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«Wir möchten die Zeit nicht missen»

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Autor: Imelda Ruffieux

Josef Ackermann und Josef Burger waren kaum aus der Schule, als sie vom damaligen Dirigenten der Musikgesellschaft Heitenried angegangen wurden, in den Verein einzutreten. Die Reihen der Musikanten hatten sich nach den Kriegsjahren stark gelichtet. «Der damalige Dirigent hat uns klar gemacht, dass er auf junge Spieler angewiesen ist, damit der Verein weiterbestehen kann», erinnert sich Josef Ackermann. Er wählte damals das Flügelhorn aus und blieb dem Instrument ein Leben lang treu. Josef Burger lernte anfangs das Tenor-Horn und spielt heute Es-Horn.

Es stimmte alles

So fing im Herbst 1948 alles an. Ein paar Monate später spielten die beiden zusammen mit sieben anderen Neuanfängern im Verein – und blieben diesem in den nächsten 60 Jahren treu. «Warum wir dabei geblieben sind? Es stimmte alles und wir waren zufrieden», fasst Josef Burger kurz und bündig zusammen. Das Verhältnis untereinander sei gut. Kleine Sticheleien habe es ab und an schon gegeben, aber nichts Ernstes. «Ich möchte die Zeit auf keinen Fall missen», hält er fest, und Josef Ackermann ergänzt mit einem Lachen, dass man wie im Militär sowieso nur die schönen Zeiten in Erinnerung behalte.

Schöne Zeiten erlebt

Wenn sie nicht krank oder durch den Militärdienst verhindert waren, dann gingen sie jeden Donnerstag in die Probe. Nur einmal sei er ihr ferngeblieben, weil er keine Lust hatte, gibt der 76-jährige Josef Ackermann mit einem Augenzwinkern zu.

Gerne erzählen die beiden von den schönen Zeiten, die sie im Verein erlebt haben. «Wir hatten eine schönere Jugend als die Jungen heute», sagt Josef Ackermann, der auch über 50 Jahre im Gemischten Chor mitsang. «Wir hatten kein Geld, um in die Wirtschaft zu gehen. Also sind wir nach der Probe zusammengesessen und haben miteinander diskutiert», erinnert sich Josef Burger.

Auch einige kleine Feste wurden im Laufe der Jahre gefeiert, und ab und zu ging man zu einem Musikanten heim, um «Ggaffi» zu machen. Einmal habe sich die Frau des damaligen Dirigenten in den frühen Morgenstunden auf den Weg gemacht, um ihren verloren geglaubten Mann zu suchen, erinnern sich die beiden.

Immer mehr Modernes

Fünf Dirigenten haben die beiden in den sechs Jahrzehnten erlebt. Sie haben mitbekommen, wie sich das Repertoire mit den Jahren entwickelt hat. Mit moderneren Stücken haben die beiden Musikanten im Prinzip kein Problem, obwohl sie auch heute noch am liebsten einen schönen alten Marsch spielen. «Es ist klar, dass die jüngeren Musikanten lieber etwas Modernes haben», sagt Josef Ackermann, und sein Kollege ergänzt: «Wir haben sicher mehr Mühe, moderne Stücke zu lernen, als die Jungen. Die haben heute dank ihrer Ausbildung ganz andere Möglichkeiten.»

Nicht zu viel fordern

«Wenn man nicht mehr mitkommt, dann bekommt man den Verleider», ist sich Josef Burger bewusst. Er sei zufrieden mit der ausgewogenen Mischung, welche die Musikkommission vorschlage. «Wir sind eine Dorfmusik. Man darf nicht zu viel fordern von den Mitgliedern.»

Die beiden Freunde haben vieles gemeinsam, nicht nur ihre Treue zur Heitenrieder Musik. Als Landwirte waren sie auch jahrzehntelang in der Käsereigenossenschaft engagiert. Die Nachkommen von beiden – Kinder und Enkel – sind heute ebenfalls in der Musikgesellschaft Mitglied.

Sie sind sich bewusst, dass es für die Jungendlichen heute nicht einfach ist, sich für das Hobby Musik zu entscheiden und dafür zum Beispiel aufs Fussballspielen zu verzichten. «Es braucht schon Ausdauer», sagt Josef Ackermann. «Ich habe mir immer gesagt, Fussballspielen hörst Du mit 30 auf, aber die Musik hast Du noch bis ins Alter», sagt Josef Burger.

Bleiben ihrer Musik treu

Die beiden erinnern sich nicht, je einmal mit dem Gedanken gespielt zu haben, aufzuhören. «Als ich anfing, hätte ich natürlich nie gedacht, dass ich so lange dabei bleiben würde», sagt Josef Ackermann. «Die Jahre vergingen. Kaum haben wir 50 Jahre Mitgliedschaft gefeiert, sind wir schon 60 Jahre dabei», meint Josef Burger. Solange es ihnen die Gesundheit erlaubt, wollen die beiden ihrer Dorfmusik treu bleiben.

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