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«Wir singen frisch von der Leber weg»

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Es ist ein ganz besonderer Chor, der Kiésse- Kreis, und zwar nicht nur ­wegen seines ungewöhnlichen Namens. Vor 20 Jahren hat Nelly Kuster einen Ad-hoc-Chor aus behinderten Menschen auf die Beine gestellt, um das damalige Jubiläum der ökumenischen Behindertenseelsorge zu feiern. «Mir fehlte ein dritter Programmpunkt für die Umrahmung der Feier, so habe ich kurzerhand selbst einen Chor gegründet», erinnert sich die ehemalige Leiterin der Behindertenseelsorge Deutschfreiburg.

Zuerst nur ein Ad-hoc-Chor

Anfangs war der Chor als einmalige Angelegenheit geplant und bestand ausschliesslich aus behinderten Sängerinnen und Sängern. Als er ­reaktiviert wurde, um an der Expo.02 in Murten am grossen Chortreffen aufzutreten, hat Nelly Kuster weitere nicht behinderte Mitglieder zum Mitmachen animiert. Diese unterstützen sie auch gleich bei der Betreuung ihrer behinderten Gesangskollegen beim Auftritt und den Proben. Heute hat von den knapp 40 Mitgliedern die Hälfte eine Beeinträchtigung – die meisten von ihnen wohnen in einer Einrichtung der Sensler Stiftung für Behinderte in Tafers. Dort hat der Chor auch Gastrecht für die Proben. Nelly Kuster nimmt die Lieder jeweils auf CD auf. So können die Sänger die Lieder zu Hause individuell einstudieren. Die Zahl der Proben wird so minimiert, der Chor trifft sich etwa fünfmal pro Jahr.

Nach einem Lieblingslied

Den Namen Kiésse hat Nelly Kuster, die einige Zeit in Afrika gearbeitet hat, dem kongolesischen Lied «Eeeee kiésse yaya» entnommen, was auf Deutsch übersetzt etwa «O, welche Freude, grosse Schwester» heisst. Dieses Lied sei schon früh zum Lieblingslied der Sängerinnen und Sänger geworden, sagt sie. Vor allem, weil es auch die Seele des Chors widerspiegelt, nämlich die Freude am Singen. «Mir entspricht die Arbeit mit diesem Chor voll und ganz», sagt Nelly Kuster. Sie sei keine Musikerin und habe auch keine Ausbildung als Chorleiterin. «Wir singen frisch von der Leber weg», sagt sie. Da störe es auch nicht, dass ab und zu ein paar «wunderbar falsche Zwischentöne» dabei seien.

Auftritt in Lila

Der Kiésse-Kreis hat in den letzten Jahren verschiedene Auftritte gehabt. In bester Erinnerung bleibt vor allem jener am Westschweizerischen Jodlerfest 2006 in Rechthalten. Seit diesem Auftritt tritt der Chor übrigens in einem einheitlichen Kostüm auf. «An einem Jodlerfest in gewöhnlichen Kleidern aufzutreten, fand ich nicht stimmig», so Nelly Kuster. Dank einer Spende konnte der Chor lilafarbigen Stoff kaufen, aus dem das Freiburger Couture-Atelier kostenlos 40 Kleider schneiderte.

Gerne erinnert sich Nelly Kuster auch an den Auftritt am Bibelfestival 2010, wo es dem Chor auf dem Pythonplatz in Freiburg gelang, eine grosse Menge von Zuhörern zum Mitsingen zu animieren.

Einladung zum Mitsingen

Darauf hofft der Chor auch am Jubiläumskonzert vom kommenden Sonntag. Es ist nämlich ausdrücklich als Konzert zum Mitsingen konzipiert, und das Motto «Wir ­singen voll Freude und Begeisterung» soll nicht nur für den Chor, sondern auch für das Publikum gelten. Der Kiésse-Kreis feiert sein Jubiläum aber nicht allein. Mit dabei ist auch die Singschule Sense unter der Leitung von Nicole Schafer. Laut Nelly Kuster war das erste gemeinsame Konzert im März 2017 eine «für alle Beteiligten wunderbare Erfahrung». Das soll sich wiederholen: Abwechselnd und gemeinsam tragen die beiden Ensembles ihre Lieder vor – insgesamt treten 60  Sängerinnen und Sänger in der Düdinger Kirche auf. Nelly Kuster freut sich auf das Jubiläum und die künftige Arbeit mit dem Chor. «Die Energie ist immer noch da», sagt die 72-Jährige. «Es macht mir selbst grosse Freude, wenn ich die Heiterkeit des Chors sehe. Es kommt sehr viel zurück.»

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