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«Wollen Partei Nummer eins werden»

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«Wollen Partei Nummer eins werden»

Autor: Nicole Jegerlehner

Die Freiburger Sozialdemokraten haben drei Ziele für die anstehenden Nationalratswahlen. Erstens sollen ihre Nationalräte Christian Levrat und Jean-François Steiert wiedergewählt werden. Zweitens will die SP die drei linken Sitze halten. Und drittens «wollen wir die Partei Nummer eins im Kanton werden», sagt SP-Kantonalpräsident David Bonny.

«Wir wollen mehr Wählerstimmen holen», sagt Bonny. Dies sei durchaus realistisch. Auf allen politischen Ebenen – kommunal, kantonal und national – sei die SP präsent. Bei den Gemeindewahlen im März habe sie gut abgeschnitten. Und nicht zuletzt sei das Stimmvolk in den letzten Jahren bei Abstimmungen oft den Parolen der SP gefolgt.

Um die drei linken Sitze zu halten – die beiden SP-Sitze und jenen der CSP-Politikerin Marie-Thérèse Weber-Gobet – haben sich SP, Grüne, Christlich-Soziale und die Evangelische Volkspartei (EVP) zusammengetan. Die Listenverbindung soll möglichst viele Stimmen zusammenbringen. «Das ist eine Strategie – zeigt aber auch den Willen, ein gemeinsames Programm zu verteidigen», sagt Bonny.

Könnte die SP mit dieser Listenverbindung gar alle drei linken Sitze holen? «Das ist möglich», sagt Bonny, «das entscheiden die Wähler.» Seiner Partei gehe es aber nicht darum, drei Sitze für sich zu holen, sondern die linken Nationalratsmandate zu halten. «Und mehr als drei Sitze wären sehr schwierig zu erreichen.»

Gegen den Strom

Die SP will die Nummer eins im Kanton werden. «Wir haben immer mehr Mitglieder, das bringt eine erfreuliche Erneuerung», sagt Bonny. Die Freiburger SP konnte in den Nationalratswahlen über Jahre hinweg jeweils zulegen. Holte sie 1991 noch 18,6 Prozent der Wählerstimmen, kam sie 1999 auf 20,3 Prozent – und holte erstmals zwei Mandate im Nationalrat. Auch bei den folgenden Wahlen legten die Freiburger Sozialdemokraten jeweils an Wählerstimmen zu.

Damit schwimmt die SP Freiburg gegen den Strom: 2007 landete die SP Schweiz in einem historischen Tief. Sie kam im Nationalrat nur noch auf 43 Mandate und verlor neun Sitze. Damit stellt die SP nach der SVP zwar immer noch die zweitgrösste Fraktion im Schweizer Parlament. Doch hat sie ihre Grösse aus den 1990er-Jahren verloren.

Diesen Herbst könnte sich das Blatt nun wieder wenden: Auch national sind die Sozialdemokraten im Aufwind. Laut Wahlbarometer hätte die SP bei Wahlen im September 20,5 Prozent der Wählerstimmen geholt. Die Sozialdemokraten profitieren dabei von den steigenden Sorgen in der Bevölkerung um die Wirtschaftsentwicklung.

«Wir haben uns bereits früh Sorgen gemacht und konstruktive Vorschläge vorgebracht, wie der Wirtschaftskrise zu begegnen ist», sagt Bonny. Damit begegne die SP den Ängsten der Bevölkerung. Und auch Umweltthemen und den Atomausstieg hat die SP früh aufgenommen.

In der Tat gibt sich die SP alle Mühe, wieder näher am Volk zu politisieren. Die im März verabschiedete Wahlplattform vereint klassische Themen der Linken: Mindestlohn, Einheitskrankenkasse, Sicherung der AHV, bezahlbare Wohnungen und umfassender Service public.

Diese Wahlplattform ist auch eine Art Antwort auf das Parteiprogramm, das die SP Schweiz vor knapp einem Jahr verabschiedet hat – und in dem von der Überwindung des Kapitalismus, einem raschen EU-Beitritt und von der Auflösung der Armee die Rede ist. Vor allem die Überwindung des Kapitalismus kam nicht gut an – auch nicht in der eigenen Wählerschaft.

Die Wirtschaftskrise hilft

Doch spätestens das neue Aufflammen der Wirtschaftskrise und die Diskussionen um den Atomausstieg haben die SP wieder näher ans Stimmvolk gebracht. Und nun hat auch noch die sozialdemokratische Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey ihren Rücktritt erklärt – und mit Ständerat Alain Berset gilt ausgerechnet ein Freiburger als einer der Kronfavoriten für die Nachfolge. Das bringt sowohl Alain Berset als auch die Freiburger ins Rampenlicht. Hilft das der SP im Wahlkampf? «Alain Berset entscheidet erst im Oktober, ob er kandidiert oder nicht», wiegelt Bonny ab. «Aber es stimmt schon, dass die Medien zurzeit viel von ihm sprechen.»

Geht der SP-Präsident ruhig in die nationalen Wahlen? «Niemals!», sagt Bonny. «Wahlen sind eine sehr ernste Sache, deren Ausgang nie gewiss ist.» Und darum heisst es bei der SP: «Wir führen einen ernsthaften Wahlkampf.»

Die FN präsentieren die Ausgangslagen der Listen für die Nationalratswahlen. Bisher erschienen: CSP (5.9.), CVP (7.9.), EVP und EDU (9.9.), FDP (12.9), Grüne (14.9.), GLP und BDP (16.9.).Das Dossier: Stichwort Wahlen auf www.freiburger-nachrichten.ch

Neu

Gaétan Emonet

Der 43-Jährige ist vor einem Jahr in den Grossen Rat des Kantons Freiburgs nachgerutscht. Er ist dort Mitglied der Petitionskommission. Er war zudem Mitglied des kantonalen Verfassungsrates und präsidiert heute die SP des Vivisbachbezirks. Seit 22 Jahren ist er Direktor und Chorleiter des Männerchors von Granges. Der Lehrer ist Präsident des Dachverbands der Freiburger Lehrerschaft. Zudem ist er Vorstandsmitglied von Fede, der Föderation der Personalverbände der Staatsangestellten des Kantons Freiburg. Im Nationalrat möchte er sich für das Gemeinwohl engagieren und sich dabei der Sorgen der Bevölkerung annehmen. Gaétan Emonet lebt in Remaufens; er ist verhei- ratet und Vater eines Kindes. njb/Bild vm/a

Neu

Valérie Piller Carrard

Die 33-Jährige sitzt seit zehn Jahren im Freiburger Grossen Rat. Bei ihrer Wahl 2001 war sie die jüngste Freiburger Grossrätin. Heute ist sie Mitglied der Begnadigungskommission. Die Kauffrau sass zudem von 2004 bis 2009 im Gemeinderat von Gletterens; ab 2006 amtete sie als Vize-Syndique. Sie hat bereits vor acht Jahren auf der Liste der Jusos und vor vier Jahren auf der Liste der SP für den Nationalrat kandidiert. Die Präsidentin der SP Broye würde sich als Nationalrätin für die Interessen jener Teile der Bevölkerung einsetzen, die im Bundesparlament weniger gut vertreten seien: die Jugend, die Frauen und die Arbeitnehmer. Valérie Piller Carrard lebt heute in Font; sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. njb/Bild vm/a

Neu

Ursula Schneider Schüttel

Die 50-Jährige wurde 2001 in den Gemeinderat von Murten gewählt und betreute während zehn Jahren die Direktion Soziales und Gesundheit, welche auch Jugendarbeit, Umwelt und Energie beinhaltet. Seit letztem April ist sie Vize-Stadtpräsidentin und nun zuständig für die Planung. Schneider Schüttel ist Mitglied des Verwaltungsrates des Freiburger Spitals HFR und Präsidentin der Freiburgischen Vereinigung der spezialisierten Institutionen Infri. Die Anwältin möchte sich im Nationalrat für eine gerechtere und fortschrittliche Schweiz einsetzen. Sie will ein Gegengewicht zu den Stimmen sein, die Verbesserungen vor allem für Privilegierte verlangen. Ursula Schneider Schüttel ist verheiratet und hat zwei Kinder. njb/Bild vm/a

Neu

Martin Tschopp

Der 55-jährige ehemalige Grossrat ist Vorstandsmitglied der Deutschfreiburger Arbeitsgemeinschaft. Er hatte Medizin studiert, liess sich dann zum Sekundarlehrer ausbilden und war als Erzieher tätig. Danach arbeitete er als Befrager und Entscheider im Asylverfahren des Bundesamtes für Flüchtlinge und baute die Sektion Ausbildung auf, welche in Givisiez das Ausbildungszentrum betrieb. Seit 1993 ist er Leiter Personal-, Organisations- und Kulturentwicklung im eidg. Departement des Innern. Der Schmittner möchte im Nationalrat den Menschen ins Zentrum stellen; besonders am Herzen liegen ihm die Bereiche Bildung, Sicherheit, Gesundheit und Umwelt. Tschopp ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder. njb/Bild vm/a

Neu

Andrea Wassmer

Die 54-Jährige ist seit 2006 Gemeinderätin in Belfaux. Sie steht der Direktion für Schule, Kultur und Sport vor. Die ausgebildete Lehrerin hat später die Ausbildung zur Kindergärtnerin gemacht und französische Literatur studiert. Zudem studierte sie am Freiburger Konservatorium Musik. Heute arbeitet sie als sozio-kulturelle Animatorin und ist Direktorin des Kulturzentrums Le Phénix in Freiburg, das die Familie Wassmer 1993 gegründet hat. Sie präsidiert zudem den Unesco-Club Freiburg. Die Politikerin möchte sich im Nationalrat für Fragen der Jugendausbildung und -erziehung sowie für Chancengleichheit und Erwerbsmöglichkeiten für alle einsetzen. Wassmer ist ledig und hat einen erwachsenen Sohn. njb/Bild vm/a

Bisher

Jean-François Steiert

Der 50-Jährige ist im Juli 2007 in den Nationalrat nachgerutscht. Zuvor sass er während elf Jahren im Freiburger Generalrat und später während fünf Jahren im Kantonsparlament. Ab 1993 arbeitete er als Pressesprecher und ab 1999 als Generalsekretär der SP Schweiz sowie der SP-Fraktion in der Bundesversammlung. Der Zweisprachige arbeitet zu 50 Prozent als Berater der Waadtländer Erziehungsdirektorin. Der Stadtfreiburger möchte sich im Nationalrat weiterhin für eine nachhaltigere und gerechtere Schweiz einsetzen. Im Vordergrund stehen für ihn ein gutes Gesundheitswesen sowie eine gesicherte Altersversorgung mit flexiblem Rentenalter. Jean-François Steiert hat mit seiner Partnerin zwei Kinder. njb/Bild vm/a

Bisher

Christian Levrat

Der 41-Jährige wurde vor acht Jahren in den Nationalrat gewählt; er sitzt in der Finanzkommission und in der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen. Seit März 2008 ist er Präsident der SP Schweiz. Der Jurist war von 1998 bis 2000 Vorsteher des juristischen Dienstes der Schweizerischen Flüchtlingshilfe. 2001 wechselte er zur Gewerkschaft Kommunikation, zunächst als Zentralsekretär, ab 2003 als Präsident. Ausserdem war er Vizepräsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes. Von 2000 bis 2004 war Levrat Mitglied des Verfassungsrats des Kantons Freiburg, den er 2003 präsidierte. Der Greyerzer will sich im Nationalrat dafür einsetzen, dass die Politik die Interessen aller wahrt, nicht nur jene einiger Privilegierter. Levrat ist verheiratet und Vater dreier Kinder. njb/Bild ae/a

Wahlen sind eine sehr ernste Sache, deren Ausgang nie gewiss ist.

David Bonny

Autor: Kantonalpräsident der Freiburger SP

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