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Wildschweine pflügen im Maisfeld

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Wildschweine pflügen im Maisfeld

Der Seebezirk und die Broyeregion haben besonders viele Flurschäden an den Kulturen

Wildschweine gehören zu den einheimischen Wildtieren. Seit dem Sturm Lothar fühlen sie sich in den Wäldern und Feldern Freiburgs gar zu heimisch. Sie wühlen ganze Felder um, fressen die Kulturen ab und ziehen sich danach in die Wälder zurück.

Von ELISABETH SCHWAB-SALZMANN

Fritz Herren, Ammann von Lurtigen und Landwirt, ist nicht der Einzige, der immer wieder auf seinen Feldern Schäden von Wildschweinen feststellt. Seine sieben Kollegen im Dorf sind genauso betroffen. Nicht nur im Seebezirk, auch am Südufer des Neuenbugersees leiden die Bauern immer mehr unter den Wildschweinschäden.

«Kaum hatte ich am 24. April den Mais ausgesät, fielen drei Tage später die Tiere über den Acker her und frassen den grössten Teil weg», erklärt Herren. Das Feld liegt an einem leicht abfallenden Hang zwischen dem Murtenwald und dem Galmwald, eine ideale Lage für die Tiere. Bei Einbruch der Dunkelheit treten sie aus dem Waldstück heraus, nehmen den Geruch des Feldes auf und machen sich ans Werk.

Kanton entschädigt Bauern

«Es sind höchst intelligente Tiere, diese Wildschweine», meint Elmar Bürgy, Jagd- und Fischereiaufseher des Seebezirks. Nach dem Sturm Lothar wuchsen in vielen Waldgebieten für Menschen fast undurchdringbare Brombeerhecken, in denen sich die Wildschweine gut verstecken können. Die Allesfresser passen sich dem Nahrungsangebot an, das sich ihnen anbietet: Grünfutter, Pilze, Tierkadaver, Würmer, lebende Hasen und sogar Rehkitze werden gefressen. Eindeutig am liebsten wühlen sie allerdings in den Maisfeldern. Der Duft der umgegrabenen Erde zieht die mit messerscharfen Zähnen ausgestatteten Rotten magisch an. Die Wildschweine graben mit ihrem Rüssel tiefe Furchen und so entgehen ihnen nicht einmal die vom Vorjahr übrig gebliebenen Körner oder die nicht vollständig abgeernteten Stängel.

Herren erklärt: «Es gibt nur ein wirksames Mittel dagegen, entweder ich zäune alles vollständig ein oder meine Felder werden kahlgefressen»

Der Kanton hilft den Landwirten, deren Felder zerstört werden. Er übernimmt die Hälfte der Materialkosten für die Einzäunung und zahlt ausnahmsweise sogar den Kauf von neuem Saatgut. Wenn die Schäden erst kurz vor der Ernte registriert werden, entschädigt der Kanton die Bauern gemäss den Richtlinien des Schweizerischen Bauernverbandes.

1999 richtete der Kanton Entschädigungen von rund 12 000 Franken aus, 2000 rund 14 000 Franken, 2001 rund 11 000 Franken und 2002 rund
38 000 Franken. Fritz Herren rechnet für den neuesten Schaden mit rund 1000 Franken Zaunmaterial und rund 130 Franken Mais-Samen für den Acker von drei Hektaren, den er vor einigen Tagen neu bestellen musste.

Jagd gilt den jungen Tieren

Jagd- und Fischereiaufseher Bürgy gewinnt den Schäden auch eine positive Seite ab. Mit den Jungjägern, die eine vorgeschriebene Anzahl Hegestunden vor der Erlangung des Jagdpatentes absolvieren müssen, geht er auf die beschädigten Felder und bessert dort, wo es sinnvoll ist, von Hand mit seinen Schülern die kleineren Flächen aus.

In der vergangenen Winterjagd wurden im Kanton Freiburg 36 Wildschweine erlegt. Das sind dreimal mehr als in den Vorjahren. Damit die Bestände genügend reguliert werden können, führte der Staatsrat wieder ein einziges Patent für die Winterjagd auf das Haarraubwild (Füchse, Dachse) und Wildschwein ein. Damit sind im Vergleich zu den letzten Jahren viel mehr Jäger zum Abschuss von Wildschweinen berechtigt.
Wichtig ist es gemäss Bürgy, nicht die Muttertiere (Bachen) abzuschiessen. Trifft ein Jäger ein solches mit über 50 Kilogramm Gewicht, so hat er dieses dem Staat abzuliefern; er muss aber mit keinen Sanktionen rechnen.
Beim Abschuss der Bachen gerät das Sozialsystem der Wildschweine durcheinander. Die Frischlinge und Überläufer formieren sich ohne Leittier in kleinen Gruppen und vermehren sich blitzschnell. Sie werden sofort geschlechtsreif und haben ihrerseits sechs bis acht Monate früher als sonst wieder Jungtiere. Die Keiler (männlichen Tiere) leben alleine und beanspruchen grosse Flächen, die Herde dagegen ist standorttreu. Hin und wieder werden Wildschweine gesichtet, die den Neuenburgersee durchschwimmen; sie wandern gelegentlich auch über die Kantonsgrenzen hinaus.

Empfehlungen für Landwirte

Bürgy empfiehlt den Bauern folgende Präventivmassnahmen: gefährdete Kulturen nicht bis in Waldrandnähe anzubauen, waldangrenzende Parzellen mit niedrigen Pflanzen zu bestellen, Mais erst dann zu säen, wenn mit schneller Keimung gerechnet werden kann und zwischen Bodenbearbeitung und Aussaat einige Tage zu warten. Der Geruch der frischen Erde kann die Schweine aus dem Wald locken.

Weiter wird das Beizen des Saatgutes empfohlen, das rasche Abernten und das Verzichten von Mais als Erstkultur.

Beim Einzäunen erwähnt Bürgy, dass man sich versichern soll, dass keine Sauen mit eingezäunt werden, dass der Zaun sofort elektrifiziert und regelmässig kontrolliert wird. Rund um das Feld aufgehängte Lappen, die mit einem Stinkmittel getränkt sind, vertreiben die Wildschweine für eine gewisse Zeit.

Lurtigen macht Gewinn

Die laufende Rechnung der Gemeinde schliesst mit einen Gewinn von rund 580 Franken. Die Sanierung der Dorfstrasse wurde teurer als budgetiert.

An der Gemeindeversammlung vom zweiten Mai wurde ein positiver Rechnungsabschluss bekannt gegeben. Bei einem Aufwand von rund 606 800 Franken und einem Ertrag von rund 607 400 Franken resultierte ein Gewinn von rund 580 Franken.

Abschreibungen von rund 130 000 Franken wurden vorgenommen. Budgetiert worden war ein Verlust von rund 7000 Franken. «Die Gemeinde Lurtigen ist schuldenfrei, das ist sicher das Resultat einer umsichtigen Finanzplanung», erklärte der Ammann Fritz Herren.

Teurere Dorfstrasse

Die Investitionsrechnung schliesst mit einem Defizit von rund 21 000 Franken. Der Aufwand beträgt rund 63 000 Franken, der Ertrag rund 42 000 Franken. Die laufende Rechnung und die Investitionsrechnung wurden einstimmig gutgeheissen. Für die Informatik im Schulkreis Jeuss-Lurtigen Salvenach wurden rund 5600 Franken ausgegeben. Der Anteil an den kantonalen Subventionen für die OS-Murten beträgt rund 40 000 Franken. Die Sanierung der Galmstrasse belief sich auf rund 14 000 Franken.

Die Sanierung der Dorfstrasse kostete insgesamt rund 40 000 Franken, budgetiert waren aber nur rund 18 000 Franken. Nicht kalkuliert worden war die Ausbesserung der Wegränder.
Die Einrichtung von Gemeinschaftsgräbern und Urnengräbern wurde beschlossen, ebenso das gleichzeitig mit Jeuss und Salvenach geplante Feuerwehrreglement. ess

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