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Wohin mit dem Kapitalismus?

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Wohin mit dem Kapitalismus?

Im herrschenden Volkswirtschafts-System unterschieden die Ökonomen seit jeher zwischen den Produktionsmitteln Boden, Kapital und Arbeit. Gemäss Verständnis der Besitzer steht diesen einerseits die Verfügung über Boden und Kapital (Sachwerten, Technik, Bargeld, Wertpapieren usw.) zu. Anderseits bedienen sie sich des optimierten Einsatzes der Arbeit von «Untergebenen» zu Kapital-Erhalt, -Bildung und -Vermehrung.

Liberalismus wollte ursprünglich aufgrund des «Laisser-faire»-Prinzips freiheitlich demokratischen Gemeinsinn und sozialen Wohlstand für alle fördern. Das Konzept kam schon bald in den Sog des marktradikalen neo-liberalen Wirtschafts-Systems, mit möglichster Befreiung von staatlichen Fesseln. In dieser «Ordnung» ist heute nicht der Mensch, sondern sind die Waren- und Wertpapier-Börse, der Ölpreis, der Leitzins der Nationalbank sowie der Devisenkurs die bestimmenden Faktoren. Durch risikoreiches spekulatives Handeln der Finanzwirtschaft ist dieses Gefüge nun aus den Fugen geraten. Seit Tagen prognostizieren auch Grossbanken der Volkswirtschaft kommende Rezession; psychologisch sowie durch ihr konkretes Geschäftsgebaren fördern sie diese. Einerseits sind sie versucht, mit der Staatshilfe noch «Geschäfte» zu machen (Aufkauf von Schwachen durch die Starken). Im Nachgang zur Reduktion von Leitzinssätzen durch Nationalbanken verweigern sie anderseits ihren Hypothekarschuldnern eine entsprechende umgehende Reduktion des Hypothekarzinssatzes und ihren Spargeldanlegern eine angemessene Erhöhung ihres Zinsertrages; dies zum Zwecke der Erhöhung ihrer Zinsmargen. Konkret behindern sie so Investitionen und Konsum und fördern allfälligen Konjunkturrückgang, welcher durch staatliche Sofort-Hilfen verhindert werden sollte.

Man sollte die Krise nicht mit den Mitteln bekämpfen wollen, die sie verursacht haben, d. h. über erneut spekulativen Markt und Börse zum Ausgleich der Verluste, sowie durch zusätzliche, unkontrollierbare Detailregulierungen. Gefragt sind «Globales Umdenken» und systematische Neuordnung des Verhältnisses der echten Wertschöpfung und Beschäftigung schaffenden Realwirtschaft (Werkplatz und Landwirtschaft), zu der weitgehend unproduktiven Finanzwirtschaft (horten, um zu spekulieren statt zu kreditieren und/oder zu investieren). Auch Anerkennung und Durchsetzen einer notwendigen Aufgabenteilung zwischen der sozialen Volkswirtschaft als Macherin, der Politik als Garantin sinnvoller Rahmenbedingungen und dem Staat als objektiver Beobachter und Kontrolleur, sowie als subsidiär zeitgerechtem Regler von Problemen wie zum Beispiel Geldmenge und Zinssätzen. Dies alles mit dem Ziel, auf Dauer das Krisenpotenzial des Systems sowie von unverhältnismässiger Verteilung von Arbeitseinkommen und Kapitalbesitz weitgehend zu beseitigen.

Autor: Hans E. Brülhart, Freiburg

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