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Zeitung «Le Lac» und Ferienpass Murten erhalten Zweisprachigkeitspreis

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Autor: Fahrettin Calislar

«Dass wir beide Sprachen brauchen, ist für uns Ehrensache», erklärte Karin Bula vom Vorstand des Murtner Ferienpasses anlässlich der Übergabe des Zweisprachigkeitspreises. Der Verein Murten Morat Bilingue hat den Ferienpass und die monatlich erscheinende zweisprachige Regionalzeitung Le Lac in zwei Kategorien mit einem Preis geehrt. Er ist mit je 1000 Franken dotiert, welche von einem anonymen Spender zweckgebunden zur Verfügung gestellt wurden (die FN berichteten).

Preis ist ein Ansporn

Der Ferienpass arbeite unbeirrt zweisprachig, was sich auch am Programm mit seinen rund 100 Angeboten zeige, würdigte Jurymitglied Guido Bachmann. Er schloss: «Der Preis soll ein Ansporn sein, so weiterzumachen.» Jurykollegin Maïta Dessibourg betonte: «Die Kinder sind die Zukunft der Mehrsprachigkeit.» «Der Beitrag wird unser Budget für eine Weile entlasten», sagte Bula. Allerdings könne er erst ins Programm 2013 einfliessen, da das aktuelle schon stehe. «Aber so können wir Kurse finanzieren, die wir uns bisher nicht leisten konnten.»

Für Sprachenforscherin und Jurymitglied Claudine Brohy ist vor allem der zwanglose Umgang mit den Sprachen ein wesentlicher Pluspunkt für Le Lac: «Die Zeitung setzt die Zweisprachigkeit konsequent und pragmatisch, nicht aber stur um.» Ergänzend würdigte Stephane Moret: «Die Zweisprachigkeit hat bei Le Lac eine reale Funktion.» Der einzige Wermutstropfen sei, so Brohy, dass der Name nicht zweisprachig ist. «Le Lac – Der See» klinge doch auch gut.

Le-Lac-Chef Urs von Gunten erinnerte in seiner Dankesrede daran, dass die Zeitung ursprünglich gar nicht konsequent zweisprachig konzipiert war. Erst auf Intervention von Pierrette Froidevaux, die sich über das schlechte Französisch beklagte, wurde die Zeitung echt bilingue. Froidevaux arbeitet heute in der Redaktion der Zeitung.

Ein Blick in die Zukunft

«Wir sind stolz, unsere Zweisprachigkeit und jene, die sie leben, zu feiern», würdigte der Oberamtmann des Seebezirks, Daniel Lehmann. Die Zweisprachigkeit sei in der Region Murten Lust und Frust zugleich. Lust, weil man neben einer Sprache auch eine neue Kultur kennenlerne. Und Frust, weil ein grosser Aufwand betrieben werden müsse. Stadtpräsident Christian Brechbühl betonte, dass es wichtig sei, den Bilinguisme Schritt für Schritt auszubauen und die Bevölkerung nicht mit abrupten Aktionen vor den Kopf zu stossen. «Der Prozess muss nachhaltig sein, um die Zweisprachigkeit lebendig zu halten»

Nächstes Jahr will der Vorstand die Kriterien überdenken, führte Vorstandsmitglied Adrian Marti aus. Auch Kandidaten ausserhalb des Seebezirks, also aus den umliegenden Gebieten der Waadt und von Bern, sollen sich beteiligen dürfen. Ausserdem werden Einzelpersonen oder Gemeinden angesprochen.

Die Jury

Breit abgestützt und strikt zweisprachig

Der Zweisprachigkeitspreis wurde dieses Jahr in den beiden Kategorien Organisation und Unternehmen verliehen. Eine vierköpfige Jury bewertete für den Verein Murten Morat Bilingue die eingegangenen Vorschläge. Die wesentlichsten Kriterien waren, dass der Preisträger auch öffentlich zu seiner zweisprachigen Identität stehe, eine innovative Haltung zur Zweisprachigkeit habe – und dies schon seit mindestens drei Jahren. Die Jury bestand – und soll auch nächstes Jahr in dieser Zusammensetzung weiterarbeiten – aus unabhängigen Mitgliedern, jungen und älteren, welche die Zweisprachigkeit im Alltag leben. In der Jury sassen:

• Maïta Dessibourg, die als Welsche eine deutsche Schule besucht hat und nun ein bilingues Studium beginnt.

• Stephane Moret, Geschäftsleiter von Murten Tourismus, der Schweizerdeutsch als Muttersprache und Französisch als seine Vatersprache bezeichnet.

• Guido Bachmann, Geschäftsmann aus Grissach, der den Bilinguisme als Philosophie lebt.

• Claudine Brohy, Soziolinguistin aus Freiburg, welche die Deutschfreiburgische Arbeitsgemeinschaft vertrat. fca

Karin Bula und Urs von Gunten nahmen für ihre Institutionen die Zweisprachigkeitspreise entgegen.Bild: Aldo Ellena

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