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Zeit bis Herbst ist entscheidend

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Das Observatorium der Handels-und Industriekammer Freiburg (HIKF) hat vom 18. bis 25. Mai eine dritte Umfrage zur Covid-19-Krise durchgeführt. 59 von 124 kontaktierten Unternehmen haben daran teilgenommen. Wenn auch die Aussichten leicht besser geworden sind, so bleiben die Umsatzzahlen und die Erwartungen für das Jahr weiterhin sehr negativ, schreibt das HIKF in einer Mitteilung. Entscheidend werde die Zeit von jetzt bis Herbst sein, insbesondere was Investitionsprojekte angeht. Auch für das Weiterführen von Kurzarbeit werden die nächsten Wochen und Monate entscheidend sein, es wird aber vermehrt mit einem Personalabbau gerechnet. Schliesslich werde von der Nachhaltigkeit des Aufschwungs in vielen Fällen gar die Existenz des Unternehmens abhängen.

Rückstände kaum aufzuholen

Allgemein gaben 90 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie während der Covid-Krise einen Umsatzrückgang in Kauf nehmen mussten. 29  Prozent beziffern den Rückgang zwischen 20 und 50 Prozent, 8 Prozent gar über 50 Prozent. Rund die Hälfte der Firmen gibt heute einen Rückgang zwischen 1 und 20 Prozent an. Vier von fünf Unternehmen bezweifeln, dass sie die Rückstände bis Ende Jahr noch aufholen können.

Dennoch sind diese Umsatzrückgänge heute geringer als noch bei der letzten Umfrage im April. «Die Wiedereröffnung der Geschäfte hat für etwas Hoffnung gesorgt», sagt ­Philippe Gumy, Wirtschaftsberater der HIKF.

«Unter den Firmen mit Existenzsorgen gibt es einige mit mehr als 100 Angestellten.»

Philippe Gumy

Wirtschaftsberater Handels- und Industriekammer

Investitionen verschoben

Diese Geschäftsgänge haben auch Auswirkungen auf geplante Investitionen. Rund die Hälfte der Antwortenden geben an, sie hätten nach Auftreten der Pandemie für dieses Jahr geplanten Investitionen verschoben, 12 Prozent haben sie eingefroren. Die restlichen 38  Prozent der Unternehmen wollen aber weiterhin daran festhalten. Wer Investitionen verschoben hat, will in der Regel die Situation Ende Sommer oder im Verlaufe des Herbsts abwarten, um einen Entscheid zu fällen, schreibt die HIKF.

Knapp die Hälfte der Unternehmen befürchten heute, dass sie das Geschäftsjahr 2020 in den roten Zahlen abschliessen werden. Mitte April äusserten dies noch 62 Prozent der Antwortenden. Diese Aussichten basieren auf dem Produktionsrückgang, pandemiebedingten Ausfällen, zusätzliche Kosten wegen der Neugestaltung der Arbeitsplätze und erhöhten Kosten für die Umplatzierung von Mitarbeitenden.

Sorgen um Existenz

Langfristig gesehen, geben 22  Prozent der an der Umfrage beteiligten Unternehmen an, die Krise könne ihre Existenz gefährden. Für Philippe Gumy ist diese Erkenntnis aus der Umfrage am bedenklichsten. «Unter den Firmen mit Existenzsorgen sind auch einige grosse mit jeweils mehr als 100  Angestellten.»

Für zahlreiche Firmen werde das Überleben nicht sichergestellt werden können ohne den Abbau von Personal oder Leistungen, heisst es in der Mitteilung zur Umfrage.

Eines von vier Unternehmen gibt an, es werde dieses Jahr Personal abbauen müssen, dies trotz der Ausweitung der Kurzarbeit. Diese Zahl liegt deutlich höher als noch im April mit 17  Prozent. «Das bedeutet nicht, dass es auch überall zu Entlassungen kommen wird», erklärt Gumy. «Firmen werden das zum Teil über natürliche Abgänge wie Frühpensionierungen machen. Es kann aber auch sein, dass sie Lehrlinge nicht weiterbeschäftigen.»

Die Mehrheit der Firmen glaubt, bis Ende Juli die Kurzarbeit aufheben zu können. Einige seien bereits wieder zum Normalbetrieb zurückgekehrt, so Gumy. Viele Firmen schliessen aber nicht aus, dass sie später erneut auf diese Massnahme zurückgreifen müssen. Eines von fünf Unternehmen erwartet, dass die Kurzarbeit über Ende September hinaus andauert.

Hilfe war nützlich

Für die Liquidität der Unternehmen habe das bereitgestellte System offenbar gut funktioniert, geht aus der Umfrage hervor. 40 Prozent der Antwortenden geben an, dass sie von Covid-Krediten Gebrauch gemacht haben, und für knapp vier von fünf scheint die zur Verfügung gestellte Summe ausreichend zu sein. Jene Firmen, die diese Hilfe nicht beanspruchten, erwarten mehrheitlich, dass sie auch in Zukunft nicht darauf zurückgreifen.

Zwei Drittel der Befragten geben an, dass die von Bund und Kanton zur Verfügung gestellten Massnahmen eine echte Hilfe darstellten. Und 90  Prozent begrüssen das Tempo der Lockerungen.

Das HIKF-Observatorium der Wirtschaft plant, auf Ende Juni nochmals eine Covid-Umfrage durchzuführen, um ein Bild vor dem Sommer zu erhalten. Die nächste grosse Konjunktur-Umfrage mit mehr Teilnehmern erfolgt gemäss Philippe Gumy im Herbst.

Zahlen und Fakten

Die meisten wollen Homeoffice behalten

Die Corona-Krise hinterlässt Spuren in der Arbeitsweise von Unternehmen, stellt die Umfrage des HIKF-Observatoriums fest. 84 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen geben an, dass die Pandemie sie gezwungen habe, sich neu aufzustellen. Dies werde sich auch auf die künftige Ausrichtung auswirken. So wollen 73  Prozent in Zukunft das Homeoffice stärker fördern, 63  Prozent wollen die Digitalisierung beschleunigen, und 61 Prozent wollen bei der Kommunikation mit Kunden und Partnern stärker auf Videokonferenzen setzen. Ein Drittel gibt an, das Marketing neu zu gestalten, 12  Prozent werden den Bereich Forschung und Entwicklung ausbauen, und ein Viertel will die Zuliefer-Kette reorganisieren oder zurückverlagern. Bezüglich der Versorgung stellt eine knappe Mehrheit keine Probleme fest, und die Restlichen schätzen diese meist als lösbar ein.

 

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