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«Zeitzeugnisse der besonderen Art»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Ich bin in einer Familie mit fünf Mädchen aufgewachsen. Da war es selbstverständlich, dass die jüngeren die Kleider der älteren nachtragen», sagt Andrea Käser. Sie organisiert zusammen mit ihrem Partner Urs Mülhauser von Donnerstag bis Samstag im alten Pfarrhaus von St. Antoni eine Mischung aus Ausstellung und Verkauf von Retro-Kleidung oder «Stoffiges und Wollenes ab ca 1950 bis heute», wie es im Flugblatt heisst.

Künstliche Löcher

Schon vor 30 Jahren habe sie angefangen, Altes und Gebrauchtes zu sammeln und wiederzuverwerten, sagt Andrea Käser. Damals sei es auch eine bewusste Aktion «wider die Wegwerfgesellschaft» gewesen. Alt heisse nicht nutzlos. «Ich kann nicht nachvollziehen, warum eine durch Gebrauch zerfetzte und gelöcherte Hose nicht ebenso gut sein soll wie eine mechanisch zerfetzte Hose, für die heute Unsummen ausgegeben werden.» Mit etwas Fantasie und Kreativität könnten alte Kleider durch Kleinigkeiten aufgemotzt werden, zum Beispiel einen sichtbar geflickten Hemdkragen mit Perlen verzieren.

Stoffe aus alten Zeiten

Von Freunden, Verwandten und Bekannten erhält Andrea Käser schon seit Jahren alte Kleider für ihre Sammlung. Den Ausschlag, nun explizit eine Ausstellung zu machen, habe aber «ein Berg von Altkleidern» gegeben, den sie aus einem alten Bauernhaus erhalten habe. «Zu schade, um nicht gesehen zu werden, zu schade, um ihnen nicht wenigstens die Chance auf eine Zukunft zu geben», so Andrea Käser. Sie erzählt von Bikinis aus den 1970er-Jahren und von einem von A bis Z handgefertigten Büstenhalter, von Stoffwindeln und vielen ungewöhnlichen Stoffdingen.

Kleine Näharbeiten vor Ort

Für Andrea Käser sind solche Kleider auch Zeitzeugnisse der besonderen Art. «Sie erzählen Geschichten», sagt sie. «Auch x-mal Geflicktes ist dabei und macht uns bewusst, dass es eine Epoche gab, in der Sparen noch grossgeschrieben wurde.» Alle Kleider, die sie sammelt, werden gewaschen. Mit der Zeit hat sie es aber aufgegeben, sie auch noch zu bügeln oder gar zu flicken. Deshalb war es für sie logisch, dass bei ihrer Brocante auch eine Damenschneiderin präsent ist. «Wenn jemand ein Stück findet, das ihm gefällt, können kleinere Näharbeiten gleich vor Ort ausgeführt werden: ein fehlender Knopf, ein hängender Saum oder eine angerissene Hosentasche.» Den Kunden steht zudem eine Bügelstation zur Verfügung, mit der sie die neu erworbenen Kleider vor Ort aufbereiten können. «Die Preise legen wir nach Bauchgefühl fest», sagt die Organisatorin. Sie ist gespannt, wer den Weg ins alte Pfarrhaus findet. Das Angebot richte sich an Leute mit einem Flair für Kultiges, an Theatergruppen, Fasnachtsnarren, aber auch «an alle, die genug von Kleidung aus China haben, und an Menschen, denen Wiederverwertung und Wiederverwendung ein Begriff ist».

Vorschau

Brocante, Flohmarkt und Ausstellung

Die Verkaufsausstellung mit Retrokleidung findet von kommendem Donnerstag bis Samstag statt. Neben alten Kleidern zeigt Andrea Käser auch Bilder, Bücher, Langspielplatten und andere Flohmarkt-Sachen. Eine Nähmaschinen- und Bügelstation stehen zur Verfügung, ebenso steht die diplomierte Damenschneiderin Caroline Noti für eine Beratung oder kleinere Näharbeiten bereit.im

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