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«Wir können keine Garantien geben»

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Autor: Imelda Ruffieux

«Mobbing gibt es an jeder Schule. Es ist nicht harmlos und man kann etwas dagegen tun.» Schulsozialarbeiter Felix Rauh-Müller räumte am Mittwochabend als Erstes mit einigen Mythen rund um die «Modeerscheinung Mobbing» auf.

Rund 150 Personen – vorwiegend Frauen – haben auf Einladung des Elternrats der OS Tafers am Themenabend Mobbing teilgenommen.

Mobbing, also plagen, anpöbeln, beschimpfen, demütigen, auslachen, ausschliessen, aber auch schubsen, schlagen und misshandeln, komme häufig bei Gruppen vor, die unfreiwillig zusammengesetzt wurden, führte der Schulsozialarbeiter aus. Die Folgen für die Opfer gehen von ersten Anzeichen wie Albträumen, Leistungsabfall und Lustlosigkeit zur Schule zu gehen, bis zu Schlafstörungen, Magenschmerzen, Angstzuständen, fehlendem Selbstbewusstsein, Isolation und Einsamkeit.

Konstruktiv streiten lernen

«Die Schule hat einige Möglichkeiten, um die Risikofaktoren für Mobbing zu minimieren», führte Lehrerin Manuela Riedo aus. Sie nannte Übungen, um das Klassenklima zu verbessern und den gegenseitigen Respekt zu fördern, sowie Klassenregeln, einen Klassenrat oder einen Kummerbriefkasten. «Man kann den Kindern auch Möglichkeiten einer konstruktiven Streitkultur zeigen.» Es sei sehr wichtig, negative Handlungen sofort zu stoppen. «Wir müssen zuhören, hinschauen und handeln und dabei klare Standpunkte beziehen», betonte Manuela Riedo. «Wir können aber keine Wunder erzielen. Manchmal nützen auch die besten Präventivmass-nahmen nichts.»

Täter sind auch Opfer

Schulpsychologin Ulrike Perrez-Harner setzte den Mobbing-Präventionsansatz viel früher an, nämlich in der Erziehung. Dort können die Risikofaktoren, die einen Jugendlichen später zu einem Mobbing-Täter machen, vermindert werden. «Die Täter sind im Prinzip auch Opfer.» Kinder, die in ihrem Elternhaus Geringschätzung, Gleichgültigkeit und Abneigung erfahren oder gar körperlich verletzt werden, sind gefährdet. Das Gleiche gilt für Kinder, die eine inkonsequente Erziehung ohne klare Regeln erfahren, die aggressive Vorbilder als Eltern haben oder sie via Internet und Fernsehen vermittelt erhalten. «Sie werden zu Mobbing-Tätern, um die erfahrenen Defizite zu kompensieren, um durch ihr Verhalten Macht zu erleben sowie Anerkennung und Bewunderung zu ernten.»

Wertschätzung und Regeln

«Jugendliche in der Pubertät sind wie aufgebrochene Blüten, die empfindlich sind gegen Frost», zog Ulrike Perrez-Harner den Vergleich. «Sie brauchen viel Wertschätzung, Liebe und Einfühlung, aber auch Regeln.» Sie gab den Eltern den Rat, sich stets für die Aktivitäten ihrer Kinder zu interessieren, ob dies nun die Musik, die Kleidung oder die Freizeitaktivitäten betrifft.

Schulpsychologie und Schulsozialarbeit haben Möglichkeiten, um Opfern und Tätern bei der Bewältigung des Problems zu helfen.

Gewalt sofort stoppen

«Die Täter sind sich ihres Verhaltens oft nicht bewusst. Man muss ihnen klar machen, dass es so nicht geht, und sie auf mögliche Konsequenzen hinweisen», führte die Schulpsychologin aus. Man könne mit ihnen den Umgang mit anderen Menschen üben und versuchen, ihre eigenen Probleme aufzuarbeiten. «Gewalt muss sofort und entscheidend gestoppt werden», hielt sie zusammenfassend fest.

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