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«Wie eine Eisenstange ins Genick»

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«Wie eine Eisenstange ins Genick»

Die neu gegründete Theatergruppe «Sowieso» spielt Urs Widmers «Top Dogs»

« Sowieso» ist das wohl jüngste Kind der Deutschfreiburger Theaterszene. Vor etwas mehr als drei Monaten gegründet, führt es an diesem und am kommenden
Wochenende bereits sein erstes Stück auf: «Top Dogs» von Urs Widmer.

Von CAROLE SCHNEUWLY

In «Top Dogs» geht es für einmal nicht um den kleinen Mann, den «Underdog», der in der schönen, neuen Wirtschaftswelt unter die Räder kommt, sondern um Spitzenmanager, «Top Dogs» eben, die sich plötzlich mit der Realität einer Entlassung konfrontiert sehen. Sechs vor kurzem entlassene Kaderleute treffen in den Räumlichkeiten des Outplacement-Unternehmens New Challenge Company (NCC) zusammen, wo sie fit gemacht werden sollen für die Wiedereingliederung in die Arbeitswelt.

So funktionieren die Menschen
und die Welt

Gemeinsam setzen sie sich mit ihren Erfahrungen auseinander («wie eine Eisenstange, voll ins Genick geschlagen»), sprechen über ihre Schwierigkeiten («Ich stehe in der Tiefgarage und hämmere meinen Kopf gegen einen Betonpfeiler»), geben Einblicke in ihre Seelen («Ich bringe mich um, das ist sicher»), lernen, wie die Welt der Grossen und Mächtigen funktioniert («Business, das ist Krieg, Blut und Tränen») und erhalten wertvolle Ratschläge («Jede Entlassung ist auch eine Chance»). Es geht nicht darum, gefallene Helden des Wirtschaftsolymps lächerlich zu machen, sondern vielmehr darum zu zeigen, dass auch sie nur Menschen sind, mit all ihren Stärken und Schwächen.

Schauspielerische Herausforderung

«Top Dogs» ist das erfolgreichste Theaterstück des Schweizer Autors Urs Widmer, der dafür mehrere Preise und Auszeichnungen erhielt. Ein sicherer Wert also? Ja und nein. Die sechs Theaterschaffenden, alle zwischen 20 und 29 Jahre alt, hätten es sich für ihre erste Produktion auch einfacher machen können. «Top Dogs» ist zwar witzig, frech und brandaktuell, es ist aber auch alles andere als einfach zu spielen. Bestehend aus sehr unterschiedlichen und zum Teil nur lose zusammenhängenden Szenen mit grossem Sprechanteil für alle Rollen, fordert es den Schauspielern alles ab.

Trotzdem: Das Resultat kann sich sehen lassen. Man merkt, dass sich die sechs jungen Frauen und Männer lange mit ihren Rollen und mit dem Stück beschäftigt haben. Die Dialoge (und Monologe) fliessen, die Szenen folgen zügig aufeinander und sind der Kulisse des Kellerpoche hervorragend angepasst, und die inhaltliche Vielfalt sorgt für Abwechslung und kurzweilige 90 Minuten.

Als Jugendliche die Leidenschaft
für das Theater entdeckt

«Manchmal kann ich selber fast nicht glauben, dass wir das wirklich geschafft haben», sagt Rebekka Fricke. Die 21-jährige Studentin spielt nicht nur im Stück mit, sondern hat auch Regie geführt. Rebekka Fricke und der 23-jährige Micha Küchler, ebenfalls Student, haben im vergangenen Februar die Initiative zur Gründung des Theaters «Sowieso» ergriffen. Beide haben ihre Leidenschaft fürs Theater in der Theatergruppe der Freiburger Kollegien entdeckt und haben bereits für das Musical «Voices» zusammengearbeitet.

«Jetzt machen
wir mal selber was»

«Jetzt machen wir mal selber was», hätten sie sich gesagt, und das Projekt kurzentschlossen in Angriff genommen, erzählt Micha Küchler. «Der Zeitaufwand war immens; ich war kaum noch an der Uni», so Küchler, der zusätzlich zu seiner Rolle sämtliche administrativen Aufgaben erledigte. Dennoch sind sich alle sechs einig: Die Freude am Theater mache alle Mühen wett, und es sei ein schönes Gefühl, gemeinsam für ein solches Projekt zu arbeiten. Genug haben sie auf jeden Fall noch lange nicht: «Wir wollen noch weitere Stücke in Angriff nehmen», sagt Rebekka Fricke. «Vielleicht lassen wir uns für das nächste aber ein bisschen mehr Zeit.»

«Stellensuche ist ein Full-Time-Job», lautet eine der Erkenntnisse der arbeitslosen «Top Dogs». Theater machen manchmal auch …

Kellerpoche, Samaritergasse 3, Freiburg. Sa., 28. Mai, Fr., 3. Juni, und Sa., 4. Juni, jeweils 20.15 Uhr; So., 5. Juni, 17.15 Uhr.

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