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Yendi, ein Unternehmen am Abgrund

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Modekette Yendi ist in grossen Schwierigkeiten. Kundinnen der Kleiderboutiquen – in denen hauptsächlich Mode für junge Frauen angeboten wird – standen in letzter Zeit oftmals vor halb leeren Regalen. Die Preise der zum Verkauf stehenden Kleider und Accessoires sind zudem die meisten heruntergeschrieben. Im Laden des Einkaufszentrums Fribourg Centre in Freiburg wurde seit zwei Monaten keine neue Ware angeliefert, wie eine Person berichtet, die anonym bleiben möchte.

Yendi mit Sitz in Bulle scheint effektiv in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten zu stecken. Gemäss eines Betreibungsregister-Auszugs des Greyerzbezirks häufen sich bei Yendi die Betreibungen. Ende März beliefen sie sich auf mehr als 272 000 Franken. Die Gläubiger sind grösstenteils Immobilienbesitzer oder -verwaltungen aus der ganzen Schweiz. Ein Kenner der Szene erklärt, dass Yendi die Mieten der Läden nicht mehr bezahlen könne und systematisch Beschwerde erhebe gegen die Betreibungen, um Zeit zu gewinnen.

Mitarbeiter warten auf Arbeit

Yendi hatte einst sehr erfolgreiche Zeiten erlebt: Zwischen 2000 und 2016 stieg die Anzahl der Yendi-Läden in der Schweiz von 13 auf 110. Zurzeit beschäftigt das Unternehmen 520 Angestellte, 120 davon in Bulle. Yendi begann jedoch zunehmend unter dem starken Schweizer Franken und dem Internethandel mit Anbietern wie Zalando zu leiden. Gemäss mehreren Quellen ist der Umsatz der Modekette in den vergangenen zwei Jahren wohl rund um die Hälfte geschrumpft. Die ausstehenden Mieten würden zudem aufzeigen, dass Yendi in Liquiditätsengpässen stecken müsse. Einige Angestellte haben bereits nichts mehr zu tun. Das beunruhigt die Gewerkschaft Unia. «Wir wurden von Angestellten darüber informiert, dass im Verteilzentrum in Bulle sowie in den Läden keine neue Ware ankomme. Es liegt auf der Hand, dass die Lage alarmierend ist», sagt Armand Jaquier von der Gewerkschaft Unia in Freiburg.

Unia fordert Transparenz

Unia Schweiz teilte gestern mit, dass die Gewerkschaft Garantien für das Yendi-Personal verlange. Yendi müsse gegenüber dem Personal aller Filialen Transparenz walten lassen und Begleitmassnahmen zur Unterstützung der Angestellten ergreifen sowie einen Sozial­plan ausarbeiten.

Yendi-Generaldirektor und Co-Besitzer Jean-Marc Nicolet bestätigt auf Anfrage, dass das Unternehmen eine heikle Phase durchlebe. Er wolle zurzeit aber nicht näher auf die wirtschaftliche Situation von Yendi eingehen. Schriftlich teilte Nicolet dennoch mit, dass sich die Situation seit Anfang 2017 zugespitzt habe. Die Direktion sei an allen Fronten aktiv auf der Suche nach Lösungen für das Fortbestehen der Firma. Diese Lösung könne eine Übernahme, neue Synergien oder eine Partnerschaft mit anderen Gruppen sein.

Das Modeunternehmen Yendi war im Frühling 2016 in neue Hände übergegangen: Die Gründer Noël und Patricia Wicht hatten alle ihre Aktienanteile an Jean-Marc Nicolet und Jean-Baptiste Deillon übergeben.

bearbeitet von ak

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