge.jimdosite.com/ 

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