Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Wie weiter nach dem Uni-Abschluss?

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Podiumsdiskussion an der Universität Freiburg

Die Frauenfrage stand an der Podiumsdiskussion in der Kinderstube an der Spitalgasse 4 im Brennpunkt. Im vollen Saal wollten zahlreiche Studentinnen – darunter auch einige Studenten – mehr über die Berufslaufbahnen von Akademikerinnen erfahren sowie verschiedene Möglichkeiten nach einem Uni-Abschluss kennen lernen und sich über die Chancen informieren, die eine Dissertation für Frauen eröffnet. Organisiert war der Abend von der FemCo, der Frauenkommission für Studierende, sowie der Beauftragten für Frauenfragen, Helene Füger. Das Gespräch leitete Regina Dackweiler vom Departement für Sozialarbeit und Sozialpolitik.

Vorsicht bei Partnerwahl

«Auch die Partnerwahl ist ein Element in der Berufslaufbahn», hielt Helene Füger gleich zu Beginn der Diskussion fest. Frauen müssten rechtzeitig abklären, ob ihr Partner bereit sei, Haushaltspflichten zu übernehmen, falls sie sich für eine Karriere entschieden. Lidija Basta Fleiner, Professorin für Rechtswissenschaften, erklärte zudem: «In der Schweiz muss nicht jede Frau notgedrungen arbeiten.» Deshalb komme es vor, dass Frauen gezwungen sind, sich zu rechtfertigen, wenn sie trotz Familie noch einen Vollzeit-Beruf ausüben. Eine Möglichkeit wäre, dass beide Ehepartner nur eine Teilzeit-Arbeit ausführen.

Doch zeigt sich hier ein weiteres Dilemma: Während Frauen oft schlecht bezahlte Jobs mit wenig Aufstiegsmöglichkeiten annehmen, um die berufliche Tätigkeit mit der Familie verbinden zu können, bedeutet eine Teilzeitarbeit für einen Mann meistens, dass er entweder nebenbei noch ein politisches Mandat ausübt oder dass er sich weiterbildet. Für Männer sind Teilzeitarbeitsstellen demnach Karriereleitern, für Frauen nur eine Notlösung.

Möglichkeiten nach dem Studium

Den Studierenden wurden aber nicht nur Nachteile für Frauen aufgezeigt, sondern auch ein Einblick in die möglichen Berufsfelder nach einem Universitätsabschluss gegeben. Claudia Kühner, Redaktorin beim Tages-Anzeiger, betonte, ein Diplom sage zwar wenig über die Qualifizierung, aber viel über die Bewerbungschancen aus. Besonders beliebt seien im Journalismus Akademikerinnen und Akademiker aus der Wirtschaft, Wissenschaft oder dem Rechtswesen. Zwar nähmen auch beim Tages-Anzeiger vor allem Männer die Chefpositionen ein, doch spiele das Geschlecht grundsätzlich keine Rolle.

Doktorieren oder nicht?

Dieter Pfaff vom Internationalen Komitee des Roten Kreuzes präsentierte dagegen eine ganz andere Welt: Von 7000 Bewerbungen würden jedes Jahr nur 320 berücksichtigt. Auch hier sei ein Hochschulstudium oder eine gleichwertige Ausbildung Bedingung für eine Einstellung. Darüber hinaus sollte das Alter 25-35 Jahre betragen, die Person ledig sein, gute Französisch- und Englischkenntnisse besitzen sowie über verschiedene personelle und soziale Fähigkeiten verfügen. Es würden gleich viele Männer wie Frauen beschäftigt, doch seien auch beim IKRK die Direktoren durchgehend männlich.

Ob ein Doktorat empfehlenswert sei, hänge davon ab, ob die betreffende Person weiter an der Universität arbeiten möchte und ob dieser Titel für eine Karriere auch ausserhalb der Hochschule nützlich sei. «In der Deutschschweiz hilft eine Dissertation prinzipiell öfter weiter als in der französischen Schweiz», sagte Jean-Pierre Frésard, Berufsberater. Diskussionsleiterin Regina Dackweiler konterte mit der provokanten Feststellung: «Manchmal geht aber auch gerade eine Tür zu, weil ich eine promovierte Frau bin und mein jüngerer Vorgesetzter sich mir unterlegen fühlt.» Doch auch wenn für dieses Problem keine Lösung gefunden wurde, über eines war man sich einig: Die Frauen müssen und können im Berufsalltag in der Zukunft noch viel mehr erreichen.

FemCo

Die FemCo ist eine Frauenkommission der Studierenden, die teilweise auch mit der Beauftragten für Frauenfragen an der Universität Freiburg, Helene Füger, zusammenarbeitet. Ihre Hauptaufgabe ist die Bewusstseinsarbeit. Dazu führt die FemCo verschiedene Anlässe durch und veranstaltet ungefähr einmal im Monat eine «Esskussion». Im Dezem-
ber ist ausserdem eine Gender Study Week an der Universität geplant.

Meistgelesen

Mehr zum Thema