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Zivilcourage hat auch Grenzen

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Autor: Christine Wyler

Bösingen Bei seiner Arbeit im Projekt «Gemeinsam gegen Gewalt und Rassismus», das von rund 60 Gemeinden des Kantons Bern unterstützt wird, hat der Sozialarbeiter Giorgio Andreoli direkten Kontakt zu Opfern von Gewalttaten. Auf Anfrage der Jugendarbeit, der Jugendkommission und des Elternvereins Bösingen stellte er das Projekt vor. Dabei konzentrierte er sich vor allem auf das Thema Jugendgewalt.

Entgegen der verbreiteten Meinung habe die Anzahl der Gewalttaten von Jugendlichen in den letzten Jahren nicht zugenommen, stellte Andreoli fest. Was sich im Bereich der Jugendgewalt verändert habe, sei die Schwere und Brutalität der Gewalttaten. «Den Opfern wird vermehrt ins Gesicht geschlagen und die Täter hören auch dann nicht auf, wenn das Opfer bereits am Boden liegt», so Andreoli.

Videogames und Alkohol

Die Ursachen für die Gewalttaten bei Jugendlichen sind vielfältig: brutale Videogames, das Umfeld der Jugendlichen, die Erziehung und der Einfluss von Alkohol. Eine wichtige Rolle spielt jedoch bei jedem Fall die Angst der Opfer. Diese Angst hält sie dann auch davon ab, sich an die zuständigen Fachstellen zu wenden. Täter würden jedoch genau von diesem Schweigen profitieren, meinte Andreoli. «Anonymität macht stark.»

Auch beim Thema Zivilcourage spielt Angst eine grosse Rolle. Die meisten sind als Zeugen einer Gewalttat überfordert und können nicht sofort reagieren. Auch halten uns oft Ängste davon ab, in das Geschehen einzugreifen. Diese Ängste sind nicht unberechtigt, da das Risiko selbst Schaden zu nehmen, durchaus besteht.

So betonte Andreoli dann auch, dass Zivilcourage nicht in jedem Fall die Lösung sei. «In gewissen Fällen ist es zu spät für Zivilcourage und ein Eingriff kann die Situation zusätzlich verschlimmern.»

Zivilcourage zeigt Jugendlichen Grenzen auf

Sind beispielsweise Waffen im Spiel, ist grundsätzlich davon abzuraten, sich einzumischen. Für solche Fälle ist nicht der Bürger, sondern die Polizei zuständig. In vielen anderen Fällen kann Zivilcourage jedoch helfen. Gerade bei Jugendlichen ist sie wichtig, da sie Grenzen vermittelt und den Jugendlichen hilft, sich in die Gesellschaft einzugliedern.

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