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Wo die Düdinger Gärteler zu Hause sind

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Lebhaftes Vogelgezwitscher und duftende Osterglöckchen lassen das Gärteler-Herz höher schlagen: Auf dem Gelände des Familiengartenvereins Toggeliloch in Düdingen hält der Frühling Einzug. Während auf einigen der insgesamt 35 Parzellen fleissig Erde umgegraben, Unkraut gejätet und Gemüse ausgesät wird, laben sich andere Familiengärteler an der zarten Frühlingssonne. Es ist das 40. Mal, dass am Ufer des Düdingerbachs die Gartensaison erwacht – ein Jubiläum, das auch Marcel Aebischer viel bedeutet. Der Alt-CSP-Gemeinderat war es, der Mitte der 1970er-Jahre die Initiative zur Gründung des Familiengartens ergriff.

Hunderte Stunden Fronarbeit

«Da ich aus einer Bauernfamilie stamme, weiss ich, wie viel Gutes Gartenarbeit für Körper und Geist bewirken kann», sagt Aebischer bei einem Spaziergang durch die Gartenidylle. «Als Präsident der Kulturkommission begann ich mich deshalb ab 1974 mit der Idee eines Familiengartenvereins auseinanderzusetzen.» Interessierte waren rasch gefunden. «Es gab viele Familien, die gerne einen Garten gehabt hätten, dies aufgrund ihrer Wohnsituation aber nicht konnten», erinnert sich der Gründungspräsident. Mit der Unterstützung der Gemeinde gelang es der neuen Gruppierung bald, zweieinhalb Jucharten (über 9000 Quadratmeter) Land zu finden und zu pachten.

Das erste Vereinsjahr sei dabei ganz im Zeichen des Aufbaus gestanden, erklärt Franz Rohner, der während 37 Jahren – 25 davon als Präsident – im Vorstand des Vereins amtete. «Nachdem die Parzellenzuteilung erfolgt war, mussten Statuten, Bau-, Garten-, Haus- und Arbeitsreglemente verfasst werden. Und es wurde zugepackt.» In vielen Hundert Stunden Fronarbeit erstellten die Gärteler Hauptwege, zogen Wasser- und Stromleitungen, zäunten die Anlage ein, bauten ein Vereinshaus und verwandelten die grüne Wiese so in etwas mehr als einem Jahr in ein kleines Gartenparadies.

Bescheidene Mitgliederbeiträge – noch heute kostet die Miete einer 300 Quadratmeter grossen Parzelle nicht mehr als 150 Franken im Jahr – reichten dem jungen Verein knapp zur Deckung laufender Ausgaben. Um den finanziellen Verpflichtungen nachkommen zu können, wurden zwischen 1979 und 1989 acht öffentliche Gartenfeste organisiert. «Wir waren neben dem Sportclub damals der einzige Verein in Düdingen, der regelmässig öffentliche Feste organisierte», sagt Aebischer, und Rohner muss über die alten Anekdoten lachen: «Das waren Zeiten. Weisst du noch, wie uns mehrere Fässchen Bier davontrieben, die wir zum Kühlen in den Düdingerbach gelegt hatten?»

Kläranlage bedrohte Existenz

Neben den lustigen gab es aber auch ernstere Zeiten für den Verein. Etwa zu Beginn der 90er-Jahre, als die Gemeinde darüber debattierte, die Kläranlage im Toggeliloch zu vergrössern, was die Existenz des Vereins bedroht hätte. «An der Gemeindeversammlung im Frühling 1994 haben wir uns erfolgreich gegen einen solchen Ausbau gewehrt», blickt Rohner stolz zurück. Die Gemeinde entschied schliesslich, die Abwasserreinigung nach Laupen auszulagern.

In der Folge gab es auch immer wieder Phasen, in denen sich die Gärteler besonders intensiv um Nachfolger für frei werdende Parzellen bemühen mussten. «Momentan betrifft uns dieses Problem nicht akut», sagt Michel Künzli, dritter und aktueller Präsident in der Geschichte der Düdinger Familiengärten. «Im Moment gibt es sogar eine kleine Warteliste.» Trotzdem liegt Künzli der Nachwuchs am Herzen. «Viele der Gärteler sind nicht mehr die Jüngsten. Wenn gleich mehrere gleichzeitig ihre Parzelle aufgeben müssten, könnte das für den Verein zum Problem werden.» Aber junge Familien zu erreichen sei nicht einfach. «Die Selbstversorgung spielt heute keine Rolle mehr, und ein Garten bedeutet eben auch einiges an Arbeit in der Freizeit.» Deshalb das Gartenreglement umzugestalten, sei aber keine Alternative, stellt der Präsident klar: «Wir wollen nicht zum Campingplatz werden. Die Gründungsidee muss uns auch in Zukunft ein Anliegen sein. Auch künftige Gärteler sollen eine Beziehung zum Tal und seinem Ökosystem aufbauen können.»

Um die Bevölkerung am Jubiläum teilhaben zu lassen, hat sich Künzli etwas überlegt: «Wir wollen den öffentlichen Spielplatz renovieren und sanft ausbauen. Ausserdem planen wir, den Bewohnern im Pflegeheim mit selbst gezogenen Blumen eine Freude zu machen.»

Zahlen und Fakten

Der erste Sensler Familiengarten

Der Familiengartenverein Toggeliloch wurde am 25. April 1977 in Düdingen als erster und bis heute einziger Sensler Familiengartenverein gegründet. Im Juni 1978 fand die offizielle Eröffnung der heute 35 Parzellen umfassenden Anlage statt. Die Jahresmiete einer 300 Quadratmeter grossen Parzelle, die gemäss Gartenreglement zu je einem Drittel aus Gemüsegarten, Fruchtbaumwiese und Gartenhaus-Anteil besteht, kostet rund 150 Franken; die Nutzung ist der Gemeindebevölkerung vorbehalten. Der Düdinger Verein ist Mitglied des Schweizer Familiengärten-Verbands. Dieser zählt 80 angeschlossene Sektionen in den sechs Regionen Suisse romande, Basel, Bern, Ostschweiz, Zentralschweiz und Zürich und hat insgesamt 24 000 Mitglieder.

mz

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