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Wie fühlt sich Vergebung an?

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Woher weiss ich, dass ich vergeben habe?» – Ich stutze ob der Frage. Das weiss man doch! Wenn man vergeben hat, ist man nicht mehr böse. Das Thema ist erledigt. Und es fühlt sich gut an.

Die Frage kommt von Frau G. Deren Schwiegermutter hat ihr das Leben schwer gemacht. Immer wieder hat sie lautstark Frau Gs Kindererziehung kritisiert. Und sie hat die Kinder auf Reisen mitgenommen, die sich die Familie G nicht leisten konnte. Frau G hat sich für ihre Kinder gefreut, aber auch das Gefühl gehabt, ihre Schwiegermutter treibe einen Keil in die Familie.

Jetzt ist die Schwiegermutter schon lange tot. Frau G möchte ihr wirklich vergeben. Das alles soll endlich der Vergangenheit angehören. Aber immer wieder kocht der Zorn in ihr hoch, wenn sie an bestimmte Situationen zurückdenkt. Hat sie also doch nicht vergeben? Kann sie nicht vergeben?

Ich zögere. Einerseits möchte ich sehr gerne sagen, dass sie bestimmt vergeben hat. Ist es nicht die gute Absicht, die zählt? Gefühle kann man bekanntlich weder machen noch wegmachen. Andererseits: Vergebung und Zorn – da passt doch etwas nicht zusammen?

Also keine schnellen Antworten, sondern ein längeres Gespräch. Unter dem Zorn sind Verletzungen. Die Schwiegermutter hat eine ganz empfindliche Stelle getroffen: die heimliche Sorge von Frau G, sie sei vielleicht wirklich keine gute Mutter. Und das Gefühl, missachtet zu werden: Sie hat die Alltagsarbeit – die tollen Erlebnisse haben die Kinder mit der Schwiegermutter. Niemand hat das je gesagt, wahrscheinlich hat es nie jemand auch nur gedacht – ausser Frau G selbst. Und auch sie hat sich diese Gedanken nicht bewusst gemacht. Bewusst war ihr bisher nur ihr Zorn.

Wir überlegen: Kann man vergeben und zugleich sagen: «Aber die Verletzung bleibt, die du mir zugefügt hast?» Frau G ist sich nicht sicher. Es «fühlt» sich immer noch nicht recht nach Vergebung an. Sie wäre den Zorn so gerne los. Der lässt sich jedoch offensichtlich nicht einfach «weg-vergeben». Also fängt sie genau da an: mit der Einsicht, dass die Verletzung nicht weggehen wird. Aber sie liegt in der Vergangenheit. Hier und jetzt muss Frau G keine Angst mehr haben, eine schlechte Mutter zu sein. So kann sie versuchen zu vergeben. Nicht einmal, sondern immer wieder, und vielleicht ohne dass es sich je wirklich «gut anfühlt».

Und wie fühlt sich für Sie Vergebung an?

zvg

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