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«Wir wollen kein Jugendklub werden»

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Idee Deutschfreiburg, KulturNaturDeutschfreiburg, Fokus Deutschfreiburg, Deutsch.Freiburg: Diese vier Bezeichnungen für einen neuen Namen schlägt der Vorstand des Deutschfreiburger Heimatkundevereins seinen Mitgliedern vor. Im Schreiben, das diese im Januar erhalten haben, sind sie auch aufgerufen, eigene Vorschläge zu machen. «Bis jetzt haben wir etwa 100 Antworten erhalten, darunter mehr als 40 eigene Ideen», sagt Franz-Sepp Stulz, Präsident des Vereins, der mit 2400 Mitgliedern eine der grössten Organisationen ihrer Art in Deutschfreiburg ist.

 Da der Heimatkundeverein ein recht hohes Durchschnittsalter hat, möchte der Vorstand vermehrt jüngere Leute ansprechen, erklärt Stulz den Grund für die Suche nach einem neuen Namen. «Wir haben festgestellt, dass der Begriff Heimatkunde bei den Jungen nicht ankommt.» Das Heimatgefühl habe zwar wieder an Aktualität gewonnen, aber «Heimatkunde» stosse bei der jüngeren Generation auf Skepsis und Unverständnis. «Wir versprechen uns nicht, dass wir mit der Namensänderung Hunderte von Teenagern als Mitglieder gewinnen können. Wir wollen auch nicht zu einem Jugendklub werden», sagt Franz-Sepp Stulz. «Aber vielleicht bringt ein neuer Name, der weniger altbacken klingt und jüngere Leute mehr anspricht, doch ein paar Zuläufe.»

Konsultativ abgestimmt

Bereits an der letzten Generalversammlung im September 2015 war der Namenswechsel ein Thema und hat zu grossen Diskussionen geführt. Eine Konsultativabstimmung ergab damals 26 Stimmen für eine Namensänderung und 25 dagegen (die FN berichteten). Die Idee eines neuen Vereinsnamens stehe im Vorstand schon viel länger zur Diskussion, sagt der Präsident. «Es ist aber nicht leicht, einen zu finden.» Gesucht sei eine kurze und prägnante Bezeichnung, da es nicht möglich sei, mit dem Namen alle Tätigkeitsfelder des Vereins abzudecken.

 Es gehe nur um den Namen, betont Stulz. «Um die Verpackung, und nicht um den Inhalt.» Der Zweck überzeuge immer noch: der Einsatz für Deutschfreiburg, für Sprache, Kultur, Traditionen, Natur und Landschaft. Die jährlichen Publikationen des Vereins stellten ein Spiegelbild dessen dar, was Deutschfreiburg bewege. «Und wir sind eine der wenigen Klammern, die ganz Deutschfreiburg–also den Sensebezirk, den deutschsprachigen Seebezirk und den Deutsch sprechenden Teil der Stadt Freiburg sowie Jaun–abdecken», hält er fest.

Pragmatische Lösungen

«Wenn es den Verein nicht gäbe, dann müsste man ihn erfinden», sagt Franz-Sepp Stulz auf die Frage nach der Bedeutung der Organisation. «Wir sind in Deutschfreiburg gut positioniert und sind bei der Bevölkerung und auch bei den Behörden gut angesehen.» Zwar müsse der Verein, der auf kantonaler Ebene das Einsprache- und Beschwerderecht hat, ab und zu intervenieren, wenn er bei Bauprojekten oder Ortsplanungen Natur und Landschaft in Gefahr sehe. «Aber man weiss auch, dass wir für pragmatische Lösungen stehen.»

In den 1980er-Jahren habe der Verein viel öfter sein Veto einlegen müssen. Damals habe Aufbruchstimmung geherrscht, und einige Projekte, gerade am Schwarzsee, drohten die intakte Landschaft zu verschandeln, zum Beispiel die damals geplante Überdachung der Mehrzwecksportanlage am Seeufer. «Seither hat aber ein allgemeiner Gesinnungswandel stattgefunden, und die Einsicht ist stärker geworden, dass die Natur schützenswert ist.»

Durch den Landschaftspreis, der 2004 geschaffen wurde und alle paar Jahre vergeben wird, habe sich der Verein auch vom Image des ewigen Nörglers verabschiedet. «Wir haben damit ein Gegengewicht geschaffen und gezeigt, dass wir nicht nur Sünden anprangern, sondern auch Verdienste würdigen.» Die Akzeptanz werde etwa durch die Tatsache belegt, dass der Heimatkundeverein eine von jenen acht Organisationen gewesen sei, die vom OK der Gewerbeausstellung Seisler Mäss mit einer Vergabung beschenkt worden sei.

Entscheid im Herbst

Den endgültigen Entscheid über einen neuen Namen fällt der Verein an der Generalversammlung vom 17. September in Murten. Dieser Entscheid ist verbunden mit einer Statutenänderung. Noch ist es nicht definitiv, aber der Vorstand wird wohl einen einzigen Vorschlag auswählen und diesen an der Versammlung zur Abstimmung bringen. «Ich schliesse nicht aus, dass dies eine Bezeichnung ist, die nicht auf der Liste der Vorschläge des Vorstandes stand.»

Zahlen und Fakten

90. Geburtstag wird im Herbst gefeiert

Der Deutschfreiburger Heimatkundeverein wurde 1926 gegründet, unter anderem auf Initiative des späteren Staatsrates Alfons Roggo. Er hiess damals «Verein für Heimatkunde des Sensebezirks und der benachbarten interessierten Landschaften». Seinen heutigen Namen hat er seit 1983. Der Verein zählt aktuell 2400 Mitglieder, ein Grossteil davon sind Senslerinnen und Sensler. Das 90-Jahr-Jubiläum wird am Gründungstag, am 10. November, in Tafers gefeiert. Franz-Sepp Stulz präsidiert den Verein seit anderthalb Jahren. Der 65-jährige Jurist aus Tafers arbeitete über 30 Jahre beim Bundesamt für Umwelt. Für seinen Einsatz, insbesondere im Bereich Naturpärke, erhielt er 2012 den Schweizerischen Umweltpreis. Seit 2013 ist er pensioniert.im

 

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