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Zeit für Apfel, Birne und Kiwi

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Obsternte in Gempenach

Autor: Von FADRINA HOFMANN

Am Rande des Dorfes Gempenach steht das alte Taglöhnerhaus der Familie Gräub. Dahinter erstreckt sich eine beachtliche Fläche mit Obstbäumen, von Quitten bis Birnen. Die Herbstsonne scheint und fast kitschig rote Äpfel leuchten zwischen den Blättern. Zufrieden schreitet Paul Gräub die Baumreihen ab. Auch dieses Jahr wird die Ernte reich ausfallen.

«Ich bin ein Tüftler»

Vor etwa 20 Jahren hat Paul Gräub angefangen, sich für den Obstbau zu interessieren. Eine Reihe mit alten Baumformen konnte der Schreinermeister bereits von seinen Eltern übernehmen. Mittlerweile hat er 200 Obstbäume im Garten.«Ich bin ein Tüftler und beobachte gerne», sagt Paul Gräub. Das kommt dem selbsternannten Perfektionisten beim Obstbau zugute. Dass die Arbeit nach dem Setzen eines Baumes noch lange nicht vollendet ist, musste auch er zu Beginn erkennen. «Der Obstbau ist eine anspruchsvolle Sache», so der passionierte Hobby-Obstbauer. Hinter den prallen Früchten stehen viel Engagement und fundierte Kenntnisse. Sein Wissen hat er sich in den letzten Jahren in zahlreichen Kursen angeeignet.Neben alten Baumformen hat Paul Gräub vor allem mit den neuen Spindelbäumen experimentiert. «Der Schnitt und die Erziehungsform sind bei den neuen Formen anders», erklärt er. Ein Vorteil sei, dass bei den Spindelbäumen bereits nach vier Jahren ein Vollertrag möglich ist, während dies beispielsweise beim alten «Hochstamm» erst nach einer Generation der Fall ist. «Mich fasziniert, wie man mit Pflege und Schnitt die Resultate qualitativ und mengenmässig beeinflussen kann», meint er.Die Pflege seiner Bäume ist Paul Gräub wichtig. «Ich schaue bereits im Herbst, dass ich sauber in den Winter gehe», erklärt er. Der beste Pflanzenschutz ist seiner Meinung nach ein guter Schnitt im Winter. Auch im Frühling sorgt er dafür, dass kein Pilz und keine Schädlinge die Blütezeit stören.Das feuchte Wetter hat dieses Jahr vor allem Probleme mit Mehltau gebracht. Der sonst häufig auftretende Schorf hingegen hat heuer keinen Ärger gemacht. Die Feuchtigkeit hatte aber auch eine positive Wirkung: Das Quantum an Früchten ist dank des feuchten Bodens hoch.

Mini-Kiwis in Gempenach

Rund 20 Sorten Äpfel und Birnen, drei Pflaumensorten, Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche, Zwetschgen und Quitten gibt es im Garten der Familie Gräub. Ein spezielles Experiment waren die Mini-Kiwis ohne Pelz, die in Gempenach wunderbar wachsen und gedeihen. «Ich bin ein bisschen ein Spinner, der gerne ausprobiert», schmunzelt Paul Gräub. Für sein Obst hat er zahlreiche Abnehmer gefunden: Hotels, Läden und Private. Freunde werden mit frischer Ware gerne beschenkt.Die Hälfte der Erträge sind biologische Produkte, die andere Hälfte Erzeugnisse integrierter Produktion. «Mich hat es gepackt, als ich gemerkt habe, dass ich im Einklang mit der Natur Resultate erzielen kann, und dass diese besser werden, wenn ich forsche», so der Hobby-Obstbauer.

Bäume erziehen

Paul Gräub widmet sich das ganze Jahr über seinen Obstbäumen. In der Blütezeit im Frühling bricht er die Blüten aus, bis er meint, so viele Äpfel zu haben, wie er braucht. Er bindet Äste in die gewünschte Form – «Bäume erziehen» nennt er das – und sieht zu, dass die Sonne überall hinkommt. Es ist die Phase des Beobachtens und die Phase, in der man noch eingreifen kann. «Der Faktor Natur ist jedoch unberechenbar», meint Paul Gräub, der diese Tat- sache auch sehr spannend findet. «Bis zum Schluss gibt es immer eine Schlotterpartie», so der Hobby-Obstbauer.Die Apfel- und Birnenernte ist von Anfang August bis Ende Oktober ein Thema. Der Ertrag von 200 Bäumen sind etwa 2000 bis 3000 Kilogramm Obst. Dieses lagert er zum Teil in einem Kühler. Die Obstlese erfolgt von Hand. Auf die Frage, woher der Schreinermeister die Zeit dazu nimmt, meint dieser: «Ich schaue einfach weniger fern.»

Beobachtungen in Tagebuch notiert

Obstbau ist für Paul Gräub ein Geben und Nehmen zwischen Mensch und Natur. «Durch die Pflege sorge ich für einen gesunden Baum, und ein gesunder Baum ist die Garantie für eine gesunde Frucht», erläutert er. Seit er Obstbäume habe, erlebe er die Zyklen der Natur viel bewusster. Ein Tagebuch hilft, Rhythmen und Abweichungen zu erkennen. So konnte er beobachten, dass sich der Reifeablauf dank des milden Frühlings dieses Jahr um zwei Wochen beschleunigt hat.

Ein intensives Hobby

Paul Gräub ist es wichtig, dass er sein Hobby auf hohem Niveau betreibt. «Nur so macht es auch Spass», ist er überzeugt. Ein guter Obstbauer muss seiner Meinung nach experimentierfreudig und neugierig sein und viel Liebe für diese Beschäftigung empfinden. Der einzige Nachteil beim Obstbau sei, dass man an einen Ort gebunden sei. Ferien im Juni oder Herbst sind nicht mehr möglich – ausser man verbringt sie zwischen Äpfel und Birnen, wie es Paul Gräub tut.

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