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Wo Einkaufsmeilen teurer werden und wo die Nachfrage der Ladenmieter sinkt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Eine neue Auswertung zeigt, welche Preise an Einkaufsmeilen in Zürich, Bern, Basel, St.Gallen oder Luzern gezahlt werden, wo es die meisten Ketten gibt und welche Städte an Attraktivität verloren haben.

Von dieser Zahl träumen Vermieter: 0,0 Prozent Leerstand zählte der internationale Immobilien-Dienstleister CBRE im März an der Zürcher Bahnhofstrasse. Mit ihren 136 Geschäften ist die bekannteste Schweizer Einkaufsmeile auch die teuerste. Bis zu 11’000 Franken pro Quadratmeter und Jahr müssen Mieter für einen 100 Quadratmeter grossen Laden im Erdgeschoss an bester Lage hinblättern. In Einzelfällen wurden auch schon höhere Mieten bezahlt, wie CH Media weiss.

Gegenüber Ende 2018 ist dieser Wert noch einmal um 1000 Franken gestiegen, wie eine neue Auswertung von CBRE zeigt. Das liegt auch daran, dass sich Luxus-Marken immer weiter ausbreiten. Früher galt vereinfacht gesagt, dass sich sehr teure «High-end»-Luxusmarken wie Graff an der oberen Bahnhofstrasse zwischen Paradeplatz und See einmieten und «normale» Luxusmarken wie Gucci oder Prada an der mittleren Bahnhofstrasse.

An der oberen Bahnhofstrasse in der Nähe des Hauptbahnhofs sind günstigere Läden zu finden, die ein breiteres Publikum ansprechen und auf hohe Frequenzen angewiesen sind wie H&M oder Ochsner Sport. Die Nachfrage von Luxusmarken könne aber derzeit im mittleren Teil «nicht annähernd» gedeckt werden, schreibt CBRE. Deshalb mieten sich diese immer weiter nördlich ein – und sorgen für steigende Preise.

Das führt auch dazu, dass sich die Bahnhofstrasse anderen europäischen Einkaufsmeilen angleicht. Laut den Daten gehören 91 Prozent der Läden an der 1,2 Kilometer langen Strasse zu einer Kette – also zu einem Anbieter, der mindestens zwei Läden in der Schweiz oder anderen Ländern betreibt. Der Internationalisierungsgrad beträgt derweil 69 Prozent: So viele der Formate gibt es auch noch in mindestens einem anderen Land. Dazu zählen Schweizer Anbieter wie Sprüngli und Bucherer genauso wie ausländische Ketten wie Zara oder Lacoste.

CBRE hat die Daten für 28 Einkaufsstrassen in 8 Städten von Genf bis St.Gallen erhoben. Wenig überraschend ist die Rue du Rhône in Genf mit einem maximalen Mietpreis von 6500 Franken pro Quadratmeter die zweitteuerste der Schweiz. Dort gehören 83 Prozent der Läden zu einer Kette und 72 Prozent zu einem international tätigen Anbieter – und auch dort prägen Luxus-Anbieter das Strassenbild.

Platz drei der teuersten Einkaufsmeilen der Schweiz geht an den Luzerner Schwanenplatz und die anliegende Grendelstrasse, wo bis zu 5000 Franken pro Quadratmeter und Jahr bezahlt werden müssen. Die Gegend wird von Uhrenhändlern beherrscht. Bucherer bietet in seinem Flagship-Store über 3000 Modelle zum Verkauf an, aber auch Omega oder Patek Philippe sind in der Strasse eingemietet.

Die Mieten sind im Gegensatz zur teurer gewordenen Zürcher Bahnhofstrasse gleich hoch wie vor gut fünf Jahren, was auch daran liegt, dass Luzern mit dem Ausbleiben vieler Touristinnen und Touristen aus Asien stärker von der Corona-Krise getroffen wurde als andere Städte. Insbesondere die in Luzern wichtigen Reisenden aus China sind noch nicht wieder in alter Zahl zurückgekehrt.

Anderswo in Luzern sind Verkaufsflächen gar günstiger geworden. In der Hertensteinstrasse werden derzeit maximal 2200 Franken pro Quadratmeter verlangt. Vor fünf Jahren waren es noch 2500 Franken. Gleichzeitig ist die Leerstandsquote mit 5,3 Prozent relativ hoch. Um den Hirschenplatz werden bis zu 2500 Franken pro Quadratmeter fällig, während es vor der Coronakrise noch bis zu 3000 Franken waren.

Abwärtstrend auch in Basel

Sinkende Mietpreise sind keine Luzerner Eigenheit. Viel eher geht die Schere auseinander. «Zürich und Genf heben sich im Vergleich zu den anderen Städten in den vergangenen Jahren mit steigenden Mietpreisen für den Handel immer mehr ab», heisst es im CBRE-Bericht. «Während die Mieten in diesen beiden Städten steigen, stagnieren sie in den anderen Städten oder fallen sogar».

Das zeigt sich etwa an der Freien Strasse, der wichtigsten Einkaufsmeile von Basel. Im Jahr 2018 mussten Mieter dort bis zu 3500 Franken pro Quadratmeter berappen, nun sind es noch maximal 2800 Franken.

Die Basler Einkaufsmeile leidet unter Problemen, mit denen der stationäre Handel überall zu kämpfen hat, etwa die gedämpfte Konsumentenstimmung und das veränderte Einkaufsverhalten nach der Coronakrise. Hinzu kommen lokale Besonderheiten, etwa viele Baustellen in der Freien Strasse in den vergangenen Jahren. Der Umbau der Einkaufsmeile soll im Herbst dieses Jahres endlich beendet werden, die Strasse dann fussgängerfreundlicher daher kommen und mehr Platz für Gastronomie bieten. «Basel wird als Destination für Shopping, Kunst und Kultur weltweit relevant bleiben», glauben die Experten von CBRE denn auch.

Kaum Leerstand in Bern

Ob sich die Mietpreise erholen, ist aber offen. Die Leerstandsquote in der Freien Strasse war mit zuletzt 4,6 Prozent hoch. Marken wie Hallhuber, Boggi Milano oder Gübelin sind in der jüngeren Vergangenheit ebenso ausgezogen wie die Konkurs gegangenen Esprit und das Reformhaus Müller.

Kaum Leerstand weisen hingegen die Spital- und Marktgasse in Bern auf, die wichtigsten Einkaufsmeilen der Bundesstadt. Die Spitalgasse ist seit 2018 etwas teuerer geworden (von maximal 2500 auf 2800 Franken pro Quadratmeter), während in der Marktgasse gleich hohe Preise verlangt werden wie damals. «Das Geschäft läuft gut», urteilt CBRE zu den Läden an der Berner Prachtmeile. Marken, die neu in die Bundesstadt wollen, müssten sich oft mehrere Jahre gedulden – auch, weil es kaum Wechsel der Mieterschaft gebe und es beinahe keine grösseren Ladenflächen gebe. Auch die Berner Shopping-Strassen werden allerdings von Ketten beherrscht.

Das Gegenteil gilt für das Zürcher Ober- und Niederdorf sowie das Limmatquai. In keiner der untersuchten Strassen ist der Anteil von Ketten so tief wie dort. An diesen Strassen gehören zudem nur je 19 Prozent der Läden zu einem international tätigen Anbieter.

Das sorgt in der Summe sogar dafür, dass die Stadt Zürich den tiefsten Anteil von Ketten und international tätigen Läden aufweist. Diese Zahlen beziehen sich allerdings nur auf die von CBRE in den jeweiligen Städten erfassten Strassen, nicht auf das gesamte Ladenangebot in der Stadt.

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