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Wovenhand: David macht Krach für Jesus

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Gottesfurcht in der Rockmusik entbehrt nicht einer gewissen Ironie, zumal der Rock’n’Roll in kirchlichen Kreisen oft als «des Teufels» verschrien wurde. Und mit christlichen Texten ist es so eine Sache, weil sie sich nicht für alle Ohren zum Gassenhauer eignen. Bei David Eugene Edwards ist das ein wenig anders. Nicht dass er ein Hitparaden-Stürmer wäre. Aber wenn er seine rote Gretsch umhängt und in Seinem (gross geschrieben!) Namen losröhrt, horchen auch Menschen auf, welche nie eine Kirche von innen gesehen haben. Rund 300 waren es am Samstag im Fri-Son.

Ermüdende Intensität

So ähnlich muss es gewesen sein, als Edwards seinen Grossvater bei dessen «Feuer- und Schwefel-Predigten» beobachten konnte. Um die Inhalte des Sermons zu verstehen, dazu ist die Musik von Wovenhand freilich zu brachial und die Stimme über das Mikrofon zu verzerrt. Adjektive, die zu Edwards jedoch immer passen, sind «intensiv» oder «leidenschaftlich». So war es bereits mit seiner Band 16 Horsepower vor elf Jahren am selben Ort. Leider ist reine Leidenschaft auf die Dauer ermüdend. Und nicht zuletzt daran ist die alte Band vermutlich zerbrochen.

Christliche Rockmusik ist wie Vollkornkekse: Je mehr Korn drin ist, desto weniger Spass verspricht die Sache. Humorlos spielen Wovenhand ihren Stiefel runter – die Setlists der vergangenen Wochen weichen keinen Zentimeter voneinander ab. Die Songs stammen hauptsächlich von den beiden letzten Platten, Raum für Improvisation gibt es nicht. Schon Vormusiker Torgeir Waldemar meinte trocken: «Wovenhand machen keine fröhliche Musik.» Dafür laute. Als ob die Mauern Jerichos nochmals einstürzen müssten. Und dann nochmals. Und nochmals.

«Hiss» gibt den Tarif an, Stakkato-Riffs stossen aus den Monitoren, die Drumsticks galoppieren auf den Fellen, und Edwards darf seine eineinhalb Bibelstunden zum Ende der Menschheit und der Güte Gottes abhalten. Ein Kontakt mit dem Publikum findet nicht statt, schliesslich wird eine Predigt nicht unterbrochen. Die Musik wummert bis zum Rausschmeisser «Good Shepherd» stoisch aus den Boxen, ohne durch leisere Phasen an Dynamik zu gewinnen. Sogar der Übergang zur Zugabe wird mit Lärm aus der Konserve begleitet. Dass Edwards durchdringende Stimme nur aus drei Tönen besteht, ist nicht besonders hilfreich. Schon nach wenigen Songs verlassen einige Zuschauer den Saal. Intensität kann offensichtlich zu ermüdend sein.

«Wovenhand machen keine fröhliche Musik.»

Torgeir Waldemar

Norwegischer Musiker

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