Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Wir sind kampfbereit»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Wir sind kampfbereit»

Autor: Imelda Ruffieux

Alterswil und die Stadt Freiburg treten in eine neue Phase, was ihre «Wasserbeziehungen» betrifft. Die Sensler Gemeinde hat in der Hofmatt geophysikalische Sondierungen vorgenommen, um eine eigene Trinkwasserquelle zu erschliessen. Sobald die Vegetation es erlaubt, werden Bohrungen, erste Pumptests und Messungen vorgenommen. Wie Vize-Ammann Hanspeter Bellorini erklärt, sollen die Versuche einige Monate laufen und im Frühling 2011 ausgewertet werden. Untersucht wird, ob die Quelle regelmässig sprudelt, ob keine andere Quelle beeinträchtigt wird und ob mindestens 300 Minutenliter fliessen. «Das ist für uns dann die Grundlage, um eine Bewilligung für den Bau eines Versuchsbrunnens einzureichen.»

Altes Problem klären

Alterswil macht damit im Wasserstreit mit der Stadt Freiburg einen nächsten Schritt. Denn nach fast 75 Jahren will die Gemeinde die rechtliche Situation endlich klären lassen. Die Situation ist paradox. Auf dem Gebiet Hofmatt in Alterswil gibt es ein grosszügiges Wasservorkommen. Von diesem Quellwasser kann die Gemeinde aber nur indirekt profitieren. Seit Jahrzehnten wird dieses Wasser nämlich von der Stadt Freiburg gefasst und Alterswil muss es zurückkaufen (siehe Kasten).

Das soll sich nun ändern. Im Juni 2010 hat die Gemeindeversammlung zugestimmt, dass der Gemeinderat den Kampf gegen die unbefriedigende Situation aufnimmt – wenn nötig mit allen zur Verfügung stehenden juristischen Mitteln, wie Vize-Ammann Hanspeter Bellorini damals ankündigte.

Mit allen Mitteln

«Wir wollen den Selbstversorgungsgrad in unserer Wasserversorgung verbessern, von heute 80 auf 100 Prozent», erklärt er die Motivation für das Vorgehen. Die Gemeinde Alterswil hat auf eigenem Gebiet zwar noch eine weitere Quelle. Aber die 40 000 Franken, die man der Stadt Freiburg jährlich für das eigene Wasser bezahlen muss, sind den lokalen Behörden ein Dorn im Auge.

Gut abgeklärt

Hanspeter Bellorini ist zuversichtlich, dass seine Gemeinde als Gewinnerin aus der Geschichte herausgeht. Nachforschungen über den historischen Hintergrund (siehe Kasten), vor allem aber auch die juristischen Abklärungen lassen ihn zu diesem Schluss kommen. «Wir sind nicht blauäugig in das Geschäft eingestiegen», betont der Gemeinderat. Zwei Jahre haben die Abklärungen gedauert. «Man hat uns intakte Chancen prophezeit.»

Aber natürlich gebe es bei solchen Geschichten immer das Risiko, zu scheitern. In dem Fall würde Alterswil schlimmstenfalls 350 000 Franken für die Probebohrungen und für die juristischen Kosten in den Sand setzen. «Wir sind es den nachfolgenden Generationen schuldig, abzuklären, ob Alterswil nicht im gleichen Ausmass Anrecht auf das Wasser hat wie die Stadt Freiburg. Wasser wird immer wertvoller.»

Widerstand erwartet

Von einer Niederlage geht der Gemeinderat von Alterswil heute nicht aus, auch wenn heftiger Widerstand seitens der Hauptstadt erwartet wird. Spätestens wenn Alterswil das Baugesuch für den Versuchsbrunnen und später das Konzessionsgesuch für den Wasserbezug stellt, müssen die Stadt Freiburg bzw. die Industriellen Betriebe (IB) Farbe bekennen. Denn in Alterswil ist man schon jetzt ziemlich sicher, dass die Probebohrungen positiv verlaufen.

Alterswil möchte aus der Quelle mindestens 300 Minutenliter beziehen. «Das ist ein Klacks im Vergleich zu den 10 000 Litern, welche die Quelle gemäss geologischen Schätzungen hergibt.» Die Gemeinde Freiburg könne ihren Trinkwasserbedarf ohne weiteres decken. «Die Brunnen in der Freiburger Unterstadt laufen mit unserem Wasser. Das kann doch einfach nicht sein.»

«Die Zielsetzung ist klar: Die Gemeinde wird allfällige Einsprachen im Zusammenhang mit dem Konzessionsgesuch mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen», hält Hanspeter Bellorini fest.

Er ist überzeugt, dass Alterswil zumindest gleich lange Spiesse hat. «Schliesslich befinden sich die Quellen auf unserem Gebiet.» Selbst das Tiefbauamt hatte im Zuge eines Baugesuchs für Sanierungsarbeiten festgestellt, dass die Stadt keine gültige Konzession vorweisen kann.

Annäherung möglich

Trotz dieser klaren Kampfansage ist Alterswil auch zu Kompromissen bereit. «Sollte sich die Möglichkeit einer gemeinsamen Lösung mit den Industriellen Betrieben der Stadt Freiburg ergeben, würde der Gemeinderat eine solche natürlich ernsthaft prüfen.» Bis jetzt habe die Stadt eine solche Annäherung aber verweigert. Es fanden mehrere Treffen statt, letztmals im Jahre 2008. «Es waren intensive Gespräche, leider ohne zählbares Ergebnis.

Nicht zu unterschätzen

Hanspeter Bellorini spricht Klartext, was die Bedingungen betrifft: «Die Industriellen Betriebe dürfen die Gemeinde nicht länger vom hohen Ross herab behandeln, sondern sollten sie als gleichwertigen Partner anerkennen.» Immerhin stünden die Hofmatt-Quellen auf Alterswiler Gemeindegebiet. «Sie sollten uns auch nicht unterschätzen. Wir sind kampferprobt, zäh und ausdauernd. Was wir anfangen, führen wir auch zu Ende.»

Zusätzliche Rückendeckung erhofft sich Alterwil vom neuen Gesetz über das Trinkwasser, das Anfang 2011 im Grossen Rat verhandelt wird. Darin ist vorgesehen, dass Konzessionen für die Nutzung öffentlicher Gewässer nur noch an Gemeinwesen erteilt werden.

Meistgelesen