An der Musikschule Giffers-Tentlingen werden verschiedenste Instrumente unterrichtet. Egal, ob geschlagen, gezupft oder geblasen: Die Freude an einem Instrument soll für alle Kinder zugänglich sein.
Nora Minguelys Augen weichen nicht vom Notenblatt, während ihre Finger bestimmt auf die Klaviatur drücken. Eine Note nach der anderen, spielt sie ihre Lieblingsmelodie. Seit drei Jahren spielt sie Klavier, seit zwei Jahren bei Manon Mullener. «Ich übernehme die linke Hand», sagt die Klavierlehrerin und setzt sich neben Nora Minguely auf den Hocker. «Parfait», lobt Manon Mullener. Der Klavierunterricht im Mehrzweckraum von Giffers findet auch auf Französisch statt.
Das erste Musikinstrument in den Händen halten, das geschieht oft in der Primarschule – ermöglicht durch die lokale Musikschule. So ist auch die Musikschule Giffers-Tentlingen ein wichtiger Bestandteil in der Musikausbildung von Schülerinnen und Schülern aus der Region. Das Einzugsgebiet erstreckt sich über die Gemeindegrenze: Hoch nach Plaffeien und in den französischen Teil rund um Le Mouret.
Jeden Freitagnachmittag kommt die neunjährige Nora Minguely von Essert bei Le Mouret nach Giffers. «Ich mag es, Klavier zu spielen und übe jeden Tag», sagt sie mit einer Selbstverständlichkeit und schüttelt nur lachend den Kopf über die Frage, ob sie denn manchmal keine Lust habe.
Für die FN spielt Nora Minguely vor:
Verschiedenste Instrumente
Wenn Schülerinnen und Schüler sich einmal für den Unterricht entschieden haben, sei es selten, dass sie abbrechen. Das sagt Edmée-Angeline Sansonnens, die Leiterin der Musikschule Giffers-Tentlingen.
Zurzeit besuchen rund 90 Schülerinnen und Schüler im Alter von fünf bis 20 Jahren die Musikschule. 16 Lehrpersonen sind angestellt. Die Anzahl Lektionen variiert je nach Beliebtheit eines Instrumentes. «Wir haben einen Horn-Lehrer, der gerade keine Anmeldungen hat.»
Bezahlt werden die Lehrpersonen nach ihrem Pensum. Die Gemeinde Giffers-Tentlingen finanziert neben den Kurskosten die Musikschule. Die Schule stellt die Räume zur Verfügung. Ziel der Musikschule ist es, dass der Unterricht für alle Interessierten möglich ist. Für Erwachsene gibt es ebenfalls Möglichkeiten.
Unterricht trotz Corona
Die seltensten Instrumente sind neben dem Horn das Saxofon, das Schwyzerörgeli, das Akkordeon, der Kontrabass und die Harfe. Edmée-Angeline Sansonnens ist auch Harfenlehrerin. Sie arbeitet in acht Musikschulen in vier Kantonen in kleinen Pensen.
«Bei den Covid-Schutzmassnahmen war das endlich hilfreich», sagt sie. Denn aus den kantonal unterschiedlichen Massnahmen gewann sie verschiedenste Umsetzungsideen. Edmée-Angeline Sansonnens hat alle Eventualitäten in das Schutzkonzept einbezogen. Nach dem ersten Lockdown fand der Unterricht immer statt.
Motivation durch Konzerte
Doch die Konzerte für Familie und Freunde fanden nicht statt. Ein Motivationsdämpfer. Edmée-Angeline Sansonnens sagt:
Wir fragten uns, wie wir die Freude am Üben weitergeben, ohne ein Ziel vor Augen.
Kurzerhand machten sie Videos von den musizierenden Schülerinnen und Schülern, damit sie diese mit der Verwandtschaft teilen konnten.
Manon Mullener beteiligte sich ebenfalls an der Video-Aktion. Neben dem Flügel im Mehrzweckgebäude steht ein zudem Labtop mit einem daran angeschlossenen Keyboard für Aufnahmen. Auch Nora Minguely hat bereits ein eigenes Stück aufgenommen. Nur Notenlesen sei schliesslich nicht, was die Musik ausmache. Manon Mullener möchte, dass sich ihre Schülerinnen und Schüler durch das Instrument auch ausdrücken können.
Im Rahmen der Sonderpublikation «Sensebeilage» stellen die FN verschiedene Vereine aus dem Sensebezirk vor.
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